Kalorien unwichtig beim abnehmen?

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Hallo Steffi! Aus meiner Sicht alles falsch. Eine Ernährungsumstellung macht nur Sinn, wenn sie dauerhaft angelegt ist, sonst fehlt die Nachhaltigkeit. Temporäre Veränderungen führe über Jo-Jo nachhaltig zu mehr Gewicht. Was immer man macht - es muss automatisiert werden können. Für immer. Vorübergehende Änderungen sind wie eine Sandburg vor der nächsten Flut und enden nachhaltig meistens sogar mit mehr Gewicht. Noch diese Antwort lesen, alles Gute.

https://www.gutefrage.net/frage/ohne-low-carb-abnehmen---moeglich?foundIn=answer-listing#answer152178788

Grundlegend sollte man schon darauf achten, dass man sich von frischen und gesunden Lebensmitteln ernährt. Kalorien zählen ist durchaus wichtig beim ab/zunehmen. Es gibt genügend Rechner im Internet, mit denen du dir deinen täglichen Kalorienbedarf ausrechnen kannst. Daran sollte man sich orientieren - will man abnehmen, so nimmt man pro Tag z.B. statt 2500 Kalorien nur 200 zu sich, und verliert mit genügend Bewegung z.B. 0,7 kg / Woche. Und beim Zunehmen das Gegenteil.

Was sind Kalorien?

Kalorie (lateinisch calor ‚Wärme‘; Einheitenzeichen cal) ist eine veraltete Maßeinheit der Energie, insbesondere der Wärmemenge Q ...
  • Wikipedia, Kalorie

Wir sprechen hier also von Ernergie, also dem Energiegehalt von Lebensmitteln.

Warum Energie?

Nun, alles was unser Körper den Tag über leistet verbraucht Energie. Jeder Muskel der sich bewegt, jeder Stoffwechsel- oder Transportprozess im Körper oder auch in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers verbraucht Energie. Daher braucht unser Körper täglich eine gewisse Menge an Energie um das alles bewältigen zu können und je nachdem wie stark er belastet wird braucht er mal mehr, mal weniger.

Was hat das mit Abnehmen zu tun?

Meistens möchte man überzähliges Fett los werden und Fett ist die Speicherform von Energie! Nimmt man zu viel Energie den Tag über auf, dann wird die überzählige Energie in Fett umgewandelt und eingelagert, damit der Körper Reserven hat, welche er bei Energiemangel aufbrauchen kann. Der Erfolg des Abnehmens bzw. der Reduktion von eingelagertem Fett hängt also wesentlich von dem Verhältnis aus aufgenommener Energie und verbrauchter Energie ab. Nur wenn mehr Energie verbraucht als aufgenommen wird werden netto auch mehr Fettreserven aufgebraucht als angelegt.

Natürlich ist es Blödsinn Buch zu führen, denn so exakt kann man die Werte von verbrauchten und aufgenommenen Kalorien eh nicht berechnen. Aber trotzdem sollte man sich einmal Gedanken über den Energiegehalt von Lebensmitteln machen und prüfen ob man durch zusätzlichen Sport nicht vielleicht doch noch seinen Verbrauch etwas ankurpeln kann. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass der Körper dennoch eine gewisse Menge Energie zum leben braucht und sollte es dementsprechend nicht übertreiben. Auch auf Mahlzeiten zu verzichten ist keine Lösung, denn das dadurch entstehende Hungergefühl reduziert die Fettverbrennung. Lieber auf die Qualität der Nahrung achten, als die Mengen drastisch zu reduzieren!

Und da ich Obst sehr gerne esse und auch oft eine Mahlzeit nur aus (viel) Obst besteht, kommen allein durch diese Mahlzeit schon viele Kalorien zusammen.

Also Äpfel haben ca. 54kcal/100g.

2500kcal/(54kcal/100g) = 4630g.

Du isst mal eben viereinhalb Kilo Äpfel?! Verteilt auf 3 Mahlzeiten sind das 1.5kg pro Mahlzeit. Also ich bin nach 2 Äpfeln voll.

Sich mit Frischobst zu überfressen ist gar nicht so einfach.

Kalorien sind gar nicht der Punkt. Der Körper passt den Energie-Output dem Energie-Input an. Wenn du weniger/mehr Kalorien isst, dann haust du automatisch auch weniger/mehr Kalorien wieder raus. Deshalb ist der errechnete Kalorienbedarf bestenfalls ein äußerst grober Mittelwert.

Es gibt kein Tier, das Kalorien zählt. Trotzdem sind die nicht alle fett oder magersüchtig. Also muss wohl die Leibesfülle vom Stammhirn o.ä. reguliert werden (kennt man ja: "hungrig" vs "satt").

Diese Regulation wird von (zuviel) Kohlenhydraten gestört: Der Blutzucker- und infolgedessen Insulinspiegel schnellt in die Höhe. Und stürzt dann wieder ab. Und schon geht man sich, völlig unterzuckert, wieder vollstopfen. Im Grunde sind raffinierte Kohlenhydrate Suchtmittel! Zudem ist das Hormon Insulin der "Hauptschalter", der die Fettverbrennung aus- und die Fettspeicherung einschaltet. Insulin macht dick!

Und jetzt guck mal deinen Speiseplan an. Sowohl in Bsp. 1 als auch in Bsp. 2 sind in jeder Mahlzeit konzentrierte Kohlenhydrate die Kalorienbasis. Außer Käse und Gurke isst du nichts, was irgendwie kohlenhydratarm wäre. Dabei brauchen wir Kohlenhydrate (im Gegensatz zu Fett und Eiweiß) gar nicht unbedingt.

Mach doch den Selbstversuch: Iss mal einen Tag (fast) keine Kohlenhydrate. Dafür jede Menge Fett (und etwas Eiweiß und beliebig viel Gemüse). Als Pausensnack Macadamias oder vollfetter Quark, griechischer Joghurt, etc. Ich empfehle natives Kokosöl und Weidebutter (je nen ordentlichen Klacks) in den Kaffee zu rühren. Das ist der Energydrink 2.0. ;-)

Damit trainierst du nachhaltig die Fettverbrennung und kommst aus dem KH-Teufelskreis raus. Ohne schlapp zu sein (im Gegenteil!). Ohne zu hungern (im Gegenteil!). Und gesund ist es auch noch, kaum zu glauben. ;-)

Erfahrungswert von meiner Seite: Ich mache das (low carb, high fat) seit ca. 4 Wochen. Habe ca. 2kg abgenommen. Meine Gallenbeschwerden lösen sich nach und nach in Luft auf. Obwohl in den 6 Wochen Sommerferien das Training ersatzlos ausgefallen ist, war ich, als es diese Woche wieder losging, fitter denn je. Keinerlei Lust mehr auf Süßigkeiten (höchstens mal auf ein Stück Obst).

LOL. Full Quote. Kam mir gleich so bekannt vor. ;-))