Verlegung auf die Palliativ-Station?

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Hallo

Palliativ heißt nicht, dass der Tod unmittelbar bevor steht. Auf einer Palliativstation wird der Patient so versorgt, dass keine oder nur wenig Schmerzen auszuhalten sind. Viele Patienten der Palliativstation können auch wieder nach Hause und dort versorgt werden. Sie sind halt einfach "nur" austherapiert, können aber trotzdem noch einige Zeit - bis zu Jahren - leben.

Ich vermute, dass du das mit Hospiz verwechselst. Ins Hospiz kommt man, wenn die Lebenszeit wirklich sehr sehr begrenzt ist.

Alles Gute

LG

vielen Dank fürs Sternchen :)

Genau das ist Palliativmedizin. Wenn keine Chance mehr auf Heilung besteht und Therapien nicht mehr anschlagen, ist es die Pflicht der Mediziner, die restliche Lebenszeit des Patienten zumindest schmerzfrei zu halten.

Soviel ich verstehe, ist die palliative Behandlung das Eingeständnis, dass man nicht mehr viel weiter weiss, die Krankheit, den Gesundheistszustand des Patienten zu verbessern. Somit gibt man zu, dass Heilungsaussichten nicht mehr vorhanden sind.

Man will den Patienten möglichst schmerzfrei, beschwerdefrei halten und gibt entsprechende Medikamente, die jedoch keine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes bewirken. Drum, ja, man versucht, dem Patienten möglichst angenehm die letzten Tage zu gestalten.

Nur ist man da im Krankenhaus manchmal richtig verloren. Wenn man sogar um ein neues Kissen betteln muss. Ich halte das eher für eine Art Verwahrung. 

@Malavatica

Ist nicht wirklich Krankenhausabhängig, sondern praktisch ausschliesslich von den Pflegefachkräften. Selber kenne ich einen 'wahren Engel', mitfühlend, umsorgend, empathisch, lieb, liebevoll, voller persönlichem Engagement und dennoch sachlich, klar.
Kann man aber nicht aussuchen, leider.

@Wischkraft1

Ja, da hast du recht. Habe das leider anders erlebt. Musste noch begründen, warum ein sauberes Kissen nötig war ( das andere war blutig).  Und wenn der Patient geklingelt hat, kam keiner. Anderes Krankenhaus, ähnliche Probleme. Wohl dem, der noch Angehörige hat, die sich kümmern können. 

Nein, sondern es ist das Eingeständnis, das man die Krankheit nicht mehr heilen kann. Wann die betreffende Person stirbt, ist damit aber nicht gesagt - das kann von Stunden bis zu Jahren gehen.

Das bedeutet nicht, das jetzt alle Therapien abgebrochen werden und nichts mehr gemacht wird, im Gegenteil. Jetzt geht es um die Symptomkontrolle, das bedeutet, die Beschwerden, die die Krankheit macht, werden so gut wie möglich gelindert. Meistens ist das eine Mischung aus Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und Angst. Dort arbeitet ein Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Psychologen, Seelsorgern, Sozialarbeitern etc. Es wird eine sehr individuelle Therapie besprochen, die auch immer wieder an die Krankheitssituation angepasst wird.

Es gibt übrigens Studien bei Menschen mit Lungenkrebs, die schon bei der Diagnose palliativmedizinisch begleitet wurden - diese Menschen hatten nicht nur eine höhere Lebensqualität, sondern sogar auch eine längere Lebenszeit.

Ich spreche übrigens deshalb von "Krankheit", weil in den letzten Jahren vermehrt auch Menschen mit internistischen und neurlogischen Erkrankungen palliativmedizinisch begleitet werden und nicht nur Krebspatienten.

eigentlich schon, aus der Palliativ-Station kommt man eigentlich nicht mehr raus, da müsste schon ein Wunder geschehen

Deine Aussage ist so nicht richtig. Aus der Palliativstation werden viele Patienten wieder entlassen. Zweck der Palliativstation ist in erster Linie die Erhaltung und Herstellung von Lebensqualität durch Einstellung mit Medikamenten (gegen Schmerzen, Übelkeit). Viele Patienten werden nachdem dies geschehen ist nach Hause oder in ein Hospiz entlassen damit der Patient noch das restliche Leben in entsprechender Lebensqualität verbringen kann.