Assistenzhund für Migräne?

16 Antworten

Hallo Hannah,

ich leide auch seit meiner Kindheit unter Migräne, die so stark ist dass ich teilweise mehrere Monate lang nicht mehr die Schule besuchen konnte, und dadurch auch epileptsiche Anfälle hatte (Migräne kann also sehr wohl ziemlich gefährlich sein @Revic). Leider ist Migräne viel weiter verbreitet als man oft denkt und wird von Vielen (auf meinen Erfahrungen basierend) nicht immer ernst genommen.

Wir haben uns einen Assistenzhund für mich zugelegt, auch einen Australian Shepherd. Sie sind zwar nicht die beliebteste Rasse für Assistenzhunde, da sie sehr charakterstark sind (die meisten zumindest), allerdings sind sie auch eine sehr intelligente Rasse wie du schon sagtest. Ein Assistenzuhnd sollte zwar selbstbewusst sein, allerdings neigen Australian Shepherds auch schnell dazu zu selbstbewusst zu sein, insbesondere für einen Assistenzhund. Wir bilden unseren Hund hauptsächlich selbst aus, natürlich haben wir trotzdem eine sehr erfahrene und kompetente Assistenzhundetrainerin an unserer Seite.

Normalerweise wird dein Hund (nach den jeweligen Bedürfnissen) von dem Trainer/der Trainerin für dich ausgewählt, da diese sehr sensibel und empathisch sein müssen. Auch die Kosten müssen wir komplett selbst tragen (mit etwa 20.00 - 30.000 Euro noch "billig" im Gegensatz zur Fremdausbildung), in Deutschland übernehmen die Krankenkassen die Kosten einer solchen Ausbildung ausschließlich für Blindenhunde. Zudem gibt es bei der Ausbildung einen Unterschied zwischen Warnhunden (sie melden vor einem epileptischen oder Migräneanfall z.B) und Anzeigehunden, welche dir ausschließlich in der Situation (z.B. durch Hilfe rufen oder Medikamente bringen) helfen können. Das Potenzial zum Warnhund muss angeboren sein, es ist nicht erlernbar.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass unser Hund schon als Welpe meine Migräne im Voraus gespürt hat, noch vor mir. Sie ließ mich dann z.B. nicht mehr alleine und ist mir überall hin gefolgt.

Trotz der späten Antwort hoffe ich, dir helfen zu können. Als Tipp würde ich dir raten, falls es mit dem Assistenzhund klappen sollte, die Auswahl der Rasse komplett auf deine Bedürnisse auszurichten, auch wenn es kein Australian Shepherd werden sollte. Außerdem ist die Seite des deutschen Assistenzhundezentrums sehr hilfreich.

Ach ja, und fertig ausgebildete Assistenzhunde dürfen in allen öffentlichen Gebäuden anwesend sein, sei es in der Uni oder in verschiedenen Lebensmittelläden-schließlich dient er dem Schutze deiner Sicherheit und Gesundheit!

Ich wünsche Dir alles Gute für deine Zukunft!

Lilli1703  04.09.2018, 19:19

Auch ich überlege, ob ein Migränewarnhund mir helfen könnte. Allerdings frage ich mich, woher man weiß, welcher Hund diese Gabe hat? Wo kauft man einen solchen Migränewarnhund?

Vielen Dank schon mal im Voraus,

Lilli

Ich war schon bei vielen Ärzten, nichts hilft wirklich.

Da solltest du weiter forschen und suchen. Es gibt tausende von Menschen, die an Migräne leiden. Dafür gibt es Kliniken, Schmerztherapien usw. Du hast ja schon einiges durch. Laß nicht locker, es gibt immer eine Möglichkeit.

