Thyranajod 75 einfach absetzen? geht das?

3 Antworten

Hallo Sweela,

bei Thyronajod ist äußerste Vorsicht geboten! Es ist unverantwortlich, Thyronajod VOR Abklärung einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (SD), z. B. Hashimoto-Thyreoiditis, zu verordnen. Das ist ein ärztlicher Kunstfehler.

Mit einem TSH von 6 bist Du definitiv in einer behandlungsbedürftigen Unterfunktion. Die neue laborunabhängige Obergrenze des TSH-Wertes liegt bei 2,5. Gute Ärzte behandeln bereits ab einen TSH von 2,0.Bevor man aber Schilddrüsenhormone verordnet, muss eine vernünftige SD-Diagnostik erfolgen. Hierzu gehört, dass ohne voherige Einnahme von Schilddrüsenhormon an diesem Tag die Blutwerte TSH, fT4, fT3 (und NICHT T4, T3!), TPO-AK, TG-AK und TR-AK bestimmt werden. Darüber hinaus muss ein Sonogramm gemacht werden, bei dem die SD-Gewebestruktur sowie die Größe der SD bestimmt werden.

Nur bei Feststellung von Knoten würde ich persönlich ein Szintigramm machen lassen, denn jedes Szintigramm ist für den Körper eine große Belastung.

Der Arzt hat also einen Fehler gemacht, Dir Thyronajod zu verordnen. Er hat einen weiteren Fehler gemacht, als er Dir eine Dosis von 75 µg verschrieb, da dies für den Anfang VIEL zu hoch ist! Es gibt Menschen, die können noch nicht einmal eine Dosierung von 25 µg tolerieren und müssen die 25er-Tabletten teilen. Deine Beschwerden kommen durchaus durch eine zu hohe Dosierung.

Ich empfehle Dir, Thyronajod abzusetzen. Da Du es erst 3 Wochen einnimmst, macht das nicht viel Unterschied. Allerdings wirst Du die Symptome, die Du vor der Einnahme von Thyronajod hattest, wieder bekommen und Du wirst auf jeden Fall Schilddrüsenhormone nehmen MÜSSEN, um die Unterfunktion in den Griff zu bekommen.

Gleichzeitig bleibt Dir nichts anderes übrig, als Dir einen SEHR guten Endokrinologen zu suchen, der sich mit der Materie auskennt. Nach meiner sehr, sehr langen Erfahrung mit dieser Erkrankung und Ärzten habe ich nur knapp eine Handvoll Ärzte in Deutschland gefunden, die ich persönlich empfehlen kann. Schreibe mir einfach eine PN, wenn Du Dich mit mir persönlich austauschen möchtest.

Eine gute Adresse bezüglich Fragen ist auch das Forum http://www.ht-mb.de/forum/ . Dort kannst Du z. B. unter Hashimoto oder Sonstiges auch Fragen stellen und bekommst von Betroffenen weitergeholfen.

Was kannst Du jetzt schon tun, bevor Du Deinen nächsten Termin beim Arzt hast? Du kannst Dir Selen (Natriumselenit von z. B. Cefasl) in der Dosierung 200 µg besorgen und täglich einnehmen (2 Std. vor und nach Einnahme bitte kein Vit. C). Das unterstützt die Funktion der Schilddrüse und würde sich im Falle einer Autoimmunerkrankung auch positiv auf diese auswirken

Übrigens kannst Du den Arzt, der Dich mit einem TSH von 6,11 nicht behandeln will, verklagen.

Mit mir machte man ein ähnliches "Spielchen" über 10 Jahre lang. Heute weiss ich, wie man richtig diagnostiziert, Werte interpretiert und therapieren kann, d. h., zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt.

Gruß Catlyn

Du kannst das Mittel natürlich einfach absetzen und sehen wie dein Körper darauf reagiert. Man spürt nach ein paar Tagen selbser ob es schlechter oder besser wird. Allerdings frage ich mich wieso Du meinst, dass dein Arzt zu doof ist und warum ist er dann dein Arzt? Dann such mal nach was besserem oder nach dem, das Du dafür hälst.Irgendwann hast Du vielleicht wirklich grosse Probleme und dann hast Du evtl. keine Zeit nach einem nicht doofen Arzt zu suchen, gelle?

sweela 
Fragesteller
 16.07.2010, 22:58

ja das denke ich, weil vor über einem Monat meine Schilddrüsen Werte untersucht worden sind TSH T3,T4..und mein Arzt sagte bei einem TSH von 6 müsste man nicht behandeln! (ich war doof, naiv und hatte kein plan, bis ich mich schlau machte Dann kam ich ins KH und mein TSH lag bei 6,11 und mein Arzt wollte trotz drängen des KHs nicht auf Unterfunktion behandeln! Und das macht mich sauer! Gab mir nur Thyranajod, obwohl die Ursache für eine Unterfunktion NICHT geklärt ist und zeigt auch keine ambitionen das zu tun! Und bei Hashi schadet Jod der Schildi! Also muss ich mich selbst kümmern... -.-

Sind das Nebenwirkungen, die - laut Beipackzettel - dem Medikament eindeutig zuzuordnen sind? Oder kann es vielleicht auch an der Hitze liegen? Wenn eine Unterfunktion diagnostiziert wurde, dann muss ja zumindest eine Blutuntersuchung bezgl. Schilddrüsenhormonen gelaufen sein. 75 mg sind eine relativ geringe Dosis und dürften eigentlich keine Nebenwirkungen verursachen, da Du dem Körper ja nur zuführst, was er von selbst nicht produziert. Sonographie und Szintigraphie sind eigentlich wichtiger, wenn Du eine Überfunktion hast. Ein Termin beim Spezialisten kann natürlich trotzdem nicht schaden. Zum Absetzen: wenn Du vor der Medikamentengabe keine Beschwerden hattest, die typisch für eine Unterfunktion sind (z.B. Müdigkeit, verstärktes Kälteempfinden, unerklärliche Gewichtszunahme usw.), schadet Dir ein Absetzen nicht.

Catlyn  18.07.2010, 17:59

Liebe Mondhexe,

Du schreibst, dass Thyronjajod 75 eine relativ geringe Dosis darstellt. Das ist aber ganz und gar nicht so! SD-Medikamente sollten eingeschlichen werden, da sie sonst noch viel gravierendere Nebenwirkungen haben können, als die von Sweela beschriebenen! Es gibt Menschen, die noch nicht einmal eine 25er Dosierung tolerieren können. Leider begreifen das Menschen und Ärzte nicht, die selber entweder diese Dosierung vertragen oder gar keine Erkrankung haben.

Es ist auch nicht so, dass man dem Körper nur zuführt, was er von selbst nicht produziert. Würde man genau das zuführen können, so müßte man eine Mischung aus allen SD-Hormonen (T3, T4, etc.) zuführen und das noch im richtigen Verhältlnis zueinander. Vorher wäre noch abzuklären, ob die Nebennierenrinde genügend Cortisol ausschüttet oder durch eine schon länger vorliegende Schwäche (nicht Insuffizienz!) vorliegt! Letzteres wird leider auch von keinem Arzt überprüft und kann dazu führen, dass man keinerlei Verbesserung - eher Verschlechterung - auch mit Einnahme von SD-Hormonen herbeiführen kann.

Der Arzt, der Sweela Thyronajod, also ein Kombipräparat, das sowohl Jod als auch Schilddrüsenhormon enthält, verordnet hat, hat grob fahrlässig behandelt, weil er eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse nicht ausgeschlossen hat. Darüber hinaus hat er keinen Nachweis geführt, dass ein Jodmangel vorliegt. Wenn kein Jodmangel vorliegt und man trotzdem Thyronajod einnimmt, kann dies auf Dauer auch zu einer Autoimmunerkrankung führen. Das ist bei mir nach 2 Jahren Einnahme geschehen! Deshalb warne ich auch immer vor Ärzten, die nur ein Halbwissen haben, sich nicht weiterbilden, deshalb die Unterfunktion eigentlich nicht beahandeln wollen und nach Ausübung von Druck das gute alte Jod verschreiben - auch wenn mit SD-Hormon kombiniert - und dann auch noch so eine hohe Einstiegssdosis, die einen schon angeschlagenen SD-Patienten lahmlegen können!

Gruß Catlyn