Benzodiazepine entzug hört nicht auf?

5 Antworten

Wenn dir ein Arzt wissentlich, ohne von dir in irgendeiner Form getäuscht oder ausgetrickst zu werden, über ein halbes Jahr täglich bis zu 12mg (das ist die doppelte offiziell zugelassene Höchstdosis) Alprazolam verordnet, wäre das eigentlich ein Grund, ihm die Approbation zu entziehen. Auf jeden Fall könntest du ihn wegen eines Behandlungsfehlers verklagen.

Wenn du durch geschickte Trickserei und Doctor-Hopping an die Tabletten gekommen bist, muss man leider sagen, selbst schuld. Ein Benzo-Entzug ist die Hölle auf Erden, das weiß ich zwar glücklicherweise nicht aus Erfahrung am eigenen Leib sondern nur durch Beobachtungen und Erzählungen, aber ja, nicht umsonst wird davor gewarnt, das Zeug länger als 1-2 Wochen zu nehmen.

Auf jeden Fall muss das Medikament langsam ausgeschlichen werden, über mehrere Monate oder in Extremfällen über Jahre. Dazu können begleitend Medikamente verordnet werden, die die Entzugssymptome lindern, ohne selbst größeren Schaden anzurichten.

Das kann gut und gerne Monate dauern.

Bei halben Jahr evtl. schneller.

Aber Beschwerden gibts manchmal auch noch nach 2 Jahren.

Aber mit der Zeit werden die besser.

Benzo-Entzug ist bekanntlich auch der schlimmste Entzug von allen.

Das wird nicht so schnell weggehen, es dauert ungefähr 2 Jahre bis du komplett davon weggekommen bist.

Es braucht Geduld, Kraft, Durchhaltevermögen.. sonst bist du immer wieder am gleichen Punkt.

Sind diese 2 Jahre einmal vorbei, merkst du erst dass es dir ohne besser geht. Ich finde es schade dass die Ärzte nicht auf andere Medikamente greifen die auch hätten helfen können.

12mg Alprazolam? Meine Güte, ne ziemlich heftige Dosis. Die zugelassene maximale Tagesdosis beträgt normalerweise 6mg aufgeteilt in drei Gaben an jeweils max. 2mg.

Du musst durchhalten. Eine andere Wahl hast du nicht. Selbst wenn du wieder Benzodiazepine nehmen würdest hättest du zwar für eine Zeit ruhe, doch heisst es auch: zurück auf Feld eins. Willst du allen nochmals von vorn durchmachen? Ich vermute nicht.

Der Entzugs von Benzodiazepinen ist schwierig und dauert. Je länger du die Dinger nicht nimmst desto besser wird es. Allerdings ist ein Entzug nicht linear. Es gibt immer Schwankungen, also Phasen in welchen es erträglich ist und zwischendurch wieder mal heftige Entzugserscheinungen. Vor allem das Craving kommt relativ lange Zeit immer wieder. Wichtig ist, dass die Richtung in der Tendenz stimmt.

Eine Sucht hinterlässt Spuren bzw. Verknüpfungen im Gehirn. Je länger du diese nicht benutzt desto mehr verblassen sie. Wenn du jedoch erneut konsumierst werden die gelegten Bahnen wieder aktiviert.

Also keinefalls schwach werden. Ich weiss, klingt einfacher als es ist. Aber halte dir dein Ziel vor Augen. Die vergangenen Wochen sollen nicht für Nichts gewesen sein.

Noch zu mir: Ich habe knapp an einem Benzo-Entzug vorbei geschrammt. Ich war aufgrund von Depressionen und Angstzuständen in der Klinik und habe relativ viele Mitpatienten auf Benzo-Entgiftung getroffen.

Ich selbst bin schlau und halte mich an die Devise, "Finger weg von den Drogen!" ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung