Ist stottern heilbar?

Stottern, das muss man gar nicht heilen können.

Stottern ... das kann man verlernen.

Durch Erlernen der richtigen Atemtechnik, durch richtiges und entspanntes Sprechen und vor allem durch Entspannungstechniken ... solche wie Yoga.

Dazu brauchst du außer der Hilfe eines Fachmannes ...noch den Willen und die Bereitschaft, regelmäßig zu trainieren.

Ich selbst habe es nicht nur einmal erlebt, das jemand seinen Hang zum Stottern vergessen oder auch verlernt hat.

Und diese Leute haben nur in seltenen Ausnahmefällen nicht so wie jeder andere Mensch gesprochen.

Auch du kannst das schaffen ... mit Ausdauer und mit Geduld.

Und ich wünsche Dir ganz viel Erfolg dabei.

lg

e

Übung ist alles. Nur nicht den Mut verlieren und immer weiter machen. Du hast es ja schon erwähnt. Es ist auch Nervosität. Daran kannst du arbeiten um auch dein Gefühlsleben in den Griff zu bekommen. Du musst ruhiger werden und deine Atmung in den Griff bekommen. Viele Dinge spielen eine Rolle. Geh mal zu einem anderem Spezialisten. Hol dir noch einen Rat ein und wenn du Bücher liest, tu es laut. Immer laut lesen und nicht den Mut verlieren. Dann wird es von selbst besser werden.

Auch wenn die Frage schon fast zwei Jahre alt ist, schreibe ich doch noch etwas dazu. Vielleicht liest es jemand, dem es nützt.

Die allgemeine Aussage, dass man Stottern nicht heilen kann, ist grundsätzlich falsch. Auf die semantische Erörterung, was "Stottern heilen" bedeutet, möchte ich mich hier nur insoweit einlassen, als ich glaube, dass jeder vernünftige Mensch weiß, was gemeint ist, nämlich ob man etwas machen oder machen lassen kann, das dazu führt, dass Stottern "weg ist", d.h. nicht mehr vorkommt und zwar nie und beim spontanen normalen Sprechen in allen Situationen und ohne Beachtung einer bestimmten (Sprech-)Technik.

Spontanheilungen, d.h. Stottern weg, ohne das man selbst oder jemand anderes gezielt etwas dafür tut, sind sehr häufig. ("Spontan" heißt übrigens nicht "schnell" oder "plötzlich", sondern "von selbst". Jemand, der spontan ist, handelt "aus sich selbst heraus", ohne den Anstoß durch jemand anderen.

Ich habe zum Thema "Ist Stottern heilbar?" mal etwas zusammengestellt, das man hier lesen kann: http://www.andreasstarke.de/heilbar.html

Zur Frage von HotlineSchocker: Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Situationsabhängigkeit des Stotterns bei verschiedenen Menschen, die stottern, sehr unterschiedlich sein kann. Das, was Du berichtest, ist nicht ungewöhnlich. Allen Menschen, die stottern, ist gemeinsam, dass sie unter Stress stärker stottern. Beim Singen tritt Stottern so gut wie nie auf. Ich habe unter über 700 Patienten nie jemanden gehabt, der beim Singen stotterte.

Das mit der Pubertät scheint mir ganz unsinnig zu sein. Viele Leute, auch Fachleute, verbreiten die Meinung, dass Stottern bis zur Pubertät noch ganz heilbar sei, später aber nicht mehr. Dafür gibt es keinerlei Daten und auch inhaltlich macht das keinen Sinn. Ob der Zustand, "in der Pubertät" zu sein, etwas mit der Stärke des Stotterns zu tun hat? Vielleicht. Ich glaube es nicht.

Stottern wegen Selbstbewusstsein? Interessant. Wir verstehen ja im Deutschen unter Selbstbewusstsein etwas Ähnliches wie Selbstsicherheit. Im Englischen ist das nicht so. Da bedeutet "self-conscious" nämlich "gehemmt", d.h. "nicht spontan". Das ist natürlich auch eine Deutung, denn in dem Moment, wo man selbstbewusst ist, ist man sich ja vielleicht auch seiner Mängel bewusst und deswegen eben nicht spontan, sondern gehemmt.

Aber Du (bzw. Dein Arzt) meinte sicher etwas anderes, nämlich einen Mangel an Selbstsicherheit. Da muss man dann mal genau hinschauen, was Ursache und was Wirkung ist. Menschen, die stottern, sind oft - das gilt nicht für alle, aber für viele - auffällig selbstunsicher, aber das ist leicht verständlich, wenn man bedenkt, dass jedes Stotterereignis (d.h. jedes Vorkommen von Stottern) einen Kontrollverlust darstellt, der, wie alle Kontrollverluste, sehr unangenehm ist. Auch ein Autofahrer, der auf Glatteis fährt, wird dadurch sehr verunsichert werden.

Deine Fragen zur Pubertät sind sehr gut. Was hat der Arzt denn gesagt? Wahrscheinlich weiß er es auch nicht. Das mit dem Stimmbruch finde ich sehr interessant Ich habe schon als Kind beobachtet, dass ich nicht stotterte, wenn ich meine Stimme verstellt habe.

Die Regel ist, dass wenn man beim Sprechen etwas anders genug macht, das kann die Stimme sein, die Geschwindigkeit (extrem langsam), der Rhythmus (z.B. nach einem Takt sprechen) oder ein anderes Atemmuster verschwindet alles Stottern. Das machen sich kommerzielle und andere Therapieanbieter zunutze, die behaupten, sie hätten eine ganz neue Methode entwickelt, wie man Stottern heilen kann. Meist ist es eine Verfremdung des Sprechens, die der Proband nicht lange durchhalten kann.

Und so dachte ich, dass der Stimmbruch wirkt, wie die verstellte Stimme. Der Stimmbruch kam dann sehr spät, und ich habe damals, während eines Ferienaufenthaltes, so wenig gesprochen, dass ich nicht einmal gemerkt habe, dass meine Stimme nach unten gerutscht war. Und als ich dann wieder gesprochen habe, wurde klar, dass der Stimmbruch nicht das gebracht hatte, was ich gehofft hatte.

Wie geht's Dir inzwischen. Wenn Du Lust hast, nimm doch mal Kontakt auf (z.B. über den Link oben).

Heilen nicht, aber es gibt Atemtechniken. Der Stimmbruch kommt nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, das ist von Junge zu Junge verschieden.

es gibt spezielle kurse für stotterer wo atemtechniken etc. beigebracht werden