AOK will 20.000 Euro. Was kann ich tun?

9 Antworten

Jetzt mal ganz langsam und von vorne.

Hallo, ich bin 24 Jahre alt

Und im Kontext ist zu vermuten, dass du dieses Jahr 25 wirst.

Die letzten zwei Jahre war ich über mein Vater versichert, dieses Jahr wird sie enden.

Nein, warst du nicht.

Nun habe ich wieder eine Stelle gefunden und werde September dieses Jahres noch mit meiner Ausbildung anfangen

Das ist doch super.

Heute bekam ich einen Brief vom OAK. İch soll ihnen von Ende 2019 bis Mai 2021 20.000 Euro schulden, die ich bezahlen muss.

Das ist leider vermutlich korrekt. Denn die FamV über deinen Vater ist mit dem vollendeten 23. Lebensjahr beendet worden, da du weder in Ausbildung noch in der Schule warst. So ist es gesetzlich geregelt, siehe § 10 SGB V. Damit wurdest du automatisch als freiwillig gesetzlich Versicherter weitergeführt, auch das ist Vorschrift. § 188 Abs. 4 SGB V.

Dein eigentliches Problem ist, dass du dich nie bei det AOK gemeldet hast. Daher wurdest du in Ermangelung von Daten zum Höchstsatz eingruppiert, das sind über € 800.--/mtl. Du musst unverzüglich mit deiner KK Kontakt aufnehmen, nachweisen, dass du keine Einkünfte erzielt hattest in dem besagten Zeitraum, und dann hoffen, dass du zum Mindestsatz rückwirkend neu eingruppiert wirst. Das sind zwar auch rd. € 200.--/mtl.,aber erheblich weniger als die vorliegende Forderung.

Sollte die Forderung allerdings bereits bestandskräftig geworden sein, bleibt nur die Ratenzahlung.

sassenach4u  22.04.2021, 19:58

Perfekte Antwort- genau so und nicht anders ist es.

Wenn du nicht versichert warst, also keine Beiträge gezahlt hast, kommt die Kasse mit den Zahlungsaufforderungen zu dir. Ich weiß nicht, ob es die Möglichkeit gibt, sich freiwillig rückzuversichern, dann hättest du nur die Beiträge zu zahlen. 20000 € kommt mir sehr hoch vor für 4 Arztbesuche, außer du wärest operiert worden o. ä. Vielleicht kannst du dich noch erinnern, was alles gemacht wurde, es gibt auch Ärzte, die falsch abrechnen. Dann könnte man den tatsächlichen Betrag besser einschätzen. Du schreibst, bis Mai 2021, haben wir noch gar nicht. Deine Angaben sind ein bischen unverständlich, du schreibst einmal, du warst die letzten 2 Jahre bei deinem Vater versichert, dann wären doch die Forderungen unberechtigt ! ? Auch wenn du bis 25 bei ihm versichert bist. Die andere Möglichkeit, die ich sehe, daß es sich um eine Verwechslung handelt.

FordPrefect  22.04.2021, 18:27
Wenn du nicht versichert warst,

Das ist unmöglich. Er war und ist versichert, hat aber 2 Jahre lang keine Prämie gezahlt. Daher kommt doch die Forderung.

wolfrein  22.04.2021, 18:29
@FordPrefect

Ja, aber er schreibt doch beim Vater mitversichert, dann muß doch er die Prämie bezahlt haben, oder seh ich das falsch ?

FordPrefect  22.04.2021, 18:33
@wolfrein

Er liegt falsch. Die Familienversicherung war für ihn nach dem 23. Geburtstag beendet. Das hat ihm die AOK bestimmt auch geschrieben, aber er hat es ignoriert.

Hallo Alptekin,

du bzw. deine Eltern haben sich leider nicht um deinen Familien(kranken)versicherungsschutz gekümmert:

Für Kinder gibt es Altersgrenzen in der Familienversicherung. Generell ist Ihr Nachwuchs mitversichert, bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Darüber hinaus bis zum vollendeten 23. Lebensjahr, wenn die Kinder noch nicht erwerbstätig sind. Gehen sie noch zur Schule, Hochschule oder absolvieren sie eine Berufsausbildung, gilt die Altersgrenze von 25 Jahren. Auch für Kinder gelten die genannten Einkommensgrenzen.

Nur durch Schule oder ein Studium hast du bis längstens zum 25. Lebensjahr kostenlosen Krankenversicherungsschutz über die Eltern: https://www.aok.de/pk/nordwest/inhalt/familienversicherung-2/

Gruß siola55

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

In gewissen Bundesländern gibt es eine kostenlose Rechtsberatung beim Amtsgericht. Falls dein Bundesland solch etwas hat gehst du am besten dort hin. Denn die geforderte Summe ist viel zu hoch.

Geh zur Schuldnerberatung. Da wäre vielleicht eine Privatinsolvenz passend.

sassenach4u  22.04.2021, 19:59

Für Sozialversicherungsbeiträge gibt es keine Verbraucherinsolvenz.