ADDUKTOREN PROBLEMEEE

2 Antworten

Hallo, falls Du bei den 5 Physiotherapeuten einer dabei war,bei dem Du ein gutes Gefühl hattest, solltest Du vorerst mit KG weitermachen. Da beim MRT nichts rausgekommen ist, wird es sich evtl um eine Verkürzung der Muskeln handeln. Der Krankengymnast kann Dir dann entsprechende Übungen zeigen, Dich dehnen ( so wie man es selber nicht hinbekommt) und auch massieren. Ein guter Physio kann da echt viel bewirken :)

Hallo denis,

solche Adduktorenprobleme sind mir besonders bei Fußballern bekannt. Daher ist mein erster Rat vermutlich der Rat, der bei Dir am wenigsten Zuspruch auslösen wird, nämlich mit dem Balltreten aufzuhören. Zumindest mal solange, bis das Problem völlig beseitigt ist, erst dann mal wieder vorsichtig beginnen und die Belastbarkeit testen.

Ein Hauptproblem bei Fußballern ist nun mal, dass der Ball überwiegend mit der Fußinnenseite geführt und geschossen wird. Daher sind die Adduktoren in erhöhtem Maße belastet. Daher haben viele Fußballer die Tendenz zum O-Bein, - siehe Littbarski als prominentes Beispiel.

Diese O-Bein-Tendenz wird verstärkt durch eine Muskeldysbalance, d.h. die Abduktoren der Beine, also die Gegenspieler der Adduktoren, sind meist deutlich weniger stark ausgeprägt und leistungsfähig.

Daher gilt es die Abduktoren deutlich zu stärken und die Adduktoren zu lockern. Die Lockerung kann durch Massagen der Muskeln, durch Querfriktion der Sehnen und Muskeln, durch Wärmeanwendungen und durch richtiges Dehnen erfolgen. Und gleichzeitig müssen die Abduktoren gestärkt werden. Eine einfache aber wirkungsvolle Übung ist das Spreizen gegen die Spannung eines Therabandes. Das solltest Du zusätzlich täglich daheim machen.

Dein Physiotherapeut kann Dir das Theraband entsprechend (in Kniehöhe) platzieren, und während Du das Th.-Band möglichst weit dehnst, dehnt der Therapeut die Adduktoren. Und zwar gleichzeitig, das ist wichtig !! Denn in der Phase wo die Abduktoren sich voll anspannen, sind die Adduktoren voll entspannt. In dieser Entspannung ist eine entsprechende Behandlung, z.B: eine Friktion am wirkungsvollsten. Das Vorgehen: Du spannst das Band so weit wie möglich, der Physio dehnt die Adduktoren, das wird je nach Kraft ca. 20 Sekunden klappen, dann eine Verschnaufpause. Dann wird das wiederholt, wieder Pause, usw., usw.. Am Ende des Behandlungstermins sollte der Abduktor möglichst völlig erschöpft sein. In dieser Form anfangs 1 Termin pro Woche, wenn der vermutlich aufkommende Muskelkater der Abduktoren nicht mehr auftritt, kann das Intervall dann auf 2 x pro Woche erhöht werden.

Diese Art der Behandlung kann durch zusätzliche Wärmeanwendung vor der Therapie garniert werden, - der zu erwartende Erfolg ist dann schneller da. Nochmals schneller stellt sich der erwünschte Erfolg ein, wenn Du mit dem Fußballspiel und -Training konsquent pausierst. Denn die Ursache einer Erkrankung muss abgestellt werden, wenn eine Therapie Erfolg bringen soll.

Weiter oben erwähnte ich "richtig dehnen" , dazu soviel: Es gibt immernoch zuviele Menschen die das Dehnen zu ruckartig ausführen und bis deutlich in den Schmerz hinein dehnen. So ala Turnvater Jahn mit viel Schmackes und Zack-Zack bis in den Schmerz. Beides ist kontraproduktiv. Der Muskel sollte langsam und schmerzfrei bis in die beginnende Spannung herangeführt werden. Das Empfinden er spannt - aber schmerzt noch nicht, ist gewünscht. In dieser schmerzlosen Spannung verharren, bis das Spannempfinden aufgehört hat. Das kann je nach Stärke der Verkürzung schonmal etliche Sekunden bis einige Minuten dauern, dafür ist der Muskel dann aber auch wirklich gedehnt und nicht nur auseinander gezerrt. Die Dehnung beginnt im Kopf: Wenn das Hirn durch das sanfte, dabei angenehme, Dehnen signalisiert bekommt, dass dem Muskel etwas Gutes geschieht, dann lässt die Spannung kopfgesteuert nach. Das ist erheblich schonender und vor allem nachhaltiger für den Muskel, als die zack-zack Vater-Jahn-Methode. Denn dabei wird eher eine stärkere Spannung im Muskel erzeugt, als Schutzspannung, - auch kopfgesteuert.

Gute Besserung wünscht Winherby