Toxavit-Einsatz angemessen? Gibt es Alternativen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Uije ... viele Fragen, welche ich in deiner Frage gelesen zu haben meine - und Fragen, welche so allgemein nicht beantwortet werden können.

Zuerst zum Wichtigsten, ob ein Zahn erhalten werden kann oder nicht, das muss der behandelnde Zahnarzt aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse und aufgrund von Röntgenbildern direkt vor Ort entscheiden.

Wenn der Nerv eines Zahnes "abgetötet" wird ... so bedeutet das nicht, dass ein gesunder lebender Zahn zu einem toten Zahn gemacht wird. Wenn ein Nerv noch lebt, bedeutet das nicht, dass der Zahn gesund ist und zur weiteren Erhaltung oder Sanierung des Gebisses nicht einer Behandlung unterzogen werden muss, welche selbstverständlich auch ein rasches Absterben des in frage stehenden Nervs samt anschließender Entfernung bedarf.

Und welche Medikamente der Zahnarzt eingesetzt hat, das kann und vor allem MUSS er dem Patienten auf dessen Wunsch auch mitteilen.

Genauso wie der Patient eine Erklärung darüber verlangen kann, was der Behandler bei ihm gemacht hat ... und noch weiter zu machen gedenkt.

Das Problem welches ich hier sehe, ist, dass deine Bekannte ihr Vertrauen zu diesem Zahnarzteingebüßt hat ... und ... die dran zweifelt, dass er richtig gehandelt hat.

Was sie in einem solchen Falle machen kann ... das sie möglicherweise nicht befriedigen, denn sie hat streng genommen nur zwei und eine halbe Möglichkeiten:

° Sie kann mit dem Zahnarzt einen Terminzwecks eines informativen Gespräches vereinbaren (während des normalen Praxisbetriebes ist das kaum möglich).

° Sie kann (am besten anschließend an dieses Arzt-Patienten-Gespräch, bei welchem sie auch ihre Röntgenbilder bekommen können sollte = sehr schwierig) zu einem Experten gehen und ihm um eine Expertise bitten.

° Sie kann einen Patientenanwalt einschalten

Alles in allem sehr unerfreulich, mit ungewissem Ausgang (nicht vergessen, eine Krähe die hackt ... du weißt wie es weiter geht oder?). Und der Patient hat während all der Zeit, welche vergeht, die Beweise zumindest teilweise in seinem Mund und sollte den status quo nach Möglichkeit nicht verändern lassen ...

Die Frage nach dem Medikament, die kann und muss der behandelnde Arzt auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin beantworten

brown 
Fragesteller
 29.05.2013, 05:56

Morgen Entdeckung,

vielen Dank für Deine Antwort, werde ich gleich so weiter geben :-)

LG und einen schönen Mittwoch!

brown

Hi brown,zahnärztliche Behandlungen sind rechtlich anders zu beurteilen als eine ärztliche Behandlung in einem anderen Fach.Der zahnärztliche Behandlungsvertrag ist v.a.bei Zahnersatz als Werkvertrag zu beurteilen,dh der Behandlung ist für den Erfolgseintritt verantwortlich.Die Vitalitätsprüfung des wurzelzubehandelnden Zahnes muss zureichend sein,Toxavit zur Devitalisierung des Zahnen kann dann ein grober Behandlungsfehler sein.Der Zahnarzt muss immer auch andere Alternativen zur Devitalisierung des wurzelzubehandelndenn Zahnes in Erwägung ziehen.Früher hatte man die Revitalisierung mehrmals mit sogen.Arseneinlagen gemacht.LG Sto

brown 
Fragesteller
 29.05.2013, 13:39

Ohh, gut zu wissen, danke für Deine Antwort!

Liebe Grüße

Ist Toxavit der einzige "Nervtöter" oder könnte dort auch ein anderes, sanfteres Mittel verwendet worden sein? Mir fehlt da leider das Richtige Stichwort für die Suche nach Alternativen.

Toxavit wird nicht mehr so oft benutzt, verboten oder aus dem Handel raus ist es aber nicht. Das Toxavit kann einige unschöne Nebenwirkungen wie Zahnfleischreizungen.

Benutzt wird es wenn eine Wurzelkanalaufbereitung aufgrund einer Entzündung - da zu schmerzhaft für den Patienten - nicht gemacht werden kann.

Eine med. Einlage wie Ledermix oder Calxyl kann nur richtig wirken wenn alle Wurzelkanäle etwas aufbereitet wurden, manchmal muss der Zahnarzt noch einen dritten oder vierten Wurzelkanal suchen, das ist bei mehrwurzeligen Zähnen der Fall.

Welche Möglichkeiten hat der ZA nach dieser Anwendung? Wenn man den Zahn hätte erhalten wollen, wäre eine "Normale" Wurzelbehandlung doch auch ausreichend gewesen!?

Alternative zum Toxavit wäre den Zahn so gut wie es geht zu betäuben, aufzubereiten und Calxyl oder Ledermix in die Wurzelkanäle als med. Einlage zu legen und später eine Wurzelfüllung in der zweiten oder dritten Sitzung.

wir können das schwer sagen ob der zahn erhalten hätte werden können! der grund für wurzelbehandlung könnte sein, karies, die bis an den nerv ging und ihn so entzündet hat, karies die bis kurz vor den nerv ging und beim bohren wurde der kanal eröffnet! Entzünden kann sich der nerv wegen vielen dingen, sogar wegen einer grippe oder einem schlag auf den zahn! oder durch den parodontalen zustand!

ob man ihn erhalten hätte können, das muss der zahnarzt entscheiden!!

es ist so, ein nerv der sich entzündet oder anfängt anzusterben und deshalb schmerzen macht, der muss wurzelbehandelt werden. das passiert durch kleine feilen die aussehen wie nadeln, di eman in den zahn steckt. aber da da noch lebende nervenzellen drin sind die noch nicht abgestorben sind würde das höllisch weh tut, und nichtmal eine spritze könnte daran oft was ändern. deswegen beschleunigt man den vorgang des absterbens mit toxavit. in allen praxen in denen ich bisher gearbeitet habe wurde das dafür verwendet. es ist das beste also keine sorgen!! bzw mir ist eigentlich kein anderes bekannt!!!

danach kann man meist ohne probleme den kanal mit den feilen säubern und mit einem medikament abfüllen damit er dauerhaft schmerzfrei ist!!!! In der Zeit der behandlung muss der zahn provisorisch zugemacht werden, das passiert mit so ner art knetmasse!

Das muss sein, damit man jederzeit wieder rankann, weil während so einer behandlung immer mal druck und schmerzen entstehen können!!

ich hoffe ich konnte dir helfen! falls du noch fragen hast.. nur zu gerne melden

alles gute

brown 
Fragesteller
 29.05.2013, 16:25

Vielen Dank für Deine Antwort, das bringt Licht ins Dunkel :-)

LG