Vererbt sich das Asperger-Syndrom? Und wie genau?

3 Antworten

Ich kann dir nur sagen, was mein letzter Stand zu diesem Thema ist.

Die Wissenschaft vermutet, dass eine Vererbungskomponente besteht. Da es wohl verschiedene Gene gibt, die bei Menschen im Spektrum gleich sind.
Allerdings sind nicht alle Menschen, die diese Gene aufweisen auch auffällig im Spektrum.
Das bedeutet wiederum, dass auch eine „Umweltkomponente“ oder „auslösende Komponente“ gegeben sein muss.
Da es dazu aber nicht ausreichend Ergebnisse gibt, ist hierzu nichts „gesichertes“ bekannt. Es wird vermutet, dass die auslösende Komponete bereits im Mutterleib zum tragen kommt. Daher werden Infektionen oder Medikamente vermutet. Aber dazu konnte keine ausreichende Datenbasis erhoben werden, da sich die Fälle zu verschieden zeigten.

Und ja, Autismusspektrum kommt in manchen Familien gehäuft vor.
Aber halt auch nicht immer.

@Pinkpingu11

Wie gesagt , ich weiß es halt nicht genau, mir ist niemand bekannt, der eine Diagnose hat, jedoch weiß ich von ein paar Leuten, die m.E. "Verdachtsfälle" sind. Es weiß ja nicht jeder, dass er im autistischen Spektrum liegt, weil Viele mit leichten Ausprägungen sich ausreichend anpassen können und nicht so auffallen, vielleicht nur als etwas komisch und verkorkst gelten.

Und auch als Autist/in kann man neurotypische Kinder bekommen oder als neurotypischer Mensch autistische Kinder...

@Pinkpingu11

Ja, das ist ja klar, sonst würden nur Autisten Autisten bekommen. Aber bei Autisten ist die Wahrscheinlichkeit höher, als bei "Normalen". Ich glaube, bei Asperger-Männern (wie mir vielleicht) ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich vererbt, besonders auf männliche Nachkommen. Also, würde ich irgendwann mal Kinder bekommen, wären das wahrscheinlich auch Aspergermenschen, besonders, wenn ich Söhne bekäme. Fände ich aber auch irgendwie nett, denn dann sind die ja auch so wie ich, mit denen würde ich mich ,glaube ich, viel besser verstehen als, wenn ich neurotypische Kinder bekäme. Fände ich irgendwie süß. Dann wären wir so eine richtige Aspergerfamilie. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mal Kinder bekomme, dazu bräuchte ich erstmal eine Partnerin, außerdem kann ich mir auch derzeit nicht wirklich vorstellen, Kinder zu bekommen, da ich auf dieser Art von Welt lieber keine Nachkommen hinterlassen möchte, ich weiß nicht, was die hier alles ertragen müssten und was auf sie zukommen würde. Gerade wenn ich Aspergerkinder hätte, würden diese wohl auch ähnliche Sachen erleben müssen, wie ich, also mit Problemen in der Schule und später erst recht auf dem Arbeitsmarkt, das wäre auch nicht schön, wenn ich mitansehen müsste, wie sie hier überall leiden würden unter der Schlechtigkeit ihrer "normalen" Mitmenschen. Jedoch würde ich mit Aspergerkindern besser zurechtkommen und könnte mich viel besser in sie hineinversetzen und sie verstehen, als , wenn es gewöhnliche Kinder wären. Denn oft können sich ja Eltern autistischer Kinder nicht wirklich in ihre Kinder hineinversetzen, da sie sie nicht verstehen. So können sich wohl auch autistische Eltern(-teile) nicht richtig in ihre neurotypischen Kinder hineinversetzen.

Aber, ich glaube, ein Aspergermensch kann u.U. auch Kinder mit HFA bekommen, wie wahrscheinlich ist das ?

Es heißt ja nicht umsonst Autismusspektrum.

Ich kenne zufällig verschiedene Autisten, die Kinder bekommen haben. Die wenigsten Kinder von denen sind im Spektrum 1 von 3 oder gar keins).
Das Aspi-Pärchen, das ich kenne hat 3 neurotypische Kinder.

Also mach dir nicht so viele Gedanken.
Die Kinder, die kommen sollen, kommen. Probleme kann es immer geben. Es ist nur wichtig mit dem Partner/der Partnerin zu sprechen, wie er/sie dazu steht.

Aber bevor du mit deiner Partnerin sprichst, solltest du dir überlegen in eine Diagnostik zu gehen.
Du kannst ja schlecht von Verdachtsfällen sprechen ohne, dass jemand fachkundiges „draufgeschaut“ hat.

@Pinkpingu11

Ein Aspi-Pärchen ? Sind das dann beide Aspies ?

