Warum sind Humanmedizin und Zahnmedizin getrennt?

8 Antworten

Hallo... also das Zahnmedizinstudium ist gar nicht strikt vom Humanmedizinstudium getrennt. In der Vorklinik ( die ersten 4 Semester ) haben sowohl die Humanmediziner als auch die Zahnmediziner die gleichen Fächer. In der Vorklinik hat man eben Physik, Chemie, Biochemie, mikroskopische und makroskopische Anatomie, Terminologie, Physiologie..und das müssen alle machen, während man als Humanmediziner integrierte Seminare hat haben die Zahnis noch Werkstoffkunde...Und im Präpkurs ( Leichenschnippeln ) sind die Zahnmediziner und die Humanmediziner zusammen, das heisst, die müssen auch da genau das gleiche machen AUSSER ( so war es bei uns ) dass die Humanmediziner alles präparieren und lernen müssen, bei den Zahnmedizinern hingegen fallen die Geschlechtsorgane weg. Wie oben schon geschrieben wurde, in der Klinik kommen dann bei den Zahnis die ganzen technisch-praktischen Sachen dazu...Aber wie gesagt, die Zahnis müssen genau so das Physikum machen, ( erste ärztliche Vorprüfung ) wie die Humanmediziner auch und haben aufgrunddessen genau die gleichen Fächer.

Ich wusste nicht, ob es in Deutschland auch so ist wie in der Schweiz. Es ist genau so, wie du es erklärt hast.

So viel ich weiss machen die Aerzte und Zahnärzte bis zum Klinikum die selbe Ausbildung, erst dann trennen sie sich, weil von da an wirklich eine andere spezifische Ausbildung nötig wird. Dann wird auch das Technische und Handwerkliche beim Zahnarzt gelehrt.

Warum sollten sich Zahnärzte für Beinvenen oder Nerven der Schulter interessieren? Oder für Geburtserleichterung?

Zahnmedizin ist ein viel technischeres Studium. Die Studenten lernen - anfangs an Modellen - Zähne abzuschleifen, zu füllen, zu ziehen. Alles über Kronen, Brücken, Füllungen, Legierungen etc. Für einen Humanmediziner ist das nicht bedeutend.

wieso sollte sich ein neurologe dafür interessieren?^^

wieso sollte sich ein neurologe dafür interessieren?^^ oder gar ein psychiater

@rajaxx

Neurologe muss sich da sehr gut auskennen, um z.B. Lähmungen identifizieren zu können. Die werden oft von Schädigungen im Gehirn oder im Rückenmark ausgelöst.

@laurel

De Witz an der Aussage war aber wohl, dass nicht ganz einsichtig ist, warum ein Augenarzt und ein Chirurg die gleichen Grundlagen lernen muessen, aber ein Zahnmediziner offenbar von einem anderen Stern kommt. Ich habe mich das auch oft gefragt.

Ich bin mir sicher das hat historische Gründe. Die beiden Berufswege haben sich vermutlich simultan und voneinander unabhängig entwickelt. Die beiden Gesellschaften wollten somit auch eigenständig bleiben, wie es bis heute noch ist. Beispielsweise hat jeder seine eigene Ärztekammer. Das Studium der Zahnmedizin kann man keineswegs mit dem Studium der Humanmedizin verleichen. HM ist im Allgemeinen schwerer und tiefgründiger. Ich rede aus Erfahrung, denn ich studiere HM im 6. Semester. Ich kann mich an eine Situation gut erinnern: Ich bin an einer Uni an der auch Zahnmediziner ausgebildet werden und dort hat sich tatsächlich mal ein Jahrgang darüber aufgeregt, dass sie die Anatomie der Arme und Beine lernen müssen obwohl sie das später "wohl selten" gebrauchen werden. Zahnmedizinstudenten sind daraufhin gerichtlich vorgengangen und konnten ihren Willen sogar durchsetzen. Sie mussten nur die Anatomie von Kopf und Hals lernen.Auch bei Klausuren gab es Unterschiede: Zahnmediziner hatten unendlich viele Versuche, Humanmediziner drei Versuche.Das führt auch dazu dass Zahnmedizinstudenten von Humanmedizinstudenten eher belächelt und nicht ernst genommen werden.Für mich sollte der Zahnarzt ein Facharzt der Humanmedizin werden, damit auch Zahnärzte die Berufsbezeichnung "Arzt" mit Respekt und Würde tragen dürfen.

Fachausbildung gibt es glaub ich dann für auch nennt sich glaub ich Kieferorthopäde oder ....

nope, Kieferorthopäden müssen vorher 2 Jahre als zaharzt gearbeitet haben und dann können die sich weiterbilden...