Ist man diabetes Typ 1 selbst schuld?

8 Antworten

Die Ursachen des Typ1-Diabetes sind bis dato leider nicht vollständig geklärt. Fakt ist jedoch, dass es eine unheilbare, mit einen gewissen Risiko auch vererbbare Auto-Immun-Erkrankung ist, die man bis derzeit n i c h t heilen kann. Sie werden also lebenslang zwingend auf Injektionsgaben mit Insulin angewiesen sein.

Die Person, die Sie da anredet, verwechselt anzunehmend Ihren Diabetes mit dem Diabetes Typ 2. Ein dauerhafter, ungesunder Lebenswandel und bspw. bestehendes Übergewicht kann sich förderlich auf die Entstehung eines solchen auswirken.

Am Typ 1 können dagegen auch Personen erkranken, die sich gesund ernähren, kein Übergewicht haben und ansonsten sehr agil und sportlich sind.

Weitere allg. Infos:

https://www.netdoktor.de/krankheiten/diabetes-mellitus/diabetes-typ-1/

verreisterNutzer  03.02.2020, 13:20

Egal, welche Diabetes-Form betreffend, sollte man selbst möglichst "gut eingestellt" sein, um Folgeschäden davon - so gut als möglich - zu vermeiden/hinaus zu zögern.

Auch sollte man persönlich über seine Erkrankung Bescheid wissen - bzw. auch den Zusammenhang kennen zwischen Ernährung, Insulin und den daraus resultierenden Verlauf von Blutzuckerwerten.

Nein, Typ 1 hat absolut nichts mit der Ernährung zu tun. Zeig der Person Quellen, in denen der Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 erläutert wird. Und zu Deiner eigenen Sicherheit bzgl. möglichen Folgeerkrankungen: Sieh zu, dass Dein Zucker immer gut eingestellt ist und lass nicht nur Deine Zuckerwerte (Glucose und HbA1c) regelmäßig überprüfen, sondern auch Deine Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff), die Augen und die Füße.

Yoshi347 
Fragesteller
 03.02.2020, 11:43

Ich gehe regelmäßig alle 3 Monate ins Krankenhaus und lasse mich überprüfen. Mittlerweile komme ich auch gut damit zurecht, keine wirkliche Einschränkung. Aber danke :)

FelixFoxx  03.02.2020, 11:51
@Yoshi347

Ich bin selber nicht betroffen (habe Schrumpfnieren), aber bei uns in der Dialyse kannst Du das Ergebnis jahrelanger schlechter Einstellung eines Typ 1 Diabetes sehen: Dialysepflichtig, blind und die Beine amputiert...das möchte wohl niemand!

Hey

Die Antwort lautet definitiv NEIN! Das Problem ist, dass in der öffentlichen Wahrnehmung Diabetes eine einheitliche Erkrankung ist. Das ist aber vollkommen falsch.

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, genau wie (z.B.) Hashimoto, Multiple Sklerose, Zöliakie, Rheuma, Morbus Crohn, usw.

 Wenn Viren/Bakterien in den Körper eindringen, reagiert das Immunsystem. T-Helferzellen beginnen, andere Immunzellen zu aktivieren, die die Eindringlinge vernichten sollen. Ist das Immunsystem aber gestört, erkennen die Immunzellen fälschlicherweise körpereigene Zellen als Eindringlinge, docken dann an sie an und zerstören sie, deshalb der Begriff „autoimmun“ (altgr. autós = selbst). Im Fall von Typ-1-Diabetes zerstören sie die Insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.

 Dieser Diabetes Typ hat nichts mit der Ernährung oder dem Gewicht zu tun. Es kann jeden treffen. Die Zerstörung der Zellen lässt sich nicht rückgängig machen, sodass Betroffene lebenslange Insulin von außen zuführen müssen.

Der Diabetes-Typ der in der Presse immer mit Übergewicht und falschr Ernährung in Zusammenhang gebracht wird, ist der Typ-2-Diabetes!

Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon und/oder die Ausschüttung des Insulins aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse ist gestört. Die Bauchspeicheldrüse versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet. Doch trotz erhöhtem Insulinspiegel gelangt immer weniger Zucker in die Körperzellen.

