Ist eine Desensibilisierung gegen Katzenallergie sicher? Und kann ich meinen Arzt irgendwie für Fehlinfos "Anzeigen"?

4 Antworten

Hallo fxoxixa

melde den Vorfall mit deiner Ärztin der Ärztekammer !

Zum Thema Katzenallergie Allgemeine Info, auch zu Desensibilisieren oder Impfung...

Eine Katzenallergie hat NIE etwas mit dem Fell und/oder den Schuppen zu tun. Das ist ein Mythos der sich echt hartnäckig hält. Und es ist in der Tat so, das nicht jeder der an einer Katzenallergie leidet, auf alle Katzenarten gleich reagiert.

Mittlerweile kennt man in der Forschung 19 Katzenallergene. Doch davon ist das am häufigsten vorkommende, das Hauptallergen Fel d. Die Allergene bestehen aus einem Protein, also ein Eiweiß. Das was am aller häufigsten Allergie Auslösend ist, ist Feld d 1. Man findet es wirklich bei ALLEN Katzenarten, sogar bei Löwen, Tigern oder Pumas.

Der Speichel der Katze, so wie der Urin und das Sekret der Hautdrüsen (Tränen-, Talg und Analdrüsen) enthalten dieses Protein. Ob man also Allergisch reagiert, hängt von der Produktion des Protein Fel d 1 ab, das Katzen abhängig von Alter, Rasse und Geschlecht, in verschiedenen Mengen, abgeben und sich dann als Fel d 2, Fel d 3 und so weiter Kategorisiert. Noch bis zwei Jahre nach Entfernen einer Katze aus dem Haus, sind Katzenallergene nachweisbar.

Der Mythos der Hypoallergenen Katze, ist ein Ammenmärchen !

Es gibt zwar Rassen, die als weniger Allergie erzeugende Rassen bezeichnet werden, aber eine Garantie, das diese Katzen keine Allergiesymptome auslösen, gibt es nicht.

Rassen wie z.B. Balinesen, Javanesen, Orientalische Kurzhaarkatze, Rex-Arten wie German-Rex oder Selkirk Rex, Sibirische und einige andere Langhaarkatzen gelten als Allergie freundliche Arten.

Es kann also trotzdem dazu kommen, das tendenziell weniger Allergie auslösende Rassen, durchaus heftigen Reaktionen bei Allergikern hervorrufen. Es kommt eben einzig und allein, wirklich auf die Produktion des Protein Fel d 1 an.

Katze und Allergiker sollten sich vorher aufeinander testen. Zum Beispiel vorher mehrfach den Züchter besuchen um zu sehen, wie die Reaktion auf den Katzenspeichel ausfällt. Es gibt auch die Möglichkeit, per Speicheltest, den Anteil des allergenen Protein bestimmen zu lassen. Dazu bitte den TA kontaktieren.

Ansonsten gilt ganz klar: Sobald sich Symptome, gleich welcher Art, bemerkbar machen, bitte vom Kauf absehen. Die eigene Gesundheit geht nun mal vor !

Symptome:

- Jucken, brennen, Rötungen oder Anschwellen der Augen

- laufende oder verstopfte Nase

- Hustenreiz

- starke Hustenanfälle

- kratzen im Hals

- Niesen

- Hautreaktionen (Nesselsucht, Rötung der Haut, juckende Quaddeln)

- im Extremfall auch Atemnot oder auch Asthmaanfälle, bis hin zum anaphylaktischen Schock

Diagnose und Therapie:

Eine wirkliche Therapie gibt es leider nicht. Es gibt gegen die verschiedenen Symptome Medikamente, die sogenannten Antihistaminika. Dazu bitte einen Allergologen aufsuchen und Testen, so wie beraten lassen.

Haut-Pick-Test: Es werden Kästchen auf die Haut gezeichnet und 15-20 Allergene (z.B. Haselnuss, Weizen, Tierallergene...) je in ein Kästchen geträufelt und mit der Prick-Nadel in die Haut gebracht. Kommen die Allergene mit den Mastzellen (Abwehrzellen des Körpers) in berührung und man ist Allergisch, werden Botenstoffe gesendet und eine Allergische Reaktion ausgelöst. Reaktion: Hat schwillt an, nässt, es bilden sich Quaddeln.

RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test): eine Alternative zum Prick-Test. Hier wird über eine Blutprobe die Antikörper gegen bestimmte Allergene ermittelt.

Epikutan-Test: Hiermit kann man die Spätreaktion einer Allergie testen. Es wird ein Pflaster mit Allergene auf die Haut geklebt und nach 48 Stunden wieder entfernt, um die Allergische Reaktion zu beurteilen.

Oder man kann sich Hyposensibilisieren lassen.

Allerdings ist das auch keine heilende Lösung. Denn eine Allergie läßt sich nicht heilen, laut dem Facharzt für Lungenheilkunde Dr. Norbert Mülleneisen, Leverkusen, der dazu etwas veröffentlicht hat. Das Ziel einer Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, ist es, die Empfindlichkeit des Allergens herab zu setzten. Eine Behandlung dauert 36 Monate. Danach fällt die allergische Reaktion harmloser aus.

Die Kosten muss man hier oft selbst tragen, da die Kassen mit dem Argument kommen, das man Tieren ausweichen kann. In den meisten Fällen muss die Katze also leider abgegeben bzw. der Kontakt zu Katzen vermieden werden. Aber du kannst ja mal bei deiner Krankenkasse nach fragen, wie das mit den Kosten ausschaut.

Neuer Impfstoff gegen Katzenallergie ?

Ein Forscherteam um Prof. Dr. Martin Bachmann der Universität Bern und ein Forscherteam um Professor Dr. med. Thomas Kündig vom Universitätsspital Zürich haben einen neuartigen Impfstoff entwickelt. Die Studie, in english, kann man hier einlesen: https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(19)30349-5/fulltext

Tierschützer gehen allerdings hart gegen diese Forscher vor und sorgen für Probleme bei der Zulassung, denn den Impfstoff gibt es bereits seit einigen Jahren. „HypocatTM“ sollte 2022 auf den Markt kommen, aber daran glauben die Forscher derzeit nicht wirklich. Der Impfstoff befindet sich also, nach wie vor, noch in der Test- und Zulassungsphase. Ein weiteres Problem ist es, das die Zulassung auch seit Jahren dahingegen in der Warteschleife hängt, da jene Behörden, die Arzneimittel für Menschen verwalten (EMA, FDA human) sich für den Katzenallergie-Impfstoff nicht zuständig fühlen. Und jene Behörden die für Tiere zuständig sind (EMA veterinär, FDA animal) haben aber die Auflage, das ein Tier von dem Arzneimittel profitieren muss.

Zudem bleiben auch Fragen offen, wie z.B. ob diese Impfung dem Wohl des Tieres schadet. So erklären Prof. Dr. Jörg Kleine-Tebber, Sprecher der deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie in Berlin (DGAKI): "Der Nutzen für die Katze ist extrem schwer nachzuweisen. Außerdem ist noch nicht erforscht, wofür die Allergene im Organismus der Katze gut sind, ob sie der Katze nach einer Impfung fehlen, von daher betrachten wir das Ganze mit Skepsis. Trotz aller Seriosität der Schweizer Forschergruppe ist für die DGAKI fraglich, ob der Impfstoff jemals eine Zulassung bekommen wird.“!

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Alles Gute

LG  

 - (Gesundheit und Medizin, Katze, Allergie)

Danke dir herzlich für deine Zeit und die ausführliche Erklärung:)

Hoffe inständig, dass die Hyposensibilisierung was bringt… kann mir nicht vorstellen ihn weg zu geben…

nochmals danke❤️

ich kann nur aus erfahrungen innerhalb meiner familie sprechen. da war die desensibilisierung erfolglos. und der spaß ging über 2 jahre.

die allergien gegen tierhaare blieb. allerdings gibts einzelne tiere (zb bengalkatzen und havaneser hunde), wo die beschwerden händelbar sind.

Eine Hyposensibilisierung gegen Katzenhaare macht kaum ein Arzt noch, weil zu gefährlich.

Mit bioresonanz kann man das behandeln.

Ich würde bei der Ärztekammer diesen Fall vortragen