Erfahrungen Wassergeburt?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meinen ältesten Sohn habe ich im Wasser zur Welt gebracht und es war mit Abstand meine leichteste und schönste Geburt (4Kd.). Nachdem die Geburt meiner ältesten Tochter ein regelrechtes Trauma ausgelöst hatte, weil so ziemlich alles schief ging, was schiefgehen konnte und ich im Anschluß noch drei Wochen in der Klinik bleiben mußte, hatte ich vor dieser zweiten Geburt ziemlich Bammel. Daher haben wir uns dann - aus Angst vor Komplikationen auch gegen eine Hausgeburt entschieden, die mir rein gefühlsmäßig mehr gelegen hätte. Im Rahmen der Geburtsvorbereitung hat mir dann eine Hebamme (gute Bekannte) auf die Vorzüge der Wassergeburt aufmerksam gemacht....

Nun ist es so, das ich sowieso gerne bade - und dabei sehr gut entspannen kann. Ich weiß nicht wie das bei dir ist...Wir haben auf jeden Fall bei der Anmeldung im Krankenhaus konkret nach dieser Möglichkeit gefragt und uns wurden dann in sehr entgegenkommender und netter Weise alle Fragen beantwortet - unter anderem auch das man jederzeit aus dem Becken wieder aussteigen konnte - d.h. bei Problemen genauso, wie aus irgendeinem anderen Grunde - wenn es einem nicht mehr behagen würde. Das fand ich schonmal gut. Was mir unter anderem auch angenehm war - es stand auf Wunsch eine Auswahl spezieller Naturbadezusätze zur Verfügung, die sich beruhigend auf das vegetative Nervensystem auswirken sollten. Danach dürften wir uns dann noch das Zimmer mit der Riesenwanne ansehen, das in freundlichen, warmen Farben geradezu einladend wirkte ;-) Kurz und gut - es hörte sich so vertrauenserweckend an, das wir zu dem Schluß kamen dies ist das Richtige für mich.

Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Als es soweit war sind wir zur Klinik gefahren und als die Wehen in 15 Min. Abständen kamen, hab ich mich in die Wanne gelegt - mit meinem Lieblingsduft. Ich hatte sofort das Gefühl als entkrampfe sich die angespannte Muskulatur. Okay - die Wehen selbst waren heftig, aber sobald die Welle vorbei war - konnte man einen Moment aufatmen. Wir hatten dann noch eine kl. Diskussion, weil ich das Wasser heißer haben wollte - aber das ging dann leider nicht lach aus nachvollziehbaren Gründen. Aber allein das warme Wasser scheint den Geburtsvorgang doch zu beschleunigen - nach einer guten Stunde - war unser Sohn da. Geboren im Wasser - ein Vorgang der auch für das Kind sanfter ist. Das beste war, das ich danach so eine Endorphinausschüttung hatte, das ich hätte Bäume ausreißen können, so gut hab ich mich gefühlt. Doch als wir schließlich sauber und trocken im Bett lagen (Baby neben mir) bin ich aber doch selig eingeschlafen - mein Mann auch haha ;-)) er war mind. genauso geschafft. Mir ist aber klar das auch ein bisschen Glück dabei war - denn jede Geburt kann ganz anders ablaufen.

Doch wenn du schon die Möglichkeit hast dir im Vorfeld zu überlegen was du dir für dich und dein Baby wünschst - dann kann ich dir eine "Wassergeburt" nur wärmstens empfehlen. Für mich/uns war es eine sehr schöne Erfahrung! Aber egal wie du dich entscheidest - ich wünsche dir/euch viel Kraft und das alles glatt und möglichst schnell geht! LG IID

Emelina  10.04.2012, 22:18

Sehr schöner Bericht über die Wassergeburt deines Sohnes! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Wehen zwar im Wasser stärker sind, die Gesamtsituation aber entspannter ist. Leider musste ich vor der eigentlichen Entbindung meiner Tochter aus der Wanne raus - wegen Kreislaufproblemen.

