Wo vor hast du am meisten Angst?

13 Antworten

Ich hab Angst vor dem Sterben. Es ist ziemlich bedrückend zu wissen, dass das eigene Bewusstsein, alles, was man ist, einfach verschwinden wird.

die anderen ängste die ich habe gehen im Endeffekt auf den Verlust des Bewusstseins zurück - Giftschlangen, die einen töten können etc.

Aber gleichzeitig ginbt es auch Dinge, die mir Angst machen, die nur seltener tatsächlich töten. Das sind die dann aber eigentlich nur Dinge, die meinen Körper verletzen würden, zb das Bein zu verlieren. Also scheinbar gehen meine Ängste allgemein auf den verlust des ich’s zurück

Wolfshuegel  10.08.2018, 16:40

Deine Angst ist absolut unbegründet und richtet sich näher an den Tod, statt an den Sterbensprozess.

Generiert dein Hirn dein "Ich" nicht, wie es im Schlaf vorkommen kann, so spürst du nichts, weil "Du" nicht existierst. Du kannst in diesem Zustand weder Verlustschmerz beklagen, noch von Glücksregungen zuviel haben.

Da ist nichts - da bist du nicht und keine Wahrnehmung.

Erst beim Erwachen, wenn dein Hirn "Dich" wieder hochfährt, wie ein PC seine Software, dann kannst du empfinden und Angst haben.

Was wirklich schlimm ist, dass ist bei allem der Sterbensprozess, der sich oft qualvoll gestaltet, weil einerseist, was das soziale betrifft, aktive Sterbehilfe illegalisiert wird und andererseits "Du" während seines Ablaufens wach sein kannst und fiesen visuelle Reizen oder akuten Krampfanfällen beiwohnen musst.

Natürlich kann das Ich-Bewusstsein aber auch erzeugt werde, ohne das es grossartige Schmerzen wahrnimmt, in einer eigentlich schmerhaften Situation.

Siehe dazu Operationen am offenen Kopf an, bei denen Patienten bei Bewusstsein gehalten werden.

Gruss.

Ich denke schon, dass jeder Mensch irgendwelche Ängste hat, ob sie nun bewusst oder unbewusst präsent sind. Existenzängste, Versagensängste, Angst vor Krankheit oder Tod, Angst vor Krieg oder oder oder. Angst vor der Angst kann eigentlich nur entstehen, wenn man Angstsymptome ausbildet, vor denen man Angst hat, das sie wiederkehren. Das ist ein Prozess, der sich im Kopf abspielt. Und wenn man positiv durchs Leben geht und seine Ängste nicht ständig zum Lebenszentrum macht, kann dies auch abflauen, wenn nicht sogar ganz verschwinden. Dies auch im Hinblick auf die selbsterfüllende Prophezeihung...Wenn sich die negativen Gedanken immer um eine Sache drehen, kann es tatsächlich sein, dass sich das dann irgendwann bewahrheitet. Das ist die Kunst oder das Verderben der eigenen Psyche.

Jeder hat vor irgendetwas Angst.

Meine größte Angst ist es, vom Halse abwärts gelähmt zu sein. Trotzdem reite ich fast täglich auf meinem Pferd, fahre Fahrrad etc...

In aussichtslosen Positionen zu sein, die ich nicht ändern kann und nicht beeinflussen kann.

Meine größten Ängst sind

physisch: schwere Krankheit, Schmerzen, Unfähigkeit am Leben so teilzunehmen wie man das möchte

psychisch: im Alter keine Beziehung zu haben und dass sich Alleine Sein wie Einsam Sein anfühlt

Ist immer schwer sich gedanklich mit sowas zu beschäftigen. Das Problem an Ängsten ist, dass man oft nicht so wirklich beeinflussen kann, ob die befürchteten Situationen eintreten und von daher sollte man den Fokus eher auf das Hier und Jetzt richten.

Was du beschreibst mit der selbsterfüllenden Prophezeiung ist natürlich wirklich ungesund. Es ist eine teilweise irrationale Angst. Denn obwohl natürlich eine gewisse Logik darin steckt, so ist es natürlich sehr übersteigert, wenn du von "immer" sprichst. Mit Sicherheit ist es nicht immer so. Du hast einige wenige negative Sachen gewählt, viele positive Dinge weggelassen und machst daraus eine Regel, die dich hindert weiterhin mutig zu sein. Wenn irrationale Ängste dein Leben dauerhaft, negativ beeinflussen sind sie meist behandlungsbedürftig.

Jeder von uns fällt auf die Schnauze. Andauernd. Wenn man eine zeit lang mehr schlechte als gute Erfahrungen mit Vertrauen und der Bereitschaft mutig die Dinge anzupacken macht dann kann das temporär schon zu dem Schluss führen, den du beschreibst, aber das sollte nicht so bleiben, weil es keine Alternative gibt.

Dinge von vorneherein zu lassen aus der Angst heraus sie könnten schief gehen, ist ja nicht praktikabel. Man bereut doch lieber etwas, das man versucht hat, als etwas, das man aus Angst gelassen hat. Ebenso verhält es sich mit dem Pessimismus. Ein Optimist, der immer wieder von seinen Erwartungen enttäuscht wird, lebt dennoch glücklicher als ein Pessimist, der sich ständig bestätigt sieht.

