ASS magensaftresistent - auch in Ordnung?

3 Antworten

Wenn Acetylsalicylsäure direkt mit der Magenwand in Kontakt kommt, hat das schädigende Auswirkungen auf die Magenschleimhaut. Magensaftresistent bedeutet, dass der Wirkstoff erst im Dünndarm freigesetzt wird und dort hat das Aspirin keine schädigenden Nebenwirkungen mehr hat.

Die Magenschleimhaut braucht die Prostaglandine. Das sind Gewebshormone die die Magenschleimhaut aufbauen und schützen. Und diese Gewebshormone braucht auch die Nervenzelle um empfindlich gegenüber Reizen zu sein. Nun hemmt aber das Aspirin die Prostaglandinsynthese, das heisst an der Nervenzelle nimmt die Schmerzempfindlichkeit ab, an der Magenschleimhaut aber baut sich die Schutzwirkung gegenüber der Salzsäure ab.

Bei ASS ist das völlig in Ordnung, außerdem ist die Dosierung bei 100 mg begrenzt.

Gruß LA

BartS1975 
Fragesteller
 27.06.2013, 11:09

Danke.

Das dürfte sogar geringfügig besser (weil magenverträglicher) sein.

Darf allerdings auch nicht überbewertet werden: Das größte Potential zur Magenschädigung hat immer noch die COX-Hemmung der NSAR, d.h. die Magenschleimhaut produziert weniger schützendes Sekret ("Schleim"). Das bekommt man aber auch nicht verhindert, indem die Kapsel erst im Dünndarm aufgeht.

Die Säure (Acetylsalicylsäure) belastet den Magen aber bei o.g. Tabletten nicht noch zusätzlich.

Bei dauerhafter ASS-Einnahme wird aber hoffentlich sowieso ein Protonenpumpeninhibitor ("Magenschutz", etwa. Omeprazol) verordnet werden.

ASS vertraegt sich mit der Magenschleimhaut nicht so gut. Magenresistent bedeutet, der Wirkstoff wird durch den Magen durchgeschleusst und beginnt dann seine Wirkung im Darm, wo er in die Blutbahn geschleusst wird, so wie es auch sein soll.