Ist das zu empfehlen ? Ich habe nämlich gelesen, das wäre mindestens genauso problematisch oder sogar noch problematisch, als wenn nur einer von beiden Aspi ist. Und dann ist ja auch die Partnerwahl enorm eingeschränkt, es gibt ja nicht so viele Asperger-Autisten.

Ja, sind beide Aspis...

Funktioniert bei den beiden ganz gut...

@Pinkpingu11

Kennst du auch Aspis, deren Partner neurotypisch ist ?

Ja, auch das.

@Pinkpingu11

und das klappt auch gut ?

Es kommt ja immer auf die Partner an.
Auch zwischen zwei NTs kann es funktionieren oder auch nicht...

Das ist noch nicht geklärt ob ASS vererbar ist. Ich kann mir erinnern, dass diese Frage auch in einem Vortrag von Fr. Dr. Preißmann thematisiert wurde die dies ebenfalls nicht beantworten konnte. Prägung und Entwicklung wird mit Sicherheit auch eine Rolle spielen. Wenn bereits ein Elternteil oder beide davon betroffen sind halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass unter einer gegebenen Veranlagung gewisse Verhaltensstrukturen von vornherein forciert und verfestigt werden.

Also, es gibt einen genetischen Zusammenhang. Darin sind sich eigentlich die meisten Wissenschaftler inzwischen einig. Wie genau diese Zusammenhänge sind, lassen sich nicht mit Gewissheit sagen. In den meisten Familien gibt es wenn dann meistens mehr als eine betroffene Person und wie du schon ganz richtig festgestellt hast, wird ja auch vieles nicht diagnostiziert.

Ich habe selbst AS und glaube das ich die Komponente von Seiten meines Vaters habe, da er doch einige autistische Züge aufweist auch wenn ich mir da nicht sicher bin. Hätte auch noch einen Großonkel den ich fast ausschließlich aus Erzählungen kenne, zu dem AS passen würde. Allerdings bin ich mir bei keinem der beiden sehr sicher. Ansonsten kenne ich leider kaum meine restliche Familie.

Oh, du hast recht. Mein Vater hat auch irgendwie ein paar Sachen an sich, die irgendwie autistisch sein könnten, allerdings kam das in seiner Jugend nicht so zum Vorschein, wenngleich er immer ein ziemlich ruhiger und braver Typ war. Aber er war früher kein Einzelgänger. Jetzt sieht es aber ganz anders aus, er ist halt schon sehr lange Frührentner und war davor meist arbeitslos, also er kennt auch keine Kollegen von früher, er hat auch an verschiedenen Orten gearbeitet, wo er heute schon lange nicht mehr wohnt. Aber jetzt ist es eigentlich schon seit Jahren so, dass er praktisch keine Freunde oder Bekannten mehr hat, außer einen Studienkollegen, mit dem er alle paar Wochen mal telefoniert und der meistens einmal im Jahr vorbeikommt,dieser wohnt auch ein ganzes Stück weg. Mit allen seinen Jugendfreunden etc. hat er gar keinen Kontakt, naja, die auch untereinander wohl kaum, es wohnt auch fast jeder woanders und ist seinen eigenen Weg gegangen, die Wege haben sich getrennt. Aber außer zu diesem einen hat er praktisch zu niemanden mehr Kontakt als ab und zu mit näheren Verwandten, wenn diese uns oder wir sie besuchen. Vielleicht liegt es aber auch an seiner Diabeteserkrankung und daran, dass er jahrzentelang starker Raucher war, es ist halt total passiv, seit er aber nicht mehr raucht, geht bei ihm fast gar nichts mehr, er schläft bis mittags und legt sich danach meistens auf der Couch hin und hört den ganzen Tag Musik. Ansonsten macht er kaum etwas. Von daher ist das ja auch irgendwie autistisch, ein neurotypischer (oder zumindest ein eher extrovertierter) Mensch bräuchte doch (mehr) Kontakt mit Anderen.

Ja, und auch in meiner Familie gibt es da so ein paar Leute, bei denen ich das vermute, jedoch nichts von einer Diagnose weiß. Der eine ist mein Neffe 2. Grades, der andere mein Onkel 3. Grades. Das sind aber nur die Verwandten meiner Oma (die Mutter meines Vaters). Meine anderen Großeltern leben nicht mehr, ich habe nur noch den Vater meiner Mutter gekannt, der ist aber auch schon neun Jahre tot. Von deren Vorfahren und entfernter Verwandtschaft weiß ich kaum etwas, z.T. kamen sie aus anderen Regionen und anderen Ländern. Aber, wenn da wirklich jemand richtig auffällig gewesen wäre, wäre das bestimmt schon mal erzählt worden, wie dem auch sei, mir ist nichts weiteres bekannt.