Wann bekommt man einen Tubus raus nach Narkose raus?

6 Antworten

Bevor im KH die Narkose im Einleitungsraum beginnt, bekommst du natürlich erst einmal den i.v. Zugang (Venenverweilkanüle bzw. Venenverweilkatheter) in den Arm oder auf den Handrücken und du wirst an das Überwachungsgerät angeschlossen. Das heißt, du bekommst eine Blutdruckmanschette an den Oberarm. Du bekommst EKG Elektroden auf die Brust und du bekommst die Pulsoxymetrie (misst den Sauerstoffgehalt in deinem Blut) an einen Finger. Später nach der Intubation also wenn du den Endotrachealtubus (Beatmungsschlauch) in der Luftröhre hast kommt ein weiteres Überwachungsgerät bzw. Messgerät für das Narkosegas und die Ausatemluft (CO2 Gehalt) dazu. Das Gerät misst z.B. auch, ob nur eine oder beide Lungenflügel beatmet werden. Aber das bekommst du nicht mehr mit weil du schon tief und fest schläfst. Ambulante Operationen in Praxen haben meistens keinen Einleitungsraum. Da findet alles in einem Raum statt. Dort ist auch nicht so viel Personal anwesend weil die Operationen dort nicht so groß bzw. gefährlich sind. Ablauf einer normalen Narkose = ITN (balancierte Anästhesie). Häufigste Form der Narkose. Du bekommst reinen Sauerstoff zum Einatmen. Hierbei wird die Maske noch nicht dicht auf das Gesicht gehalten. In den seltensten Fällen wird auch gleich ein Narkosegas (Lachgas) beigemischt. Wenn das der Fall ist, bekommt man die Maske direkt aufs Gesicht gelegt. Wenn kein Lachgas mit dabei ist, bekommst du eine Schlafspritze (Schlafinduktion bzw. Hypnotikum) meistens Propofol (sieht wie Milch aus). Dann schläfst du innerhalb von 20 bis 40 Sekunden ein und du bekommst ab da nichts mehr mit. Dann bekommst du das Schmerzmittel gespritzt und danach das Muskelrelaxans. Aber wie gesagt, da schläfst du schon tief und fest. Parallel dazu wirst du Präoxygeniert (Sauerstoffgabe) bis das Muskelrelaxans voll wirkt und deine Muskeln alle vollkommen erschlafft sind, denn vorher kannst du nicht intubiert werden (Beatmungsschlauch in die Luftröhre) wegen der Schutzreflexe die einen Würgereits sowie Laryngo oder Bronchospasmus (Verkrampfung der Kehlkopfmuskulatur oder Muskelverkrampfung der Atemwege) auslösen könnten. Aber auch das Narkosemedikament selber kann einen Spasmus auslösen. Normalerweise muss der Patient mindestens 3-6 Min. Präoxygeniert werden. Machen aber nicht alle Anästhesisten sondern fangen sofort mit der Intubation an wenn das Muskelrelaxans seine Wirkung entfaltet hat weil sie viel Erfahrung haben. Nach der Intubation wirst du künstlich beatmet mit einem Sauerstoff-Narkosegasgemisch. Mit dem Narkosegas wird nun die Narkose aufrechterhalten. Dann bekommst du über die Vene nur noch Schmerzmittel und Muskelrelaxans aber kein Schlafmittel mehr. Ausnahme ist eine TIVA. Bei dieser Form der Narkose wirst du nur mit Sauerstoff beatmet ohne Narkosegas. Hier bekommst du alle Narkosemedikamente über die Vene injiziert und kein Narkosegas. Eine TIVA ist besser verträglich und schonender. Wird aber vor allem bei kurzen und ambulanten Operationen angewendet. Bei einer Operationsdauer über 60 Min. wird in der Regel eine ITN (mit Gas) angewendet. Es gibt noch die IVA. Der Unterschied zwischen TIVA und IVA ist der Einsatz von Lachgas. Es wird zu den i.v. Medikamenten Lachgas verwendet (Inhalationsanästhesie). Lachgas wird von einigen verteufelt und von anderen gelobt. Das hängt von dem Einsatzgebiet und der Konzentration des Gases ab. Welche Form der Narkose du bekommst steht in deinem Narkoseprotokoll. Beides ist möglich. Reinen Sauerstoff (die Maske) bekommt jeder vor der Intubation. Erst später kommt das N-Gas dazu. Bei Kindern die Angst vor der Nadel haben, wird oft die Narkose mit Lachgas eingeleitet und sie bekommen danach erst die Vasofix Nadel (i.v. Zugang) gelegt. Sobald du nach der Narkose wieder selber atmest wird der Tubus wieder gezogen bzw. entfernt. Da bist du aber noch so benommen, dass du dich nicht daran erinnern kannst. Aus diesen Informationen kannst du dir schon Fragen schreiben, die du dann im Aufklärungsgespräch stellen kannst. Im Aufklärungsgespräch MUSS der Chirurg und der Anästhesist dir alle Fragen beantworten und dich UMFASSEND aufklären. Selbst wenn das Gespräch zwei Stunden dauert. Das ist Gesetz bzw. Patientenrecht. Wenn das nicht geschieht, ist die OP Einwilligung ungültig und der Arzt begeht Körperverletzung.

Tessa1953  07.12.2014, 09:55

kaum zu glauben dass ein Kind solches "Ausführungen"versteht!!Und bitte "Lachgas"verwendet man schon lange nicht mehr!!!Soll der Pat.Anesthesist werden???

ede45  07.12.2014, 17:19
@Tessa1953

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. „Du bekommst entweder einen Tracheal Tubus oder einen Larynx Tubus,“. Dann wähle deine Formulierungen auch bitte Kindgerecht. Leider werden auch heute noch Kinder unterschätzt. Sie können sich wichtige Dinge aufschreiben bzw. herausschreiben und dann den Arzt danach Fragen. Der Arzt wird es dann so beantworten, dass es das Kind versteht. Er hat das Kind vor sich und kann beurteilen in wie weit das Kind kognitiv in der Lage ist. Ich kann das nicht beurteilen und du leider auch nicht. Also dem Anderen auch mal etwas zutrauen. Aber vom Prinzip her gebe ich dir natürlich Recht. Es ist vielleicht etwas unglücklich. Fühle dich bitte nicht angegriffen! Das ist nicht meine Absicht! Ich möchte aber noch eine Info zu Lachgas geben. Lachgas erlebt zurzeit eine Renaissance bzw. wird wieder entdeckt. In vielen Zahnarztpraxen wird es wieder verstärkt bei Angstpatienten eingesetzt. Heute kann man viel besser damit umgehen bzw. kann es besser steuern als in der Vergangenheit. LG

Der Tubus wird noch im OP entfernt, sobald Du wieder selbständig atmest. Davon bekommst Du nichts mit.

Du bekommst entweder einen Tracheal Tubus oder einen Larynx Tubus,das genau wird der Anaesthesist dir genau erklären.Kommt auf OP und Dauer an.Kommt vor Narkosebeginn rein,zwecks Beatmung und Narkosegase und wird nach Ausleitung entfernt.Beides merkst du nicht!

Rein nach der Narkose .. raus vor dem Aufwachen .. also keine Panik .. Du merkst gar nichts. :) Alles Gute..

Du bekommst davon nichts mit weder vor, noch nach der OP.