Ist übertriebene Freundlichkeit ein Krankheitsbild?

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Es gibt einen krankhaften Altruismus, aber da sind die Grenzen fließend. Meine Freundin (Psychologin und Psychotherapeutin) meinte dies mal eher im Spaß zu mir, weil ich mich nur um andere Menschen gekümmert habe und nicht um mich.

Bei dieser Störung ist man eben auch freundlich und nett zu Jedem und Allem. Krankhaft wird es, wenn man sich dadurch zum Beispiel selbst bestraft, und das Selbstbild verzerrt wird.

Oh, Danke, dies ist ein guter Hinweis. Ich werde mich mal in diese Richtung ein bisschen kundig machen.

Vielen Dank!

Solche Menschen sind für gewöhnlich mit sich und der Welt zufrieden, das ist doch schön. Vielleicht sind sie auch nicht immer ganz so glücklich mit allem und jedem, meinen aber nicht, das allen Leuten ins Gesicht pöbeln zu müssen. Eigentlich ein normales Verhalten, findest Du nicht?

Nein, mir erscheint das - und ich habe natürlich Personen dabei vor meinem inneren Auge - ziemlich - wie soll ich das nennen - "konturenlos" und es geht mir ja auch nicht um Extreme (pöbeln), da hast Du schon recht, sondern dieses als Dauerzustand.

Kann ein Mensch immer alles und jeden gut finden. Kann er jeden mögen. usw.

Mich würde wirklich interessieren ob dies möglicherweise eine "Störung" ist, z.B. auf eine gestörte Empathie hindeutet, kann aber so nichts darüber finden.

@Dunkerjinn

Ich persönlich bin eigentlich auch so ziemlich zufrieden mit mir und der Welt und wenn mich etwas stört twitter ich das eben und reg mich dort mit anderen darüber auf, als Stress mit irgend jemandem anzufangen. :) Ich selbst finde es eher krankhaft, wenn Menschen sich andauernd nur aufregen, alle anmeckern und immer ihre schlechte Laune mit anderen teilen. Ich frag mich manchmal was mit solchen Leuten falsch läuft. Naja, jeder regt sich mal über etwas auf, aber es ist besser Unnötiges in den Gedanken zu behalten. :)

@xanonyme

Also ich denke wenn sich jemand über alles aufregt und immer schlechte Laune hat könnten das durchaus Hinweise darauf sein, dass die Person eine psychische Störung oder etwas in der Art hat, was oft an einer falschen Erziehung liegt. Bei sehr positiven Leuten denke ich nicht, dass es sich um eine Krankheit oder Ähnliches halten könnte.

Solche Menschen sind für gewöhnlich mit sich und der Welt zufrieden

...oder sie sind einfach Schleimer :-)).

Das ist definitiv ein guter Charakterzug! "Wer schweigt und lächelt anstatt zu Toben ist immer der Stärkere." ist zum Beispiel eine der Weisheiten aus einem Glückskeks, den ich gut und der Wahrheit entsprechend finde :) Also zumindest ist das bei mir so, wenn ich mich über fremde Personen aufrege oder Leute die mich nicht gut kennen twittere ich das und rege mich dort über sie auf haha, gibt genug die sich mit aufregen. :D Ich hasse es mich mit Leuten zu streiten oder zu diskutieren, ich könnte auch jeden in der Bahn dumm anmachen wenn mich etwas wirklich nervt, aber es ist lustiger sich in Twitter darüber aufzuregen ohne dass die Person etwas davon mitbekommt. Es ist Zeit- und Nervensparender. :)

Mit dem Twittern begibst Du dich ja schon aus der ruhig-freundlichen Position heraus und damit greift die Fragestellung nicht mehr.

Vielleicht kann ich mich nicht richtig verständlich machen. Es geht mir nicht um Bewertung dieser Verhaltensweise bzw. -form sondern um die Einordnung.

Danke für Deine Mühe!

Das Wort "Krankheit" würde ich in Bezug auf "übertriebene Freundlichkeit" nicht verwenden - nimm lieber positive Eigenschaft ;-)

Ich denke auch, dass diese Leute in vielerlei Hinsicht einiges Erreicht haben und somit tatsächlich glücklich sind und sich dies nicht durch andere kaputt machen lassen wollen getreu dem Motto: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus"...

@ Dunkerjiinn

Ich gehe jetzt mal auf deine Überschrift ein und ich sehe das jetzt nicht unbedingt als ein Krankheitsbild an..

Übertriebene Freundlichkeit bei meinen Mitmenschen lässt mich etwas hellhörig werden.

Viele sind überfreundlich, weil sie etwas von mir wollen und hinterher verkaufen sie mich unter Umständen. So etwas ist nicht ehrlich und solche Menschen erleben wir alle täglich. Sei es bei unserem Umfeld oder im Berufsleben, sie denken mit übertriebener Freundlichkeit (geheuchelt) erreichen sie mehr und hier wurde auch das Wort "Schleimer" genannt.

Es gibt Menschen die sind immer freundlich, weil sie es immer allen recht machen wollen, harmoniesüchtig sind und die Angst haben anzuecken oder nicht mehr anerkannt werden, wenn sie zu ihrer eigenen Meinung stehen (wenig Selbstbewusstsein).

Es gibt auch Menschen, die sind ganz einfach freundlich, nett und liebenswürdig, immer hilfsbereit und stellen gerne mal ihre eigenen Wünsche zurück.

Aber die Freundlichkeit sollte nicht soweit gehen, dass man immer alles ok findet und zu allem seine Zustimmung gibt, dann wird man langweilig und wie du schreibst auch konturenlos. Solche Menschen können mit der Zeit krank werden, denn lieber sind sie dauerfreundlich und schlucken, als mal Kritik einzustecken bei eigener Meinung.

Kein Mensch kann immer nur gelassen, ruhig sein, wir alle haben Emotionen und auch entwickeln wir Sympathie und Antipathie, alles andere wäre unnormal.

Wir mögen nicht alle Menschen und können auch nicht verlangen, dass uns alle mögen. Aber man kann deswegen trotzdem anderen gegenüber freundlich (höflich) sein, ich muss ja nicht enger mit den Leuten befreundet sein.

Ich denke mal, ein Mensch mit etwas Unterscheidungsvermögen wird "überfreundliche Menschen" eher durchschauen und auch den Unterschied zwischen einfach "nur freundlichen" Menschen, die einem wohlwollend entgegenkommen sehr schnell erkennen.