Warum ist Schizophrenie nicht heilbar, liegt das an den Medikamenten?

5 Antworten

Also, dir wurde Schizophrenie diagnostiziert, du willst das nicht glauben, den Psychiater verklagen, hast eventuell Fantasien ihn zu ermorden und glaubst, dass die Medikamente die du nehmen musst Psychosen oder sonstwas hervorrufen und alles noch schlimmer machen. So liest man an deinen Fragen.

Vielleicht solltest du überlegen, ob dein Problem nicht vielleicht eher gerade Paranoia ist.

Wenn du Schizophrenie hast, dann helfen dir die Medikamente, dein Leben einigermaßen in den Griff zu bekommen. Klar haben sie auch Nebenwirkungen, aber jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Man muss einfach wählen, was man bereit ist in Kauf zu nehmen, um noch viel schlimmeres zu verhindern.

Wenn du an der Diagnose zweifelt, musst du dir eine zweite Meinung von einem anderen Psychiater einholen - dieses Recht hat jeder Mensch in Deutschland.

Schizophrenie ist nicht heilbar, da das menschliche Gehirn extrem komplex ist und man noch nicht genau weiß, was genau im Kopf dabei schief läuft. Auch bei Depressionen weiß man das nicht so genau, bei Migräne auch nicht etc.

Die Hirnforschung ist erst am Anfang, wir wissen vieles noch nicht, probieren, was helfen kann, manches hilft, manches weniger. Derzeit ist Schizophrenie noch nicht heilbar. Das kann sich aber ändern.

Schlau380 
Fragesteller
 11.02.2020, 15:56

Ich habe kein Problem mit paranoia, nur mit inkompetenten sadistischen Ärzten die mich weder aufklären noch die Medikamente einstellen können und doch die Forschung ist schon lange soweit es festzustellen Halluzinationen kann man mit dem eeg nachweisen, am anandamidspiegel im liquor kann das auch nachgewiesen werden oder mit dem mrt anhand der gewebestruktur und das es supersenivitätspsychosen durch neuroleptika gibt ist seit den 70ern bekannt und du fragst warum ich psychiater hasse außerdem kann das mit dem heterochromatin auch nachgewiesen werden

Es gibt mittlerweile Langzeitstudien über Schizophrene mit oder ohne Medikamente.

Interessant ist : Nach 2 Jahren geht es denen mit Medikamenten besser, sie hatten weniger Rückfälle und mussten weniger in die Klinik.

Daher ging man davon aus, dass Psychotiker NL brauchen.

Mittlerweile dauert die Langzeitbeobachtung 10- 15 Jahre. Und da wendet sich das Blatt:

  • ohne Medikation sind die Leute intellektuell fitter, besser sozial integriert und ihre Zufriedenheit ist höher. Jetzt haben sie WENIGER psychotische Episoden als die andere Gruppe.

Welchen Schluss hat man daraus geschlossen?

  • Die neuroleptische Medikation nur einzusetzen, wenn es garnet anders geht (starke Ängste, Suizidalität, Aggression), so kurz wie möglich und die niedrigste Dosis möglich. Möglichst nicht mehrere Psychopharmaka .

Quelle : https://www.dgsp-ev.de/psychopharmaka/neuroleptikadebatte.html

Woher ich das weiß:Hobby

Neuroleptika (auch die ganz modernen) haben je nach Person sehr schwere Nebenwirkungen. Das mit dem Psychosen auslösen ist mit Vorsicht zu geniessen, da viele Schizophrene auch Drogen konsumieren (die auch Galluzinationen auslösen) sowie Medikamente misbrauchen (Benzodiazepine usw). Viele weigern sich ja auch (was ich durchaus verstehen kann) die Medis zu nehmen und sagen auch deshalb solche Sachen.