Ich wollte schon immer einen Hund, gerne einen Australian Shepherd, 

Es werden bestimmt Arten als Assistenzhunde ausgebildet. Ob ein Australien Shepherd dabei ist, habe ich noch nicht gehört. Ob werden Retriever dafür genommen, weil sie einen ruhigen, ausgeglichenen Charakter haben,

Wäre es möglich (m)einen (zukünftigen) Hund dazu auszubilden 

Nein, man kann den Hund nicht selbst ausbilden. Die Ausbildung eines Begleit- oder Assistenzhundes braucht spezielles Training, was man als normaler Mensch nicht leisten kann. Die Trainer sind dafür extra ausgebildet. Und es wird sich niemand darauf einlassen, daß du den Hund selber ausbildest. Die Hunde werden von klein auf an das Training gewöhnt.....immer wieder kleine Übungen. Und absoluter Gehorsam wird geprägt.

Sorry, aber ich glaube in Deutschland hast du da keine Chance, weil die Ausbildung zwischen 25.000 und 30.000 Euro kostest und, soweit ich weiß, nicht von den KK übernommen wird.

Revic  12.04.2018, 12:46

Du kennst dich nicht wirklich mit der Ausbildung von Assistenzhunden aus, oder? Freilich kann man den Hund auch selbst ausbilden. Und es muss auch nicht unbedingt ein Welpe sein.

studiogirl  12.04.2018, 17:40
@Revic

Ich denke, bei bestimmten Erkrankungen wird eine Ausbildung, die man selbst macht und evtl. keine Ahnung davon hat. sehr schwierig. Ich weiß das von einer Freundin, die fast blind war, daß sie den Hund nicht selbst ausbilden konnte.....ist wohl klar, oder? Der letzte Ausbildungsabschnitt wurde mit ihr und dem Trainer gemeinsam gemacht, daß sie den Hund auch kennen lernte und der Hund auf ihre Stimme und ihre Kommandos hören konnte.

Und was ist, nach deiner Meinung, jetzt falsch an dem, was ich oben geschrieben habe?

Revic  12.04.2018, 18:33
@studiogirl
Und was ist, nach deiner Meinung, jetzt falsch an dem, was ich oben geschrieben habe?

Ich habe doch bereits geschrieben, was falsch ist:

Nein, man kann den Hund nicht selbst ausbilden. Die Ausbildung eines Begleit- oder Assistenzhundes braucht spezielles Training, was man als normaler Mensch nicht leisten kann.

Selbstausbildung ist sogar sehr beliebt, weil deutlich billiger. Diese Ausbildungsmethode ähnelt dem Hundeschulen-Schema. Man bringt dem Hund die Dinge selbst bei - der Trainer leitet nur an.

Ich bilde mir trotz Schwerbehinderung auch gerade meinen eigenen Assistenzhund aus. Und der muss deutlich mehr leisten können als vor Migräne warnen.

Die Hunde werden von klein auf an das Training gewöhnt

Auch das ist nicht richtig. Erwachsene Hunde können sich für die Ausbildung ebenso eignen wie Welpen. Meine war fast 4, als ich sie zu mir geholt habe.

Im Übrigen beginnt das richtige Training auch erst, wenn der Hund 1 Jahr alt ist. Damit möchte man Überforderung beim Hund verhindern, welche immer zur Ausmusterung führt.

studiogirl  12.04.2018, 18:52
@Revic

Und wie bitte, bildet sich ein fast blinder Mensch einen Hund aus? Das hatte ich ja gefragt. Aber laß mal gut sein....du hast Recht, ich meine Ruhe.

Deswegen braucht man den Antworter trotzdem nicht so angehen.

Auf jeden Fall geht das nur mit einem ausgebildeten Hund, und solche bekommt man auch, wenn es das für Migränepatienten gibt, auch von entsprechenden Trainern ausgebildet. Erkundige dich doch mal beim Tierschutzverein, die können dir da vielleicht Adressen geben. Da das alles auch rasseabhängig ist, weiß ich nicht sicher, ob du jeden Hund dafür ausbilden lassen kannst. Aber die Leute dort können dir sicher weiterhelfen.

