Zahnarzt- hat jemand Erfahrungen mit Laserbehandlung bei Parodontose?

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Hallo, in eine Parodontalbehandlung kann man Lasertherapien sinnvoll integrieren. Je nach Schweregrad sollte die Behandlung zunächst die Mundhygiene und die Hygienefähigkeit wieder herstellen. Das heisst eine gründliche Reinigung der Zähne oberhalb des Zahnfleischrandes. Das kann die ersten 2 bis 4 Sitzungen umfassen und muss mit einer eingehenden Hygieneinstruktion einhergehen in der gezeigt wird, wie die Mundhöhle gepflegt wird. Danach folgt die Entfernung des sogenannten Biofilms, also der von Bakterien durchsetzten Konkremente und Ablagerungen unterhalb des Zahnfleichsaums, also aus den Zahnfleischtaschen. Diese Taschen sind entstanden, weil der Patient und der Zahnarzt viel zu lange die ordentliche Mundhygiene vernachlässigt haben und die Entwicklung nicht erkannt haben. Obwohl es heute zuverlässige Tests dafür gibt (aMMP-8 Test).

Die Entfernung dieser Konkremente ist ohne OP möglich, wenn die Taschen nicht viel tiefer als 5 mm sind. Jetzt kann ein Laser sinnvoll genutzt werden, wenn vor dem Herauskratzen des Biofilms zum Beispiel mit einem 810nm UV Laser und einem grünen Farbstoff (EmunDo) die Taschen vorbehandelt werden. Das dient dazu, einen Teil der Bakterien abzutöten, damit diese bei der Behandlung nicht zu sehr durch das entzündete Gewebe in die Blutbahn geraten und das Immunsystem belasten. Das ist vor allem bei älteren Patienten und Patienten mit systemischen Erkrankungen (Diabetes, Herz-Kreislauf, Nieren, Lungenerkrankungen) oder Schwangeren wichtig.

Nach der Entfernung aller Konkremente aus den Taschen, kann abschliessend eine weitere sogenannte thermische Lasertherapie durchgeführt werden, um eine weitestgehende Entkeimung der Taschen abzusichern. Im Verlauf der Parodontitis Therapie, die ca, 6 Monate dauert, kommt es in der Regel zu einem Rückgang der Entzündung (kann mit einem aMMP-8 Labortest überprüft werden ) und einer spürbaren Verbesserung des Erkrankungsbildes. Laser können auch zur Entfernung der Beläge (der Wurzelglättung) vom Zahnhals verwendet werden (Erydium YAG Laser).

Das erscheint vielen sehr aufwändig. Aber man muss sich vorstellen was eine chronische Entzündung für Nebenwirkungen hat. Stelle man sich vor: eine offene Wunde von ca 50-70cm2 Grösse mitten in der Mundhöhle mit ihren Myriaden Bakterien. Zahnausfall ist das Eine, Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, häufige Asthmaanfälle das Andere. Mag jeder für sich entscheiden, es kostet ca 1000-1500€ eine noch behandelbare Parodontitis zu behandeln. Etwa der Preis eines einzelnen Implantates.

Es gilt die alte Regel. Je früher erkannt und je besser behandelt, und Lasertherapien sind hier gute Optionen, um die herkömmliche Therapie noch zu verbessern desto einfacher und schneller und wirtschaftlich günstiger wird es.

Hm, das klingt in der Tat sehr aufwendig. Für mich ist es nicht die erste Parodontosebehandlung, eine Parodontitis liegt nicht vor. Die letzte Behandlung hatte ich vor ca 4 Jahren, dies soll eine weitere Parodontosebehandlung werden, erstmalig mit (und ich hatte verstanden ausschließlich) Laser, würde länger anhaltende Wirkung erzielen. Kostenpunkt 570€

@desperada

Zusatz: Nichtraucher ohne systemischen Erkrankungen, pflege meine Zähne im üblichen Rahmen, d.h. 2 mal täglich Zähneputzen, regelmäßig Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt (bedingt durch übermäßige Zahnsteinbildung).

@desperada

Sorry, ich war lange nicht mehr im Netz. Ohne Befund ist eine Laserbehandlung nicht indiziert. Parodontiose und Parodontitis werden üblicherweise sysnonym verwendet, auch wenn es medizinisch einen Unterschied gibt. Erkundigen Sie sich mal nach PerioShine einer Beschichtung mit der Sie die Zahnsteinnaubildung minimieren können müssten.

Es heisst nicht Parodontose, sondern Parodontitis.

Für eine Parodontosebehandlung können zusätzlich Laser angewandt werden. Muss aber nicht sein. Auch mit den klassischen Methoden der Taschenreinigung erhält man gute bis beste Ergebnisse - je nachdem wie geübt der Behandler ist.