KineSping

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Bin jetzt seit 14 Monaten im linken Knie mit dem Kinespring-System versorgt und das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen:Positiv:-komplette Schmerzfreiheit in Bezug auf die Arthrosebeschwerden -volle Beweglichkeit und Belastbarkeit in Bezug auf meine Ansprüche (z. B. Fahrrad-Tour 2 h oder leichte Wanderungen sind kein Problem mehr)-Seit einigen Monaten sind auch die morgendlichen Anlaufprobleme verschwunden.Dauerhafte Nebenwirkungen der Kinespring-OP (die Situation in den ersten Monaten post OP habe ich in einem anderen Beitrag beschrieben-siehe Beitrag vom 19.12.2014):-Es ist eine handflächengroße Sensibilitätsstörung der obersten Hauschichten im vorderen Kniebereich geblieben, die nicht stört, aber immer mal wieder zu merken ist.-Die Apparatur trägt dick auf (was bei einseitiger Versorgung aber kein Problem darstellt-siehe Foto).-Natürlich ist das Empfinden nicht so wie bei einem gesunden Knie. Da auch im vorderen Weichgewebsbereich eine leichte Schwellung verblieben ist, kommt mir das Knie manchmal etwas steifer vor, so als ob es leicht bandagiert wäre. Es ist aber kein störendes Gefühl.Die Beweglichkeit habe ich fotografisch dokumentiert, damit kann man sicher zufrieden sein.

Insgesamt ist also eine extreme Verbesserung der Lebensqualität eingetreten-wenn da nicht das aufmuckende (nicht operierte) rechte Knie wäre. DER NACHFOLGENDE BEITRAG BEZIEHT SICH NICHT AUF DAS KINESPRING-KNIE, SONDERN AUF DAS ANDERE KNIE-IST ABER LESENSWERT! !Vor einem halben Jahr war das rechte Knie nach einer Fehlbelastung besonders schmerzhaft, ein MRT ergab eine ausgeprägte Arthrose und einen degenerierten Meniskus (ich hatte ein 13 Jahre altes Vergleichs-MRT-der Verschleiß war deutlich sichtbar) und mir wurde deswegen zu einer Arthroskopie geraten. Davon habe ich aber aus verschiedenen Gründen abgesehen, vor allem, weil ich mit dieser Vorgehensweise beim linken Knie (mittlerweile mit Kinespring gerettet) schlechte Erfahrungen gemacht habe: Nach den letzten drei Kniespiegelungen im linken Knie vor einigen Jahren ging es mit der Belastbarkeit rapide bergab, insbesondere seitdem der Meniskus teilresiziert wurde (2009). Bei Recherchen im www hat sich auch gezeigt, dass immer mehr Orthopäden von Arthroskopien bei meinem Beschwerdebild abraten. „Was soll man glätten, wenn kaum noch Knorpel vorhanden ist? Warum wird bei einem Meniskusschaden in Verbindung mit Arthrose der Meniskus entfernt? Es ist schon wenig Knorpel vorhanden und dann soll es gut sein, wenn man den auch zum Gelenk gehörenden Meniskusknorpel entfernt?“ Bei mir ging es nach der Meniskusteilresektion jedenfalls nur noch rapide bergab, bis dann 2013 der Knorpel durchgescheuert war. Immer mehr Ärzte setzen deshalb neuerdings auf den Faktor Zeit, empfehlen Übungen zum Muskelaufbau, so dass relativ bald ein belastungsarmes Bewegen des Gelenks möglich wird. Und tatsächlich, nach einigen Monaten nahmen meine Beschwerden im rechten Knie ab, wobei ich aber eine ganze Reihe von Tricks anwenden muss: langsames Steigern der Belastung (beim Fahrradfahren wird das erkrankte Gelenk anfangs nur mitbewegt, das Kinespring-Knie übernimmt die Hauptarbeit, außerdem fahre ich mit Klickpedalen viel auf Zug), treppenabwärts geht es teilweise unter Schonung des erkrankten Knies, immer wieder Dehnübungen und Gymnastik zum Muskelaufbau (z. B. ähnlich Kniebeuge, siehe Empfehlungen im Internet) und bei starken Belastungen (Wandern im Gebirge) unterstützten mich Gehhilfen. Einlegesohlen (Außenranderhöhung) trage ich sowieso schon seit einigen Jahren. Außerdem habe ich die Ernährung umgestellt (mehr Eiweiß, weniger Weizen), habe aber keine Ahnung, ob es auch davon besser geworden ist.Eigentlich wäre das rechte Knie trotzdem reif für Kinespring, da die volle Belastbarkeit nicht mehr gegeben ist. Mich schreckt aber der lange Ausfall, die anfängliche starke Einschränkung und auch die Sorge, dass ich bei beidseitiger Versorgung doch des Öfteren (z. B. beim Kraulschwimmen) mit den Knien kollidieren könnte.Also werde ich noch abwarten…Ich hoffe, die Zeilen helfen euch weiter! Andreas

 - (Erfahrungen, Kinespring)  - (Erfahrungen, Kinespring)

