Gesundheit eines Piloten

3 Antworten

Zu diesem Thema wurden schon viele Fragen hier im Forum beantwortet. Ich habe selbst schon einiges dazu geschrieben.

Der Beruf ist auf die Dauer eine psychische und physische Belastung. Nun gut - das ist in vielen anderen Berufen auch so. Aber in wenigen Berufen wirst Du bei gesundheitlichen Problemen Deinen Beruf nicht mehr ausüben dürfen - so wie es bei Piloten der Fall ist.

Du bist ständig unterwegs, hast immer wechselnde Arbeitszeiten und pennst nur selten in Deinem eigenen Bett. Wenn Du jeden Tag in einem anderen Bett schläfst, wird Dein Schlaf nur selten so erholsam sein, wie in Deinem Bett zu Hause. Du leidest unter Jetlag - Dein ganzer Tag/Nachtthythmus kommt durcheinander.

Ich hatte im Freundeskreis in den letzten 1 1/2 Jahren zwei Piloten, die dauerhaft untauglich geworden sind. Beide leiden an Burnout. Einer hat massive Herz- Kreislaufprobleme und leidet an sog. Schlafapnoe - Atemaussetzer während des Schlafes. Er konnte zum Schluß im Cockpit die Augen nicht mehr aufhalten und war den ganzen Tag völlig übermüdet und gerädert, da er keine Tiefschlafphasen mehr hatte. Dann hat ihn der Fliegerarzt aus dem Verkehr gezogen. Jetzt lebt er von seiner loss of licence Versicherung und wird mit Sicherheit kein Cockpit mehr von innen sehen (zumindestens nicht zum Fliegen). Sein Alter: 46. Sein Einsatzgebiet: Langstrecke weltweit. Nach Aussage seines Arztes ist er Der Kanidaten für einen Herzinfarkt in den nächsten Jahren. Seine Aussicht auf Erleben der Altersrente: Schlecht!

Ein weiterer Bekannter von mir ist seit einen 3/4 Jahr untauglich wegen eines Bandscheibenvorfalles. Junger sportlicher schlanker Typ - Mitte 30. Spielt regelmäßig Tennis. Bis sie ihn aus dem Cockpit getragen haben, weil er nicht mehr aufstehen konnte. Die Sitze im Cockpit sehen zwar bequem aus, sind es aber nicht. Beispiele könnte ich noch viele aufzählen.

Natürlich haben auch Menschen in anderen Berufen gesundheitliche Probleme. Burnout, Kreuzschmerzen, Diabetes und was es so alles gibt. Aber nur in wenigen Berufen kann sowas das Aus bedeuten.

Fasst jeder im Cockpit, den ich kenne, plagt sich mit dem einen oder anderen gesundheitlichen Problem herum. Keiner hängt es natürlich an die große Glocke, denn jeder will ja noch länger fliegen. Keiner spricht gerne darüber. Aber eines haben sie fast alle gemeinsam (außer die, die Inselhopping an der Nordsee machen): Sie leiden unter den Dienstzeiten, dem Jetleg und viele leiden an Schlafprobleme. Diese wiederum sind ursächlich für die gesundheitlichen Probleme, die bei vielen folgen oder schon gefolgt sind.

Ich kann Dir nur soviel sagen: Viele schlagen in jungen Jahren Barfuß Funken, damit sie um jeden Preis Pilot werden können. Nach 10 Jahren würden sie alles dafür geben, einen schnöden Bürojob zu haben mit geregelten Arbeitszeiten und mehr Zeit für Freunde und Familie. Da kann man sich auch mal verschnupft, oder mit Kreuzweh oder mit Diabetes ins Büro schleppen und muß nicht wegen jedem Zipperlein zum Arzt, weil man sonst das Risiko eingeht, seine Gesundheit noch mehr zu gefährden. Für einen Piloten bedeutet schon ein ordentlicher Schnupfen das Aus. Andernfalls riskiert man böse Folgeschäden für die Gesundheit und die Flugtauglichkeit.

Vermutlich werden mich einiges steinigen für das, was ich hier schreibe. Aber es ist wie es ist. Da gibt es Jobs, die besser bezahlt werden und weniger Risiko für die Gesundheit haben.

Hmm, ich sage mal Jetlag vom herumfliegen und Stress allgemein. Da man andauernd woanders ist, ist man auch häufig getrennt vom Partner, was auch nicht so toll ist. Ist mehr psychisches Risiko, nicht Gesundheitsgefährdung durch den Beruf an sich.

Die Höhenschwindsucht ist nicht zu unterschätzen. Weiter sollte man nicht ständig in die gleiche Richtung fliegen weil man dann nur auf der einen gesichtshälfte braun wird was dazu führt das die eine gesichtshälfte schneller altert, so twofähse mässig voll abartig!