Deine persönliche Einstellung zum Leben kann natürlich niemand von außen ändern. Aber ich rate dir dringend ein paar positive, alternative Gedankenmodelle für dich selbst zu entwickeln, statt dich zu sehr auf diese negative Sichtweise zu beschränken.

Alles Gute!

soulslaughter 
Fragesteller
 28.06.2018, 23:47

Was? ich versteh dich nicht.

Das mit der selbsterfüllenden Prophezeiung ist schon richtig, ist aber lapidar ausgedrückt. Grundsätzlich erleben und werden wir in unserem Leben zu dem, was wir denken. Die Denke projeziert unsere Gedanken in die Welt und wir handeln in diese Richtung. Die Vorstellung, das Denken, ist eine ganz, ganz mächtige Realitätsmaschine!

Ängste binden selbstverständlich das Denken, worauf hin unsere Gedanken genau in diese Richtung projezieren, woraufhin dann das eintritt, was wir gedacht haben. Ist halt so. Die Welt funktioniert genau so.

Also kann man mit gedanklicher Hygiene und mit starker Persönlichkeit die Gedanken so denken, dass sie Gutes ins Leben bringen.

Zum Thema Gedankenhygiene sind meterweise Bücher geschrieben worden. In der spirituellen Richtung gibt es ebenfalls viel Papier, das die eigene Vorstellungskraft betrifft.

Angst existiert tatsächlich! Die Welt ist voller Angst!

Angst makes the world go 'round! Aber auch Liebe makes it go! Du kannst Dir deinen eigenen Antrieb selber aussuchen!

soulslaughter 
Fragesteller
 28.06.2018, 09:24

Aber ich bin doch getrieben, wie jedes dumme Tier. Man bringt die Sau so oft zum Decken, weil kleine Ferkel saugut schmecken. Der Mensch hat Angst vor Verlust. Und wer desertiert schon gerne freiwillig, wenn er dafür vor ein Kriegsgericht gestellt wird und erschossen wird. Eine Kette reißt immer am schwächsten Glied. Und der, der den Befehl zu töten gibt, der muss nicht selber töten. Und der, der getötet hat, der hat nur einen Befehl ausgeführt.

tenno5034  28.06.2018, 09:30
@soulslaughter

"Der Mensch hat Angst vor Verlust." - Bescheidenheit und Selbstgenügsamkeit bringen Frieden und erlösen uns vor der Angst zu verlieren, was wir besitzen.

Woher das jetzt mit dem Desertieren und dem Kriegsgericht kommt, weiss ich nicht. Jedenfalls bereichert es die Diskussion nicht sonderlich.

soulslaughter 
Fragesteller
 28.06.2018, 12:04
@tenno5034

Hast du schon mal daran gedacht, wie es wäre niemals geboren worden zu sein? Was wäre dir erspart geblieben? Und was hättest du vermisst?

tenno5034  28.06.2018, 12:13
@soulslaughter

Ach, Gottchen! Ich hätte viele schöne, aber auch viele schlechte, negative, mach bedrückende Erfahrungen nicht machen können! Vor einiger Zeit mal hatte ich mich entschieden, dass ich den Kopf in den Wind raus halte, um zu spüren, wie es sich anfühlt, selbst wenn ich dabei den Wind und auch die ganze Sch. ins Gesicht abkriege. Ist dann eben so. Nennt man Leben! Und danach lebe ich: Ich will mir nichts ersparen, was zu meinem Leben gehört, denn darin besteht die Azeptanz, mit der ich mein Leben führe.

Wie es sich anfühlt, nicht geboren worden zu sein? Ich bin nicht mein Körper! Ich besitze eine Seele. Die weiss haargenau, wie es sich anfühlt, ohne Körper, aber mit dem Ganzen Kollektiv verbunden zu sein. Es ist nur nicht immer einfach, sich in diesen emotionalen Gemütszustand zu versetzen. Aber es geht. Mit Meditation.

Und inzwischen befasse ich mich mit der Entwicklung meiner selbst. Nicht reich und berühmt zu werden. Sondern mich darauf vorzubereiten, wenn mal mein letzter Tag gekommen ist. Weisst Du, wie es sich anfühlt, wenn der letzte Tag da ist? Ich weiss es noch nicht. Bin aber nahe dran. Nicht, dass ich morgen den Abschied geben. Es geht darum, sich darauf vorzubereiten, als wäre morgen dieser Tag. Und so richte ich mein Leben aus.

soulslaughter 
Fragesteller
 28.06.2018, 12:31
@tenno5034

Der Tod ist oft grausam und oft von Schmerzen oder elementarer Todesangst begleitet. Oft ist es eine Qual endlich den Löffel abzugeben. Leider werden nirgendwo echte Hinrichtungen, Folter, und dergleichen gezeigt. Wir dürfen zwar alles essen. Doch wir sollen nicht alles wissen. Im Endeffekt ist es egal, wie du sterben wirst. Es wird dir kaum jemand dabei zusehen wollen. Und dann wird Samsara (der Kreislauf des Lebens) auch ohne dich weiter gehen.

tenno5034  28.06.2018, 12:34
@soulslaughter

Das Sterben ist an und für sich eine banale Angelegenheit.

"Und dann wird Samsara (der Kreislauf des Lebens) auch ohne dich weiter gehen." - Es war vor mir so. Es wird auch nach mir so sein.

soulslaughter 
Fragesteller
 28.06.2018, 12:57
@tenno5034

Natürlich. Alles ist banal.