Wie oft nehmt ihr Benzos?

3 Antworten

Wie du richtig erwähnt hast ist Lorazepam ein rezeptpflichtiges Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es wird primär zur kurzzeitigen Behandlung schwerer psychiatrischer Angstzustände und als Beruhigungsmittel verwendet. Ferner hat es auch eine schlaffördernde Wirkung (inbesondere wenn die Schlaflosigkeit auf eine innere Unruhe und Anspannung zurückzuführen ist) und wird als Notfallmedikament bei akuten epileptischen Anfällen eingesetzt.

Wie alle Benzodiazepine macht auch Lorazepam bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig. Wie zeitnah sich eine Abhängigkeit ergibt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  1. Ist die persönliche Konstitution des Konsumenten massgeblich. Es gibt nun mal Personen welche eher zu Suchterkrankungen neigen und solche bei denen es relativ viel braucht bis sie abhängig werden.
  2. Je häufiger der Konsum und je höher die Dosis, desto schneller wird man süchtig. Dies gilt für alle Personen unabhängig ihrer persönlichen Konstitution.
  3. Menschen welche Benzodiazepine aus medizinsichen Gründen (also zur Linderung akuter schwerer Beschwerden) unter ärztlicher Kontrolle konsumieren werden weniger schnell abhängig als Personen, welche diese Arzneimittel missbräuchlich einnehmen.

Bei einer indikationsbezogener Anwendung von 1-2mg Lorazepam täglich geht man nach ca. 4-8 Wochen von einer Abhängigkeit aus. Breits nach 10 Tagen kann es jedoch zu einem Rebound gewisser Symptome (z.B. Schlafstörungen) kommen.

Ein Problem ist also das hohe Abhängigkeitspotenzial von Benzodiazepinen. Das andere ist die rasch voranschreitende Toleranzentwicklung. Je häufiger und je höher dosiert man Benzodiazepine konsumiert desto schneller verlieren sie ihre Wirkung. Der gewünschte Effekt kann nur mit einer Dosissteigerung aufrecht erhalten werden was wiederum noch schneller/tiefer in die Sucht führt. Im schlimmsten Fall ist man am Ende völlig abhängig ohne einen positiven Effekt davon zu haben. Man braucht die Tabletten nur noch um keine Entzugssymptome zu entwickeln.

Ich persönlich habe Lorazepam als Notfallmedikament aufgrund schwerer Panikattacken und depressiver Zustände verschrieben bekommen. Benzodiazepine können bei kontrollierter Anwendung ein Segen sein, der jedoch schnell zum Fluch mutieren kann. Ich bin mir dessen bewusst und nehme das Medikament nur in absoluten Notfällen punktuell ein. Durchschnittlich etwa 1x alle zwei Wochen 1-2mg. Mein Konsum basiert also nicht auf einem "nehmen wollen" sondern auf einem "nehmen müssen". Abhängig wurde ich bis jetzt nicht und will dies auch in Zukunft durch einen reflektierten Konsum unbedingt vermeiden.

Weitere Informationen zu Lorazepam hier.

Noch ein präventiver Hinweis: Benzodiazepine dürfen keinesfalls mit anderen zentral dämpfenden Wirkstoffen kombiniert werden. Dazu gehören sowohl gewisse verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Opioide) als auch frei erhältiche Rauschmittel wie beispielsweis Alkohol. Es besteht die Gefahr einer potenziell lebensbedrohlichen Atemdepression.

Das klingt so, als hättest Du ein sehr bedenkliches Verhältnis zu diesen Medikamenten. Hier wird Dich hoffentlich niemand darin bestätigen, Dir selbst zu schaden, indem Du Medikamente missbrauchst.

Taubenimker 
Fragesteller
 11.11.2021, 22:16

Was redest du

Gar nicht ich bleibe meinen Opiaten treu