Ich bin 43 Jahre, männlich und gerne in Bewegung. In jungen Jahren habe ich mir vermutlich durch Über- oder Fehlbelastung den medialen Knorpel in beiden Knieen so geschädigt, dass ich speziell im linken Knie mehrere Arthroskopien mit Knorpelglättung und Meniskusteilresektion über mich ergehen lassen musste. Am Tiefpunkt dieses Leidensweges konnte ich nicht mehr ohne Arthroseschmerzen Fahrradfahren oder spazieren. 2013 wurde mir als Lösung ein Hemischlitten empfohlen. Diese OP konnte ich noch ein Jahr hinauszögern, aber im Frühling 2014 war ich dann entschlossen, meine Lebensqualität wieder zu verbessern. Dr. Beier (Kliniken Sommerfeld, Knie-Spezialist) empfahl mir auf Grund meines Alters (Hemischlitten halten 10 bis 15 Jahre, die Wechsel-OP führt zu erheblichem Knochenverlust) etwas Neues zu probieren: Kinespring. Die OP erfolgte Ende Juli 2014.Wichtige Kriterien des OP-Erfolgs waren für mich: zügige Fahrrad-Tour bis zu 2h, Treppensteigen und Spaziergänge ohne nachfolgende Arthroseschmerzen. Diese Bewegungen kann ich alle wieder ohne Reue ausführen! Es gibt von Moximed (Hersteller) verschiedene postoperative Behandlungsprotokolle und Info-Zettel, die den postoperativen Ablauf etwas beschönigt darstellen, aber im Großen und Ganzen stimmen. Deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein und schildere mehr meine persönlichen Erfahrungen: Die ersten Tagen nach der OP waren nicht schlimmer als bei meinen Arthroskopien, nur sollte man anfangs nicht gegen das Kinespring-Implantat stoßen, diese Schmerzen sind dann durch die Übertragung auf die Befestigungsschrauben im Knochen heftig. Die Schmerzen aus dem Gelenkspalt waren sofort verschwunden, dafür ging es nach 3 Tagen im Impantatbereich (Weichgewege) los. Die Schwellung nahm zu, die Anlaufprobleme wurden stärker und eigentlich war nur hochlegen und kühlen angenehm. Vor allem längeres Stehen (auch nur wenige Minuten) wurde zur Qual. Als Überangslösung habe ich dann mehrere Wochen mein Knie mit einer elastischen Binde bandagiert und dadurch das scherzauslösende Ödem verringert. Nachts bin ich vor Schmerzen aufgewacht, habe dann mein Nachtlager so konstruiert, dass das operierte Knie nicht von der Bettdecke und Schlafanzughose bebrütet wurde. Aber auch das half nur bedingt. Seit Anfang Oktober sind aber die Nachtsschmerzen weg. Ich schlafe mit abgewinkelten Beinen, musste mir in den ersten Monaten zumindest zum Einschlafen ein Kissen zwischen die Knie legen. Das geht jetzt auch ohne, aber mit Kissen ist es immer noch angenehmer. Die ersten Monate hatte ich mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten nach dem Aufstehen (auch nach längerem Sitzen) zu kämpfen, das ist mittlerweile besser, aber ein sichtbares Humpeln bleibt auf den ersten Schritten. Bei längerem Laufen geht es runder zu, aber ich versuche immer noch, die Streckung beim Gehen zu forcieren und habe den Eindruck, dass ich nun etwas schief laufe. Vermutlich, weil die Achsrichtung des linken Beins nun eine andere als die rechten Beins ist. Nach dem Fahrradfahren dauerte es in den ersten Monaten etwas, bis das Bein wieder einigermaßen in Streckposition angekommen war, mittlerweile ist es aber fast gut. Auch das Losfahren war anfangs schwierig, das Knie musste erst in die Gänge kommen. Am Wochenende, wo ich viel laufe, geht es mir besser als in der Woche, wenn ich mehr auf meinem Arbeitsplatz sitze. Ich bin 4 Wochen nach der OP wieder arbeiten gegangen (mit elastischer Binde), der erste Tag war noch sehr hart, dann wurde es besser. Vermutlich sind bei normalem Heilungsverlauf (je nach Berufsgruppe) 5 Wochen Krankschrift empfehlenswert, damit mehr Zeit für die Bewegungsübungen bleibt. Ich lege, wenn ich unbeobachtet bin, auch heute noch gerne das operierte Bein hoch, vor allem um die Streckung, die immer noch nicht voll funktioniert, zu unterstüzten. Hinknieen geht auf weicher Matratze. Geblieben ist bisher eine fast handgroße taube Haut-Fläche auf der Vorderseite des Knies, soll aber nach einem Jahr angeblich besser werden. Beweglichkeit derzeit: ich kann das Bein fast strecken, Beugung liegt wohl bei 120° (ohne Unterstützung). Die Ästhetik ist nicht optimal, bei mir (schlanker Typ) ist eine deutliche Vorwölbung zu sehen.

Fazit: Mir hat Kinespring geholfen, das Positive überwiegt. Es eignet sich aber nur für Menschen, die sich viel bewegen, da sich das Implantat in der Haut einen Gleitkanal schaffen muss. Event. sind die Erfolge bei Hemischlitten besser und die Nebenwirkungen geringer (ich kenne einige Leute, die einen Hemischlitten bekommen haben und zufrieden sind-aber das waren alles Meschen über 60), wegen der Schonung des Gelenkspaltes und der Möglichkeit, das Kinespring-Implantat wieder zu entfernen, ist es für jüngere Patienten eine überlegenswerte Alternative, vor allem, um ein künstliches Kniegelenk hinauszuzögern. P.S.: Habe damals in diesem Forum nach Kinespring-Erfahrunge gesucht und nicht viel Brauchbares gefunden. Ich hoffe, meine Zeilen helfen euch und ggf.-alles gute für die nächste Knie-OP!