Ja und Nein. Wichtig ist, dass die leitende Person ein Einfühlungsvermögen in die spezielle Situation der Betroffenen hat. Wenn es um eine Krankheit geht, deretwillen man sich trifft - z.B. MS-Patienten -, dann sollte die leitende Person sich in die Schicksale der MS-Patienten schon sehr gut einfühlen können - und nicht wie in eine andere Krankheit auch.
Denn die speziellen Bedürfnisse stehen in einer Selbsthilfegruppe eindeutig im Vordergrund. D.h., man muss sich sehr gut in dem speziellen Bereich auskennen, sich mehr als andere auch in diese spezielle Problemlage einfühlen können, und man braucht auch ein Frustrationspotential, wenn etwas nicht klappt, so dass es eine Motivation gibt, nicht beim ersten Problem aus der Gruppe auszusteigen.
Für mich ist der Bezug zum betroffenen Problem, weshalb es die Selbsthilfegruppe gibt, sehr sehr wichtig. Wenn eine solche Person eine psychologische Schulung hat - umso besser. ABER: Den umgekehrten Fall lehne ich ab, also dass eine psycholgisch geschulte Person ohne Bezug, ohne besseres Einfühlungsvermögen und ohne auch spezielles Wissen zur grundliegenden Problematik eine Leitung einer Gruppe innehat.