Lebenserhaltende Maschinen abstellen? Schmerzen?
Hallo. Mein Papa hatte nach langer alkoholsucht und Jahrzehnte langem Rauchen an Silvester eine blutung im kleinhirn und einen schlaganfall im großhirn.
Dann hat er sich im Krankenhaus noch mit meningitis angesteckt. Seitdem liegt er auf der intensivstation. Hatte kaum Kontakt zu ihm.
Ich hab leider erst Anfang Februar von meiner Tante erfahren das er auf der intensivstation liegt. Ich war ihn 3 mal besuchen und 2 mal davon hat er mich und Mama erkannt und geweint.
Konnte aber nicht sprechen wegen dem luftröhrenschnitt und war festgebunden. Letzte Woche sagte mir meine Tante das sie die meningitis einfach nicht in den Griff bekommen und er noch starke epileptische Anfälle bekommen hat.
Sie ruft mich heute mittag an und sagt das ich ihn ein letztes Mal besuchen soll weil die Geräte ausgeschaltet werden.
Das haben mama und ich auch gemacht. Er hatte die Augen zu und hat sich nicht bewegt. Aber ich hatte das Gefühl er spürt das wir da sind. Seine Augen haben sich hin und her bewegt und es kamen Tränen aus seinen Augen die zu blieben.
Die Geräte werden heute abend/nacht abgestellt. Wie genau läuft das ab? Was bekommt er damit er keine Schmerzen hat? Leidet er? Kann das sein das er wirklich gespürt hat das wir da waren? Er erstickt doch wenn man das beatmungsgerät abzieht. Vielleicht hat einer von euch das wissen mir diesen Vorgang etwas zu erklären. Danke allen die das gelesen haben..
10 Antworten
Das tut mir Leid für dich, denn auch wenn dein Papa Alkoholiker war, war er ja trotzdem dein Papa. Er lebt aber nur deshalb, weil ihn verschiedene Maschinen noch am Leben erhalten. Die Chance, dass er wieder gesund würde, ist minimal gering. Selbst wenn diese Meningitis ausheilen würde, würde von ihm kaum mehr als eine Hülle übrig bleiben, die vielleicht noch blinzeln kann.
Durch das Abstellen der lebenserhaltenden Maschinen wird in erster Linie die Sauerstoffzufuhr gekappt. Dadurch verliert er das Bewusstsein und bekommt das Versagen seine Organe nicht mehr mit. Eventuell wird er vorher auch noch unter ein Schmerz- und Betäubungsmittel gesetzt.
Ich kann es dir natürlich nicht definitiv sagen, aber ich gehe davon aus, dass der Tod schmerzlos kommt.
Das wird selbstverständlich schmerzfrei, da er betäubt wird. Mehr darüber würde ich die Ärzte im Krankenhaus fragen.
Mein herzliches Beileid❤️
Man lässt ihn weder ersticken, noch verdursten. Auch Schmerzen werden bekämpft.
Ich habe mal gehört, dass solchen Patienten mit einer "versehentlichen" Überdosis Morphium zu einem schmerzlosen, sanften Tod verholfen wird.
Hoffentlich hast Du recht
Wenn das Gehirn sehr stark durch die Meningitis geschädigt ist, kann es sein, dass er praktisch schon hirntot ist. Bzw. Dass das Gehirn schon die Steuerung über lebenswichtige Funktionen wie Atmung nicht mehr aufrechterhalten kann. Dafür spricht, dass man überhaupt die Maßnahmen einstellt (das tut man nur in wirklich aussichtslosen Fällen) und bei intakter Atmung/Atemreflex würde man niemanden qualvoll ersticken lassen. Zudem bin ich mir recht sicher, dass er schon starke Medikamente bekommt, die Missempfindungen/Schmerzen/Ängste lindern und er kaum noch was mitbekommen hat.
Mein Beileid zu deinem Verlust! ❤
Wir durften Anfang Februar die Mutter meines Partners auf ihrer letzten Reise begleiten.
Dadurch, dass ihre Lunge schon sehr geschädigt war und ihr Blut trotz Atemmaske kaum noch Sauerstoff transportiert hat, hat sie die letzten 2 Tage nur noch geschlafen.
Die Beatmung wurde auf "Raumniveau" gedrosselt, währenddessen hat der Arzt immer wieder Morphium nachgespritzt.
Bis auf ein paar Nervenzuckungen und den letzten lauten Atemgeräuschen ist nichts weiter passiert. Sie hat geschlafen und nur anhand der Geräte sah man, dass die Atemfrequenz, der Herzschlag, der Puls und der Blutdruck immer niedriger wurden, bis die Nulllinie da war.
Obwohl wir unendlich traurig waren, sind wir uns einig, dass sie einen ruhigen und friedlichen Tod hatte. Der Arzt hat sich komplett zurückgehalten und nur Morphium gespritzt. Selbst als sie schon gestorben ist, hat man uns noch Die Zeit gelassen die wir brauchten um uns zu verabschieden.