Wucherpreise in der Pflege, was kann man tun?

3 Antworten

Pflegedienste können und dürfen ihre Honorare nicht frei bestimmen.

Die Honorare der Pflegedienste werden in Kommissionen mit den Pflege-Krankenkassen und den entsprechenden Berufsverbänden ausgehandelt.

Im Normalfall werden die Dienste eines ambul. Pflegedienstes nach Leistungsklassen eingekauft und für diese Leistungsklassen erhalten die Pflegedienste gedeckelte, feste Honorare.

Es gibt auch die Möglichkeit, sich Pflege nach Zeit einzukaufen. Und dann wird mit Zeithonorar abgerechnet. Dies sollte im 5 Minutentakt geschehen.

Auch diese Preise sind mit den Pflegekassen ausgehandelt worden.

Was mich wundert, hattet ihr kein Erstgespräch, in dem euch alle Möglichkeiten aufgezeiugt wurden?

Und habt ihr keinen Kostenvoranschlag über die von euch gewünschten Leistungen erhalten?

Alles etwas unstimmig.

Und was die Bemerkung des zu hohen Honorares anbelangt: ein Pflegedienst hat nicht nur das Personal zu bezahlen, wo bei die von dir genannten Löhne für Hilfskräfte angedacht werden können, sondern es kommen auch alle andern Kosten dazu, wie Fuhrparkt, Verwaltung, Büro, Versicherungen, vorgehaltene Gerätschften-- auch wenn bei euch nicht eingesetzt-- müssen geprüft werden, genauso wie Weiterbildungen und Schulungen finaziert werden müssen. Und nicht zuvergessen, die doch sehr überzogene Dokumentation.

Grüße von einer PDL mit eigneem ambul. Pflegedienst.

Das ist ein Stundensatz von 42,- €. Darin stecken Materialkosten, das Fahrzeug, die Sozialabgaben und Versicherungen für den Mitarbeiter, der bezahlte Urlaub, die Ausgaben für die Verwaltung, das Büro ...

Und tatsächlich bekommst du für den Stundensatz keinen Handwerker, aber eine Pflegekraft. Und deshalb verdient die auch schlecht.

Alle Materialkosten zahlt die Krankenkasse/Pflegekasse. Da hat der Pflegedienst nichts mit zu tun!!

Und 3000 EUR zahlen, dafür hat man aber noch kein Essen, keine Wäsche gewaschen und keine Böden geputzt. Ist doch Wucher! Da kann man ja lieber gleich ins Pflegeheim geh'n aber ich wette das kostet heutzutage 16.000 EUR im Monat. Aaalllles klaaaaar....

50€ ist kein übertriebener Stundensatz. Jeder Handwerker wird mind. so berechnet.

In Deutschland kommen zu den Lohnkosten extrem viele weitere Kosten hinzu. z.B. Materialkosten, Versicherungen, TÜV, Sicherheitsüberprüfungen, Schulungen. etc. Jedes verwendete Gerät muss z.B. jährlich einen Check durchlaufen. Es darf nicht das billigste Material oder Gerät mit CE-Zeichen verwendet werden, sondern es muss zertifiziert sein. Eine Zertifizierung ist enorm teuer und verteuert alles gern 3-4 mal.

Es ist die irrsinnige Bürokratie, die unser Staat die Kosten ins Unermessliche steigen lassen. Dazu soll noch ein Gewinn abfallen. Der Dumme ist der Beschäftigte und der Patient. Der Staat lacht sich ins Fäustchen und kassiert Steuern.

Was soll bitteschön zertifiziert sein? Der Rollstuhl, das Bett, Rollator, der Lift, usw.? All diese Geräte wurden von der Krankenkasse/Pflegekasse bezahlt. Damit hat der Pflegedienst doch nix zu tun!! Sollen vielleicht deren Dienstwagen zertifiziert sein, oder was? Das sind ganz normale Autos mit Zulassung. Versteh ich nicht. Und be- sonders gut geschult sind die Pflegekräfte auch nicht. Können teilweise nichtmal mit dem Lift umgehen oder d. elektrisch verstellbare Bett bedienen!! Kommt auch fast jeden Tag eine andere Pflegekraft ins Haus. Immer neue Gesichter...

@RennmausAndalee

Ich kenns von meiner eigenen Firma. Die Deutschen drehen mit Sicherheitsvorschriften durch. Ich könnte mir Sicherheitsschuhe bei Lidl für 20€ kaufen. Aber das ist nicht zulässig. Die müssen zertifiziert sein und somit 100€ kosten. Ansonsten zahlt die BG nicht. Oder Ph-Messgerät 10€ bei Amazon, mit vorgeschriebenen Zertifikat 250€. Die Messwerte sind die selben.

Und das ist bei allen med. Geräten ebenso. Zertifizieren und jedes Jahr eine meist unnötige Überprüfung. Somit verteuert sich das Material auf bis zum 10fachen.