Wer hat Erfahrungen mit Hyposensibilisierung bei Allergien?

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Für die sublinguale (orale) Hyposensibilisierung gegen Frühblüher- und Gräserpollen stehen inzwischen zugelassene Präparate zur Verfügung, deren Wirksamkeit in plazebokontrollierten Studien nachgewiesen ist. Ihre Verträglichkeit ist sehr gut. Bei anderen Allergen (Milben, Tiere, Schimmelpilzen) ist die Datenlage noch nicht überzeugend. Die Behandlung sollte konsequent über 3 Jahre mit Präparaten durchgeführt werden, deren Wirksamkeit durch Studien belegt ist. Das bedeutet: 3 Jahre lang täglich Tropfen oder eine Schmelztablette unter die Zunge. Über den Langzeiteffekt und über den Effekt hinsichtlich einer Asthma-Prävention gibt es bei dieser recht neuen Therapieform noch keine aussagefähigen Untersuchungsergebnisse.

Bei mir wurden 56 verschiedene Allergiearten festgestellt u.a. auch alle Gräser, Roggen, Erle, Buche aber auch Gewürze und Lebensmittel. Diese lösten bei mir ständig starke bis sehr starke Asthma-Anfälle aus. Dies war im Mai 1989. Seid dieser Zeit bekomme i.d.R. jede Woche die Sensibilisierungs-Spritze. Schon nach wenigen Spritzen war es deutlich besser geworden.

Mit Tabletten dieser Art habe ich keine Erfahrung, glaube aber daß dies nicht viel bringen wird. Die Spritze selbst ist vollkommen schmerzfrei, weil sie auch recht winzig ist. Sie wird in den Oberarm gespritzt. Doch die Lösung hat es in sich, denn man bekommt ja die Pollen gespritzt, gegen die man allergisch ist. Zuerst bekommt man allerkleinste Mengen gespritzt, damit der Körper Antistoffe bilden kann. Die Dosis wird dann wöchentlich gesteigert. Die Spritzenlösung ist nicht fertig, sondern wird für jeden Patienten erst angefertigt. Dies dauert meist 2-3 Wochen. Der behandelnde Arzt legt die Zusammensetzung fest. Nach Setzung der Spritze muß man noch 30 Minuten in der Praxis verweilen, denn es können immer irgendwelche negative Reaktionen auftreten. Und nur in der Praxis hat der Arzt die notwendige Gegenmittel. Aus diesem Grund darf diese Spritze auch nur in seiner Artzpraxis gesetzt werden. Ich hatte bis jetzt keine negative Reaktion gehabt; diese könnte aber, nach Meinung meines Artzes, auch heute noch, nach 21 Jahren Behandlungsdauer auftreten.

Heute bin ich fast ganz geheilt und kann nur jedem raten, diese Spritzenkur zu nehmen. Bei Tabletten ist keine gezielte Behandlung möglich es sei denn, man möchte für jede Allergieart eine eigene Tabletten nehmen. Dies sprengt sicherlich den Rahmen.

ja, die therapie mit tabletten und tropfen gibt es tatsächlich und die ist wesentlich angenehmer als sich andauernd spritzen lassen zu müssen. infos dazu gibts hier: www.nie-wieder-taschentuecher.de

Ja, die Medizin entwickelt sich weiter. Wofür vor wenigen Jahren noch gespritzt wurde, gibt es heute Tropfen und/oder Tabletten. Eine Desensibilisierung ist so wesentlich weniger belastend als noch vor ein paar Jahren. Du solltest es auf jeden Fall versuchen.

Hab das damals auch mit den Spritzen gemacht. Früher ging das noch nicht mit Tabletten.

Soll aber wohl besser verträglich sein.

(die spritzen haben bei mir nicht geholfen)