Ich werde dir von meiner persönlichen Erfahrung erzählen, aber erstmal vorweg: ein guter Drittel der "Erkrankten" wird nach einer psychotischen Episode wieder vollständig gesund. Ein weiterer Drittel kann durch Medikamente, Therapie sowie gesundem Lebensstil ein gutes, unauffälliges Leben haben und ist arbeitsfähig.

Aus meiner persönlichen Erfahrung als Angehörige kann ich dir eins sagen: es werden viele Fehldiagnosen gestellt, es dauert lange, bis die richtige Medikation gefunden wird, es herrscht Personalmangel und du bist mit der Diagnose abgestempelt. Während Depression oder Burnout inzwischen sozial "akzeptiert" ist, gilt Schizophrenie nach wie vor als Schreckgespenst. Niemand wird dir sagen "Ich bin schizophren", denn die meisten werden Abstand halten.

Bei meiner Angehörigen wurde vor einigen Jahren Schizophrenie diagnostiziert. Es war die Hölle. Immer mehr Medikamente kamen dazu, immer schlimmer wurden die Nebenwirkungen. Sie lief herum wie eine lebende Leiche, hatte Schmerzen, ihr Kopf und ihre Augen verdrehten sich (das kann man nicht mehr selbst steuern), sie nahm stark zu etc.

Als ich nicht mehr konnte, gingen wir in ein Land, in dem sehr gute Ärzte und Psychiater vorhanden sind, die nicht von der Pharmaindustrie leben, dafür aber Zeit haben. Es wurde festgestellt, dass sie gar nicht schizophren ist, sondern Schizophrenie-Symptome aufwies, weil sie kiffte und ab und zu kokste. Sie machte in derselben Klinik einen Entzug und hat seit dem nie wieder irgendwas konsumiert. Das ist Jahre her. Sie erfreut sich nach wie vor bester Gesundheit.

Jetzt habe ich viel geschrieben. Das Wichtigste ist, dass man immer eine Zweitmeinung einholt. Da viele Psychiater für die Verschreibung gewisser Medis Geld erhalten, sind Diagnosen schnell gestellt und Medis schnell verschrieben. Neuroleptika haben schon so manchen Menschen das Leben wieder lebenswert gemacht und anderen das Leben zerstört. Das ist ja bei anderen Medis nicht anders. Das Wichtigste bleibt aber die Therapie und die Unterstützung und das Verständnis der Angehörigen.

Sonnenscheinia  05.02.2020, 22:22

PS: die Meinung, dass Schizophrenie nicht heilbar ist, gilt als veraltet. Wie schon gesagt heilt ein guter Teil "von selbst". Das zeigen Langzeituntersuchungen. Ein Drittel schafft mit Medis ein normales Leben und der letzte Drittel bleibt leider trotz Therapie und Medis krank.

  1. gibt es Schizophrenie überhaupt?
  2. die Forschung legt doch eigentlich nahe, dass die Symptome durch besonders belastende Umstände bei gleichzeitiger Vorbelastung ausgelöst werden... Diathese-Stress-Modell nach Ciompi/Nüchterlein/Zubin...
  3. und ja: mit Medikamenten kann man ein psychisches (=seelisches) Problem nicht lösen... es wird nur schlimmer (Bsp.: Clozapin, das sogar paradox wirkt (also als Psychotikum)...)...
  4. und gegen die Spät-Dyskinesie hilft angeblich gar nix... das Gesicht tut weh, die Zähne knirschen und die Ärzte halten immer weiter die Hand auf... ein tolles Land... ;)

eine Bibel hilft da schon eher, wenn man sie richtig herum hält. . . :)

Woher ich das weiß:Recherche

Nein, das liegt nicht an den Medikamenten, sondern an der Krankheit selbst.

Schlau380 
Fragesteller
 11.02.2020, 16:02

Das ist gelogen und bequem, es gibt genug Studien, die das Gegenteil beweisen, nur was wäre dann mit der heiligen Psychiatrie los, das wäre wie nach der Apartheid, ich wollte dich noch fragen was denn eigentlich heterochromatin ist wenn du es nicht weißt hau ab