Kann man gezwungen werden, im Krankenhaus zu bleiben?
Mein Freund wurde von seinem Hausarzt ins KH geschickt, damit eine Magenspiegelung gemacht wird und es ansonsten Wochen dauert, bis man einen Termin bekommt. Nun sind wir heute morgen hingefahren und wurden im KH dann zur "Notaufnahme" geschickt. Als er fertig war und kein schlimmer Befund festgestellt wurde, wollten wir nach Hause. Es kam dann jedoch der Arzt, der sagte, mein Freund MÜSSE eine Nacht im KH bleiben, da er als Notfall aufgenommen wurde. Mein Freund möchte das aber nicht, da es ihm gut geht und auch kein dramatischer Befund festgestellt wurde. Der Arzt meinte dann aber, dass es nicht darum ginge, was mein Freund möchte oder nicht sondern er MUSS bis zum nächsten Tag bleiben. Stimmt das? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Man kann sich doch auf eigene Verantwortung entlassen lassen. Angeblich wäre das hier nicht möglich...
7 Antworten
Mein mittlerweile verstorbener Mann (gestorben mit 91) ist mehrere Male von mir wegen akuter Probleme verschiedenster Art in die Notaufnahme gebracht worden, sogar schon vom Krankenwagen abgeholt worden. In etwa 50% der Fälle hat man ihn mir wieder heimgebracht bzw. ich hab ihn wieder mitgenommen - und das nicht auf eigene Verantwortung, sondern weil ein Aufenthalt einfach nicht notwendig gewesen war.
Wenn ein Krankenhaus in einem solchen Fall auf eine Übernachtung besteht oder angibt, eine Entlassung auf eigene Verantwortung sei nicht möglich (was für'n Humbug), dann haben sie höchst wahrscheinlich freie Betten, die belegt werden müssen.
Die Aussage, er müsse bleiben, weil er als Notfall gekommen sei, ist nicht tragbar. Außerdem ist Dein Freund ja auch auf Anweisung des Hausarztes zu einer ganz bestimmten Untersuchung ins Krankenhaus gekommen. Wenn die Untersuchung rum ist und nix gefunden wurde, dann kann er auch wieder nach Hause gehen.
Heißt das, dass Dein Freund schon nach Hause gegangen ist?
Das ist ein Problem, wenn der Arzt ihm gesagt hat, dass etwas gefunden wurde. Wenn der Arzt vorher meinte, es sei alles in Ordnung, dann sollte man ihn mal fragen, was denn nun Sache ist. Ansonsten kann Dein Freund, jetzt, wo er weiß, dass tatsächlich etwas nicht in Ordnung ist, nicht so einfach wieder zurück ins Krankenhaus. Da stimmt die Argumentation des Arztes zumindest teilweise, dass Dein Freund immerhin ohne Termin dran gekommen ist - was wieder die Notfall-Argumentation unterstützt.
Fakt ist, dass der Arzt nicht von Anfang an gesagt hat, dass etwas im Argen liegt. Das ist nicht okay. Fakt ist aber auch, dass Dein Freund jetzt wohl offensichtlich nach Hause gegangen ist - und der Arzt wird sich nicht verarsc... lassen wollen, wenn Dein Freund jetzt doch wieder auftaucht.
Fakt ist auch, dass in Deiner ursprünglichen Frage die Tatsachen "es ist was im Argen" und "mein Freund ist nach Hause gegangen" nicht aufgetaucht sind, was natürlich eine anständige Beantwortung nicht gerade einfach macht.
In der Klinik anzurufen und mitzuteilen, dass er kommt oder nicht kommt, ist völlig witzlos.
Er hat bei seinem Weggang sicherlich auch keinen Arztbrief bekommen, also wird sein Hausarzt einige Tage auf die Diagnose warten müssen. Wäre er eine Nacht länger geblieben, hätte er den Brief bei der Entlassung bekommen. Ergo: er kann noch nicht mal zum Hausarzt gehen, weil der gar nicht weiß, was Ambach ist.
Für die Zukunft: Alle Fakten in die Frage schreiben. Das erspart viel Schreiberei auf der Seite der Community.
Dein Freund sollte versuchen, vom Hausarzt eine Einweisung zu bekommen. Mit dieser Einweisung soll Dein Freund wieder ins Krankenhaus und sich der Überwachung und eventuellen Therapiemaßnahmen unterziehen - und der sicherlich schlechten Laune des Arztes. Wenn was gefunden wurde, dann muss das abgeklärt werden, anderenfalls könnte Dein Freund unter Umständen gesundheitliche Probleme bekommen.
