Wie findet ihr die Beschreibung der "Prügelei"?

Prolog

Joshs Hände zitterten und waren zu Fäusten geballt. Hasserfüllt sah er mich an.
„Duuu …“, grollte er. Hinter ihm bauten sich seine anderen Freunde gefährlich auf. Blind vor Wut warf er sich auf mich.
Allmählich realisierte ich die jetzige Situation. Ich lag auf dem Boden, Josh hockte blutüberströmt auf mir und seine Freunde standen in einem Halbkreis einsatzbereit um uns herum. Und kein Erzieher war in der Nähe. Ich schluckte, weil ich ahnen konnte, was jetzt folgen würde. Ich sollte recht behalten, denn prompt ließ er seine kleine Kinderfaust auf mich niedersausen. Ich schrie. Es fühlte sich an, als ob meine Magen sich verdünnisiert hätte. Ein Übelkeitsgefühl breitete sich in Sekundenschnelle mit verbundenen endlosen Schmerzen aus. Wie ein Fisch an Land schnappte ich nach Luft. Mit einem Male war all meine Energie und Kraft entwichen. Schwach zappelte ich unter ihm.
„Du bist voll blöd!“, rief er und boxte mich immer weiter.
„Auaaa, nein …“, schluchzte ich und ließ ihn kraftlos schlagen. Er sollte damit aufhören. Es tat so unglaublich weh. Ich krümmte mich, wimmerte und schluchzte. Als wäre das nicht schon schlimm genug, spürte ich einen neuen stechenden Schmerz von meinem rechten Arm aus. Einer von Joshs Kumpanen musste dagegen getreten haben Es hatte den Anschein als ob nun allmählich seine Freunde mutiger wurden, denn irgendwer riss mir plötzlich an meinen Haaren. Im Anschluss daran trat jemand auf mein Kniegelenk. Wie sehr ich es auch versuchte, ich wurde das taube Gefühl in meinen Beinen nicht los. Meine Ohren rauschten. Die Welt verschwamm vor meinen Augen und kam dann wieder. Die brutalen Qualen nahmen kein Ende, meine Tränen waren versiegelt und Halsschmerzen machten mir klar, dass ich zu viel und zu laut geschrien hatte. Ich leckte über meine salzigen Lippen und schmeckte Blut, sie waren aufgeplatzt. Außerdem musste er mir einen Zahn ausgeschlagen haben, denn ich hatte das Gefühl, wie irgendetwas Minimales in meinem Hals steckte.
Fühlte sterben sich so an? Wenn ja, dann wollte ich niemals sterben! Würde ich heute sterben? Ein Ruck ging durch meinen Körper und ich musste Husten. Blut spuckend, lag ich rücklings auf der Wiese. Ich konnte mich nicht bewegen … das Atmen fiel mir so schwer wie noch nie. Josh keuchte schwerfällig und erhob sich.
„Das hast du davon, du Blödian!“ Er ließ es sich nicht nehmen, auf mich zu spucken. Seine Freunde taten es ihm gleich. Ihr warmer Speichel lief mein Antlitz herunter. Angewidert verzog ich mein Gesicht, doch augenblicklich meldeten sich die Schmerzen. Qualvoll verzog ich meine Mimik wieder zur Ausdruckslosigkeit, weil sich so die Schmerzen besser ertragen ließen. Um ihren hässlichen Fratzen bildete sich ein fieses Grinsen. Ich hatte ihnen doch nichts getan!
„Happy Birthday, Michael.“, hörte ich Josh flüstern, bevor sich sein Schuh gewaltsam auf mein Gesicht drückte und ich mein Bewusstsein verlor. So begann also mein vierter Geburtstag …