Wie viel verdient man circa als Arzt im Monat?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Frage wurde zwar schon häufiger gestellt, leider schwirren troztdem immer noch völlig seltsame Vorstellungen dazu hier rum...

Welches Einkommen man als Arzt erzielt, hängt von vielen Faktoren ab:

a) angestellt (z.b. im Krankenhaus), was auf ca. die Hälfte aller berufstätigen Ärzte zutriffe

b) selbständig in einer Praxis tätig

c) Qualifikation (z.b. Oberarzt, spezielle Zusatzausbildung etc.)

Ärzte unter a) werden meist im Rahmen eines arztspezifischen Tarifvertrages bezahlt, EIN Beispiel dazu gibt es hier;

http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/aerzte/uniklinik?id=tv-aerzte-2011&matrix=1

(gilt zwar für Uni-Kliniken, unterscheidet sich aber nicht wesentlich von den Tarifen für "normale" Kliniken)

Dabei bedeuten die Bezeichnungen:

Ä1: Assistenzarzt (also ohne Facharzt) Ä2: Facharzt (völlig egal, welche Disziplin / welches Fach) Ä3: Oberarzt Ä4: leitender Oberarzt (Chefarzt-Vertreter)

die Spalten 1 - 5 bezeichnen jeweils die Jahre der Berufstätigkeit in der jeweiligen Gruppe (nicht ganz linear)

Zu diesen Grundgehältern kommen gegebenenfalls noch Zuschläge für Sonder- oder Nachtdienste etc.

Für Ärzte unter b), also selbständig in (eigener) Praxis gilt:

Einkommen ist abhängig von Patientendurchsatz, speziellen Angeboten, Privatpatienten etc.. Das Einkommen ist dabei meist deutlich höher, als das des angestellten Arztes, dafür ist die Praxis aber auch ein Wirtschaftsbetrieb, der "am laufen" gehalten werden muss, mit entsprechenden Risiken und Kosten.

Die wenigsten Chirurgen bekommen monatliche Gehälter(nur wenn sie am Anfang ihrer Karriere im Krankenhaus arbeiten), doch eins ist klar: Chirurgen gehören zu den am besten Verdienenden in unserer Gesellschaft.

Bevor Du allerdings Chirurg wirst, musst Du erst einmal ein TOP-Abitur(Durchschnittsnote: 1,2 oder besser) machen, ein Medizinstudium absolvieren (auch dort sind Top-Noten gefragt), eine Spezialausbildung für Chirurgie machen usw....

Das heißt, um an das große Geld zu kommen, muss man MEHR tun als z.B. Fußballspieler oder Filmschauspielerinnen.

Die wenigsten Chirurgen bekommen monatliche Gehälter

Der häufigste Arbeitsplatz von Chirurgen ist der an Kliniken:

Stand Ende 2010: (Quelle: Bundesärztekammer)

  • stationär tätige Chirurgen: 18458
  • abulant tätige Chirurgen: 9811

Und an den mit Abstand meisten Kliniken erfolgt die Vergütung in Form monatlicher Gehälter - ganz überwiegend nach einem arztspezifischen Tarifvertrag (wie ich ihn hier bereits angeführt und verlinkt habe).

Und da Chirurgen an Krankenhäusern in der Regel nicht wesentlich anders entlohnt werden, als Ärzte anderer Fächer (es gibt im Tarifvertrag überhaupt keine Unterscheidung nach Fachgebieten!), ist die Aussage:

Chirurgen gehören zu den am besten Verdienenden in unserer Gesellschaft

nicht besonders zielführend.

(man könnte argumentieren, daß Ärzte allgemein eher zu den "besserverdienenden" zählen).

Und ein Chirurg muß weder ein "TOP-Abitur" gemacht haben, noch im Medizinstudium "Top-Noten". (ersteres erhöht zwar die Chance auf einen Studienplatz, ist aber nicht die einzige Möglichkeit, letztere interessiert nur sehr begrenzt (mit eher wenigen Ausnahmen)

das kann pauschal nicht gesagt werden, dafür gibt es zu viele variablen.

Tja, ist wirklich nicht so einfach zu beantworten. Die Gehaltstabelle (beamer05) ist schon mal eine geeignete Lektüre. In Anbetracht Deiner Verantwortung (und ggf. strafrechtlichen Konsequenzen deines Tuns) und der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitsbelastung ist der (Brutto)Verdienst erst ab Facharzt- Status akzeptabel. Wichtig ist aber auch, ob Du im Krankenhaus oder in der Niederlassung, d.h. selbständig arbeitest. Im ersteren Fall kann es ja nach Arbeitgeber (ÖD, privat oder kirchlich) sowie in Abhängigkeit vom durchschnittl. örtlichen Tarifniveau Abweichungen um einige 100 € nach oben oder unten geben ... Merke: Abschlag Ost - in Ostdeutschl. muß mit einem Minderverdienst von 500 - 1000 € monatlich gerechnet werden. Durch Ruf- und Bereitschaftsdienste, Notarztdienste, Poolbeteiligungen und ggf. "Ergebnisbeteiligungen" können durchaus 1500 - 4500 € monatlich hinzuverdient werden - dann aber hohe Arbeitsbelastung und wenig Freizeit / Privatleben!! Merke: Einen Krankenhausfacharzt, der nur 40 Std. / Wo. arbeitet, gibt es quasi nicht. In bestimmten Fachrichtungen können zusätzl. Einnahmen aus Ermächtigungsambulanzen hinzu kommen (i.d.R. erst ab Oberarzt- Status und mit mehrjähriger Berufserfahrung): die kann einige 100 bis wenige 1000 € monatlich betragen.

Bei selbständiger Arbeit in eigener Praxis ist Dein Verdienst abhängig von Deiner Fachkompetenz / Reputation, Patientendurchsatz / Quartal, Privatpatientenanteil, Fachrichtung, Niederlassungsort, betriebswitrtschaftlichem Verhalten und (leider) auch Stabilität Deiner Gesundheit ... Trotz weit differierender Praxisumsätze - ja nach Fachrichtung - sollten, wenn nicht zu viele Fehler gemacht werden, durchschnittl. 8000 bis 20000 € Brutto / Monat erreichbar sein. Dazu kommt in diesem Fall, dass Du Dein eigener Chef bist und als "Unternehmer" mehr Abschreibungsmöglichkeiten hast, als im Angestelltenverhältnis.

danke, dass du dir so viel mühe gegeben hast. ich würde deine antwort gerne als hilfreichste auszeichnen, leider ist sie aber die einzige.

also kurz und bündig, danke nochmal :)

LG