Soll ich mein Hausarzt bitten dass er mir etwas gibt/schreibt damit ich mich beruhigen kann?(Medikamente)?

9 Antworten

Die Frage ist, was du unter Beruhigungstabletten verstehst. Es gibt diverse medikametöse Optionen zur Behandlung von Erregungs- und Unruhezuständen sowie zur Therapie von Schlafstörungen.

Klassische Beruhigungsmittel stammen aus der chemischen Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam, Diazepam, Oxazepam etc.). Es handelt sich dabei um hoch effektive Medikamente sowohl zur Beruhigung als auch zur Behandlung von Schlafstörungen. Zudem weisen sie kaum Nebenwirkungen auf. Was erst einmal gut klingt hat jedoch eine gravierende Schattenseite. Benzodiazepine machen bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig. Anders formuliert: Benzodiazepine sind ein Segen wenn es darum geht einfach wieder mal runter zu kommen und gut schlafen zu können, werden bei regelmässiger Anwendung jedoch zum Fluch. Mehr zu Benzodiazepinen hier.

Als Alternative können auch konventionelle niederpotente Antipsychotika eingesetzt werden (z.B. Promethazin, Pipamperon, Melperon etc.). Auch diese wirken beruhigend und schlaffördernd, machen jedoch nicht abhängig. Die Wirkung ist allerdings weniger potent und auch nicht so angenehm wie bei Benzodiazepinen. Zudem können Antipsychotika gewisse Nebenwirkungen verursachen. Mehr zu konventionellen Antipsychotika hier.

Es gibt also medikamentöse Behandlungsoptionen, doch handelt es sich dabei keineswegs um Wunderpillen ohne Nachteile. Dein Arzt wird dich näher dazu beraten können.

Herzliches Beileid.

Mein Hausarzt hatte mir nach dem Tod meiner Mutter Citalopram verschrieben, ich habe es aber nach 2 Wochen abgesetzt, da man davon total dumpf wird und auch massiv Gewicht zunehmen kann, so wie bei vielen Psychopharmaka.

Ich würde es mit Lasea probieren, das ist was Pflanzliches mit Lavendel. Ist zwar nicht so stark wie verschreibungspflichtige Medikamente, aber viel gesünder.

Allgemein würde ich eher versuchen mich abzulenken, Spazierengehen, gute Gespräche, Gedanken aufschreiben, Grabpflege, ein Erinnerungsbuch basteln...

Denn Trauer wird immer wieder im Leben passieren und ich würde mich da nicht immer betäuben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du hast einen schweren Schicksalsschlag erfahren. Da ist es vollkommen normal und auch wichtig, zu weinen. Ich würde erstmal das Wochenende abwarten. Wenn es dann immer noch so schlimm ist, dass du nicht schlafen kannst, kannst du dir immer noch was besorgen.

Das kannst du ja tun. Vielleicht etwas Leichtes, etwas Pflanzliches. Aber du wirst dich auch wieder von selbst beruhigen. Das braucht eben ein paar Tage Zeit.

Ja, lass dir was verschreiben. Ist doch nichts dabei. Wenn es dir an jemandem zum reden fehlt kannst du ihn auch nach Adressen für Seelsorger usw fragen. Trauerhilfe.