IlsaLundt  11.04.2012, 10:16
@Emelina

Danke - ich glaub das ist auch das persönlichste was ich jemals geschrieben habe :) Probleme mit dem Kreislauf hört man öfter - aber es ist so wie du sagst - im ganzen entspannter ! Grüsschen an dich.

IlsaLundt  20.04.2012, 14:19
@IlsaLundt

Hier habe ich noch einige wissenswerte Infos für dich ...

http://www.youtube.com/watch?v=8lkYIecq3e0

für das Sternchen möchte ich mich bedanken. Vor allem anderen aber wünsche ich dir noch eine unkomplizierte Schwangerschaft und eine Geburt an die du/ihr euch gerne zurückerinnert. LG IID

Also ich bin zwar selber nicht Mutter, aber ich war während meiner Ausbildung auf der Wochenstation, habe eine Geburt begleitet,... Und habe da von einer Hebamme erfahren, dass durch das warme Wasser die Wehen angeregt werden, was zu einer schnelleren Öffnung des Muttermundes führt, aber auch zu mehr Schmerzen. Dafür hat man es schneller hinter sich, und man kann sich ja was gegen die Schmerzen geben lassen. Auf jedenfall soll die Geburt für den Säugling angenehmer und sanfter sein, dadurch dass das Kleine nicht gleich in die kalte helle Welt kommt, sondern erst noch ins warme Wasser... Lass dich doch von deiner Hebamme, deinem FA oder bei einer Kreissaalbesichtigung mal beraten:)

lillechokodrage 
Fragesteller
 29.03.2012, 11:30

Hab mich schon beraten lassen, aber Erfahrungen zu hören ist immernoch hilfreicher..

Hallo lillechokodrage,

in den letzten Jahren sind Wassergeburten immer beliebter geworden. Nicht ohne Grund, das Wasser trägt die Frau etwas und wirkt entlastend. Die Muskeln können sich aufgrund der Wellenbewegungen besser entspannen und viele Frauen schätzen es, dass in der Wanne die Privatsphäre besser gewahrt bleibt. Die Entbindung verläuft ja nicht so öffentlich wie auf dem Hocker.

Aber Vorsicht, Hebammen und Ärzte warnen davor, sich allzu sehr auf eine Wassergeburt zu versteifen. Denn nicht für jede Frau ist eine Wassergeburt bei der Entbindung dann auch wirklich optimal!

Vielleicht magst du ja in unserem Expertenforum rund um die Geburt und die Versorgung danach noch einmal zu den Vor- und Nachteilen einer Wassergeburt fragen, schau doch mal hier:

http://www.rund-ums-baby.de/geburt

Alles Gute für die Geburt!

Liebe Grüße von

rund-ums-baby.de

Mit jeder Methode haben Frauen sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen, und mit der Erfahrung einer anderen kannst du eigentlich gar nichts anfangen. Schau dir alles in Ruhe an im Kranken- oder Geburtshaus deiner Wahl und entscheide erst kurz vor der Geburt, wie du es versuchen willst. Es ist durchaus möglich, dass du schon im Wasser sitzt und dann merkst, dass es so gar nicht geht. In einem guten KH wird dir alles ermöglicht, das heißt, du kannst auch 'mittendrin' von einer Methode zur anderen wechseln und musst keinesfalls durchhalten, nur weil du dich Wochen vorher dafür entschieden hast. Also sei locker und lass es auf dich zukommen. Alles Gute :o)

Hallo Lillechokodrage!