Das Übergewicht ist also der Trigger, die Ursache aber der Gendefekt. Deswegen hat Typ-2-Diabetes auch so eine hohe Wahrscheinlichkeit vererbt zu werden.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Gesundheit und Medizin, Diabetes)

Nein, du bist daran nicht selbst schuld, selbst wenn es Typ2 wäre

Lass diesen Denkverwerweigerer doch reden u mach dir keinen Kopf. Du weißt, was Fakt ist u musst dich nicht Rechtfertigen!

Für keinen Diabetestyp ist man "selbst" schuld - wenn du dir nicht gerade selbst die Bauchspeicheldrüse amputiert hast.

Bei Typ2-Diabetes wird landläufig gerne behauptet, diese Patienten hätten ihn sich "angefressen".

Das ist so einfach wie falsch. Diabetes-Erkrankungen sind so vielschichtig. Man möge sich bitte reinlesen, bevor man die Schn... aufmacht und kranke Menschen diffamiert.

joangf  03.02.2020, 11:51
Für keinen Diabetestyp ist man "selbst" schuld - wenn du dir nicht gerade selbst die Bauchspeicheldrüse amputiert hast.

Was ist die Ursache der Krankheit?

Casuscactus  03.02.2020, 12:01
@joangf

Es gibt nicht die eine Ursache. Diabetes ist vielschichtig, genauso die Ursachen. Mir fallen spontan vier verschiedene Ursachen für den klassischen Typ 1 ein. Mir fallen spontan drei Unterarten des Typ 1 ein. Nur mal so eben aus dem Ärmel geschüttelt.

Und neben den knapp 30 verschiedenen Ursachen und Ausprägungen der DM-Variationen (Typ1 und Typ2 ist nur eine sehr grobe Unterteilung) gibt es noch einige, bei denen die Ursache schlicht unbekannt ist.

joangf  03.02.2020, 12:24
@Casuscactus
Es gibt nicht die eine Ursache. Diabetes ist vielschichtig, genauso die Ursachen.

Das ist neben der Genetik die zweite weit verbreitete Ausrede für "wir wissen es nicht" oder "wollen wir dir nicht sagen". ;)

Mir fallen spontan vier verschiedene Ursachen für den klassischen Typ 1 ein.

Welche wären das?

Casuscactus  03.02.2020, 12:28
@joangf

Der Klassiker Autoimmunerkrankung - die körpereigene Abwehr macht die Langhansschen Inselzellen regelrecht kalt.

Entzündung und Nekrotisierung der BSD

Chemische Vergiftung der BSD

Entnahme der BSD im Zuge eines BSD-Krebses oder einfach nur Funktionseinstellung der BSD als Folge des Krebses.

Zeig mir mal, wie man da im Frühstadium ernährungstechnisch was unternehmen kann.

joangf  03.02.2020, 12:42
@Casuscactus
Der Klassiker Autoimmunerkrankung - die körpereigene Abwehr macht die Langhansschen Inselzellen regelrecht kalt.

Die Autoimmunerkrankung fällt nicht vom Himmel, sie hat ebenfalls eine Ursache. Sie ist also nur ein Symptom, das als Scheinursache genannt wird.

Entzündung und Nekrotisierung der BSD

Auch das ist ein Symptom.

Chemische Vergiftung der BSD

Da ist in der Tat eine Ursache, an der man ansetzen kann, indem man den Schadstoff meidet oder ausleitet.

Entnahme der BSD im Zuge eines BSD-Krebses oder einfach nur Funktionseinstellung der BSD als Folge des Krebses.

Auch das ist ein Symptom, eine Folge der Krebserkrankung. Die eigentliche Ursache wäre hier die Ursache des Krebs.

Zeig mir mal, wie man da im Frühstadium ernährungstechnisch was unternehmen kann.

Es gibt im Grunde nur drei mögliche Ursachenbereiche für erworbene chronische Krankheiten: Schadstoffe (die hast du ja genannt), Ernährungsfehler oder belastende Lebenssituationen. Da wir bei Diabetes belastende Lebenssituationen eher ausschließen können, bleibt nur die Ernährung.

Wie man da etwas unternehmen kann, siehst du ja auf der verlinkten Seite. Die Tabelle zeigt ja die Erfolge des Arztes.