Hallöchen nochmal,
nein - mein Freund ist nicht einfach gegangen. Er sagte zum Arzt, dass er dann aber noch etwas erledigen muss und bekam vom Arzt dafür grünes Licht. Mein Freund ist dann nach 2 Stunden wieder hingefahren. Dieses fand ich nicht wichtig für meine Frage, ob der Arzt oder das KH jemanden zwingen kann, eine Nacht dort zu bleiben.
Er hat nun schließlich doch deswegen im KH übernachtet, weil ihm jemand sagte, dass die Möglichkeit besteht, dass der Arzt aus Verärgerung an die KK schreibt, dass er entgegen ärztlichen Rat das KH verlassen hat. Es würde angeblich tatsächlich dann die Möglichkeit bestehen, dass die KK die Kosten nicht übernimmt.
Zu dem "es ist was im Argen": Die Ärztin, die ihn behandelt hatte, sagte, dass alles okay ist - erst wo es darum ging, dass mein Freund nicht dort nächtigen wollte, sagte der Chefarzt auf einmal, dass schließlich auch "was im Argen" sei, was zu beobachten wäre.
Heute erhielt mein Freund ja die Papiere mit den Diagnosen und das wurde gestern bereits (Datum) angefertigt. Dort steht ebenfalls drin, dass alles unauffällig ist...
Tut mit leid, dass ich vielleicht nicht alles gleich geschrieben hatte aber ich wollte meine Frage auch nicht so kompliziert gestalten. Es ging mir ja nur um die Tatsache, dass ihm gesagt wurde, er hätte gar keine andere Wahl, als dort zu bleiben. Kam mir schon fast vor wie Freiheitsberaubung...
Danke nochmal für die Antwort :-)
LG Cheyenne
Danke an alle - ich finde jede Antwort gut und jede ist einen Daumen hoch wert :-)) Die Antwort von Heike ist die hilfreichste.
Das kann nur mit der Übernahme der Kosten zusammenhängen, die möglicherweise bei unterschreitung einer gewissen Zeitspanne nicht übernommen werden.
Ansonsten ist das Freiheitsberaubung. Der "Preis" könnte allerdings sein, dass die
Kosten selbst getragen werden müssen.
Ach... Kann sein, dass die sonst Schwierigkeiten bei der Abrechnung haben?
Generell kann er auch nach Hause, wenn es keinen medizinischen Grund für's Dableiben gibt.
Sprich mal mit dem Hausarzt. Dann kann der sich mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen und das mal klären.
Nein das Stimmt nicht!!
Er kann raus wann er will und nicht wann der Arzt das sagt. Sag zu ihm das er einen Revers unterschreiben möchte.
Hier geht dem Arzt doch nur ums Geld
Vielen Dank für den Tipp. Aber was ist denn ein Revers?
ein Verpflichtungsschein. Das heißt das der Arzt keine Haftung hat wenn dein Freund sich selbst entlässt. Aber der Arzt ist dann auch verpflichtet ihn gehn zu lassen
Hallo Heike, lieben Dank für deine Antwort, die ja wirklich keine Zweifel und Frageb mehr offen lässt. Allerdings meinte dieser energische Arzt, dass schließlich auch etwas gefunden wurde (vorher wurde meinem Freund jedoch schon gesagt, dass soweit alles ok ist und der Magen jetzt nur noch gereizt sei vom Übergeben usw...)
Mein Freund entgegnete, dass er aber nicht bleiben wolle, worauf der Arzt schon ungehalten wurde und (quasi nochmal für Doofe) erklärte, dass dies aber nicht seine Entscheidung sei. Mein Freund könne nicht ohne Termin eine Magenspiegelung in Anspruch nehmen (dies war aber ja vom Hausarzt indiziert) und danach einfach nach Hause gehen, obwohl er noch "überwacht" werden müsse...
Meinst du, er kann nun einfach zu Hause bleiben, ohne sich in der Klinik noch einmal zu melden? Oder sollte er dort anrufen, um zu sagen, dass er nicht kommt?
Wie gesagt: ich befürchte nur, dass wir am Ende alles selbst bezahlen müssen...
Vielen Dank <3