Einen Assistenzhund bekommt man nicht bei Schmerzen. Der kann dir dann auch nicht helfen. Ein Hund kann nur Aufgaben für dich Übernehmen, die du aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst verrichten kannst.

dsupper  12.04.2018, 14:43

Sie will den Hund auch nicht gegen die Schmerzen. Sie möchte den Hund als "Alarmanlage". Es gibt tatsächlich z.B. Hunde, die darauf trainiert sind, bei ihrem Menschen ganz frühzeitig einen epileptischen Anfall vorherzusehen, so dass man rechtzeitig hilfreiche Maßnahmen einleiten kann.

So etwas könnte es auch für starke Migräneanfälle geben. Die Medikamente wirken deutlich besser, je frühzeitiger sie eingenommen werden ... da könnte so ein Hund schon helfen ...

Wernerrs  15.04.2018, 00:16
@dsupper

Könnte helfen - es hilft nicht, der Hund kann das nicht sicher riechen - und was steht denn für ein Riesenaufwand gegenüber, von den kosten nicht zu reden.

dsupper  15.04.2018, 16:01
@Wernerrs

Es gibt auch Hunde, die Krebserkrankungen aufspüren können, Elepsieanfälle "vorhersehen" - den Kosten/Nutzen-Faktor musst du den Menschen doch schon selbst überlassen ...

Hunde zur Schule/Uni oder auch später in den Beruf mitzunehmen wird wohl schwierig. Soweit ich weiß sind da Blindenhunde die große Ausnahme.

Ich vermute dir geht es viel mehr um den Wunsch einen Hund zu haben und suchst daher passende Argumente. ;)
Ist ja auch nicht dumm wenn man das praktische mit dem nützlichen Verbinden kann, aber da solltest auch schon mal bedenken das der Hund Arbeit macht und besonders speziell ausgebildete Hunde viel Geld kosten.

studiogirl  12.04.2018, 12:01

Sorry, aber Assistenzhunde dürften überall mit hin. Die Menschen sind auf die Hunde angewiesen. Es müßte natürlich bei den einen und anderen Behörden o.ä.geklärt werden, daß niemand auf das Tier negativ reagiert.

dragonkitten 
Fragesteller
 12.04.2018, 12:06

Nein, generell wollte ich mir einen Hund erst nach dem Studium holen.

Da es aber fraglich ist, ob ich mit so vielen Fehltagen überhaupt durch die Uni komme habe ich nach Alternativen/Hilfen gesucht und bin auf Assistenzhunde gestoßen.

Geld wäre nicht das große Problem, meine Familie (Eltern, Großeltern) wissen, wie sehr meine Migräne meine Lebensqualität negativ beeinflusst und würden mir finanziell helfen.

Falls das mit dem Hund wirklich möglich ist, bin ich mehr als bereit dafür zu arbeiten.

eire80  12.04.2018, 14:56
@dragonkitten

Du weißt aber sicher auch, dass so ein Assistenzhund gut und gerne mehrere tausend Euro kostet.

Revic  12.04.2018, 12:38

@studiogirl Ach ja? Dann zeig mir mal bitte das Gesetz und den Paragraphen, indem steht, dass ein Assistenzhund, der kein Blindenführhund ist, überall Zutritt hat. Bedenke dabei, dass die FS nicht die Schwerbehinderteneigenschaft besitzt und sich somit auch nicht auf das BGG berufen kann.

studiogirl  12.04.2018, 17:49
@Revic

Warum denn gleich so gereizt? Das kann man auch anders schreiben!!

Ich habe einen Bericht gesehen aus Bayer, von einem kleinen Jungen, der einen Hund bekan, weil er Epileptiker war ( noch eine besondere Form der Epilepsie). Sein Hund durfte mit in die Schule und sonst auch überall hin. Mag sein, daß das mit einem Behindertenstatus zu tun hatte.

Deswegen brauchst du mich hier nicht so anzumachen. Danke!!