Mein Erfahrungsbericht: Wir hatten eine wunderbare Wassergeburt in einem Geburtshaus. Sobald ich im Wasser war wurden die Wehen regelmäßiger und kräftiger, aber die Schmerzen auch besser zu ertragen. Ich wollte dann garnicht mehr aus dem Wasser raus, obwohl es eigentlich zu früh war um bis zur Geburt drin zu bleiben. Ich war dann ca. 3,5 Std. in der Wanne und am Ende war es schon etwas viel, aber ich wollte unbedingt drin bleiben ;) Das Baby war von Anfang an rosig und fit, hatte gleich die Augen auf und hat kaum geweint. Ich kann Wassergeburt nur empfehlen.

Habt ihr Euch schon Gedanken über Nabelschnurblutspende gemacht? Die ist bei Wassergeburten nur eingeschränkt möglich.

Achtung: Manche Hebammen begleiten nicht so gerne eine Wassergeburt (weil sie dann das Becken schrubben müssen, weil sie Rückenschmerzen bekommen, weil sie keinen Kontakt mit dem blutigen Wasser haben wolle). Stell Dich darauf ein, dass man ev. versuchen wird es Dir auszureden oder Dich reinzulegen (z.B. Dich zu früh in die Wanne zu lassen in der Hoffnung, das Du bis zur Geburt von alleine genug hast und wieder raus kommst).

Kliniken bieten Infoabende an. Du kannst Dir so verschiedene Kreissäle anschauen und die Atmosphere in der Klinik sehen und fragen ob alternative Heilmethoden zur Geburtsbegleitung eingesetzt werden (wie z.B. Akupunktur, Homeopathie, Aromatherapie). Wie es letztendlich verläuft hängt aber ganz davon ab, welche Hebamme und welcher Arzt Dienst haben. Wenn Du eine bestimmte Hebamme dabei haben willst gibt es diese Möglichkeiten: Hausgeburt, Geburtshaus oder Beleghebamme. Das ist eine Hebamme, die mit ihren Frauen zusammen in die Klinik geht. Im Notfall übernimmt dann das Klinikpersonal.

Ich empfehle Dir auch vorher schriftlich Festzuhalten, welche Wünsche ihr für die Geburt habt, z..B.... ...möglichst wenig medizinische Eingriffe ...PDA ja oder nein ....Arzt soll sich vorstellen (würde ich auf jeden Fall einfordern, sonst bist Du die ganze Geburt mit der Hebamme allein und dann kommt bei der Geburt ein fremder Mensch rein der sich ev. nicht einmal vorstellt um dann den intimsten Moment mit Euch zu teilen, ob ihr das wollt oder nicht ;) ....möglichst kein Dammschnitt ...gedämpftes Licht ...Musik ...messen und wiegen des Babies erst nach der Begrüßung durch die Eltern ...sofort stillen ...Vit. K ja oder nein ...Antibiotika Augentropfen ja oder nein ...Nabelschnurblutentnahme ...Plazenta probe zur Zubereitung von Homeopatischer Medizin ...Vater soll Nabelschnur schneiden ....Vater soll bei ev. Kaiserschnitt dabei sein können

Die Liste dann zusammen mit Deinem Mann unterschreiben und eine Kopie in der Klnik abgeben. Am besten die Hebamme bitten auch zu unterschreiben, dann fühlt sie sich mehr verpflichtet Eure Wünsche zu achten. Bei Schichtwechsel auch die neue Hebamme bitten und sich den neuen Arzt vorstellen lassen.

Sehr hilfreich ist sich auf die Geburt mit Hypnobirthing vorzubereiten. Mann kann einen Kurs bei einer Hypnobirthingtherapeutin machen. Ich empfehle Euch das Hypnobirthing Buch von Marie Mongan (da sind gute Atem und Entspannungsübungen drin und hinten eine ausführliche Liste für Geburtswünsche) und für nach der Geburt das Buch "das glücklichste Baby der Welt".

Man macht sich so viele Gedanken über die Geburt, aber das was zählt und dauert ist eigentlich die Zeit danach! ;)

Ich wünsche Dir und dem Baby eine wunderschöne und glückliche Geburt! Hourriyah