Situation-Vater immer betrunken?
Hey Leute! Ich bin 16 und mein Bruder 14 und ich frage mich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, jetzt schlafen gegangen zu sein. Mein Vater ist zwar kein Alkoholiker, aber er hatte vor etwa drei Jahren einen Schlaganfall, der dafür sorgte, dass er viel weniger Alkohol verträgt. Nach zwei Bier ist er schon weg. Er will soetwas aber irgendwie nicht akzeptieren. Er will nicht verstehen, dass er sich eben genau wegen seinem Schlaganfall nicht betrinken, und schonen sollte. Ich bin jedes Mal von ihm enttäuscht, wenn er betrunken ist. Vor Allem weil er eigentlich ein wirklich intelligenter Mensch ist. Natürlich haben wir schon mit ihm gesprochen, so auch meine Mutter, aber daran lässt sich nichts ändern. Das vor Allem auch weil er keine Kritik verträgt und sofort heiß wird... Wie dem auch sei, ist es jetzt dreiviertel eins in der Früh, und er ist noch immer nicht von seinem "Kunden" zurückgekommen. (Meine Mutter ist in Ungarn derzeit)Ich habe zu meinem Bruder gesagt, wir sollen in unser Zimmer gehen, und schlafen, weil ich wirklich keine Lust habe mich mit meinem Besoffenen (sowie in dem Zustand aggressivem) Vater bis vier uhr Morgens herumzuschlagen. Jedoch habe ich angst dass er irgendwo umkippt und sich verletzt bzw seinen Kopf an einer Kante oder so einschlägt und wir das Ganze nicht mitbekommen, und es für ihn evtl sogar Lebensbedrohlich werden könnte.
Es ist einfach nur unverantwortlich von ihm, praktisch sein Problem sich betrinken zu müssen zu unserer Verantwortung zu machen. Das geht mir schon lange auf die nerven. Ich meine was macht er wenn er mal keine Hilfe bekommt? Wie gesagt, ich will kein "klärendes Gespräch" das wäre das hundertste mal...
Würde mich über eure Antworten freuen!
Lg!
8 Antworten
ich bin kein vater, ich könnte es mir auch net vorstellen einer zu sein....
dein vater ist zwar nicht nur für sich selbst verantwortlich, aber ein gewisses maß an eigenverantwortung solltest du ihm schon zusprechen
wenn du was für deinen vater tun willst, sorg dafür dass er jeden tag nen apfel isst.es gibt diesen abgedroschenen spruch: "an apple a day keeps the doctor away."
der apfel ist das mittel gegen arteriosklerose... also gegen die verkalkung der blutgefäße ... vermutlich das was zum schlaganfall geführt haben könnte
du kannst nen menschen nicht einfach so ändern, wenn er das selbst nicht will... sich gibt es manipulationstechniken... aber ich bezweifle, dass du diese anwenden könntest, wenn du die frage hier stellst
Dein Vater ist ein erwachsener Mensch und trotz seines Schlaganfalls, der ihn offensichtlich körperlich nur geringfügig beeinträchtigt, für sich selbst verantwortlich.
Hinzu kommt noch, dass er durch den Schlaganfall psychisch belastet ist. Das wollen diese Patienten nach meiner Erfahrung aber nicht einsehen. Vielleicht ist der Alkohol für ihn ein Mittel, seinen Ängsten zu entfliehen. Das heißt, er fühlt sich betrunken besser, oder hört auf zu grübeln. So gesehen ist er also doch alkoholabhängig.
Trotzdem bist du nicht das Kindermädchen für deinen Vater, und du bist nicht für ihn verantwortlich! Sollte er sich wirklich irgendwo verletzen, so kannst du das nicht verhindern. Du kannst nicht ständig auf ihn aufpassen.
Mein Mann hatte vor 14 Jahren einen schweren Schlaganfall, er ist seitdem halbseitig gelähmt und Pflegefall. Von den 14 Jahren habe ich 13 Jahre gekämpft dass er sich nicht hängen lässt, ohne nennenswerten Erfolg. Dann hatte ich meine zweite Bandscheibenoperation und war mit den Nerven am Ende. Jetzt habe ich den Kampf aufgegeben.
Das soll heissen: Denke zuerst an dich und deinen Bruder.
Auch wenn das hart klingt und ich dich sehr gut verstehen und deine Sorgen nachvollziehen kann - dein Vater ist schon groß.
Und du hast recht, ist absolut unfair, seine Probleme zu den euren zu machen. Auch weißt du vermutlich nicht, wo er gerade ist und jetzt loszugehen und ihn zu suchen, mitten in der Nacht wäre wohl auch kontraproduktiv.
Ist er mit seinen Kumpels einen saufen, könntest du, selbst wenn du wüsstest wo du ihn findest, da auch nicht herausholen, da er sonst sein Gesicht verlieren und erst recht Theater machen würde.
Geh also ruhig schlafen und schließ, so du das für richtig hältst, sogar deine Türe ab. Morgen bzw. später kannst du dann wieder weiter sehen. Ich wünsche dir viel Kraft, das durchzustehen. Deine Frage und Sorge um deinen Vater ehrt dich jedenfalls. LG.
Nun schlafen zu gehen bedeutet ja nicht auch gleich zu schlafen. Ich würde an deiner Stelle warten bis dein Vater betrunken nach Hause kommt und würde hören, wie er sich verhält. Also wenn er umfällt, dann ist es vermutlich weniger geräuschlos. Solch einen Aufprall hört man in der Regel im wachen Zustand.
Zudem solltest du mal mit deiner Mutter darüber sprechen. Es kann nicht sein, dass ihr beiden, während eure Mutter längere Zeit weg ist, die Verantwortung für euren Vater übernehmen sollt. Wenn sie weg ist, dann soll zumindest irgendein anderer Verwandter noch auf euch aufpassen. (Er kann ja dann eher auf euren Vater aufpassen)
Gleich zum Jugendamt zu rennen, halte ich für zu früh, da ihr mit eurer Mutter mal zuerst sprechen solltet. Sie steht schließlich auch in der Verantwortung für euch beide. Wenn das nichts bringt, würde ich auch erstmal zur Caritas Lebenshilfe gehen. Die können zwischen euch und euren Eltern vermittelnd helfen, damit sie verstehen, dass ihr sie ja lieb habt und einfach nur Kinder seid, die Angst um ihren Vater haben.
Manchmal muss ein erwachsener Außenstehender einem anderen Erwachsenen sagen, dass das kein Spass und keine Lapalie ist, was er da fabriziert. Deine Eltern stehen schließlich auch beide in der Verantwortung.
Dein Vater muss doch sicher regelmässig zu Kontrolluntersuchungen zum Arzt. Weiss der Arzt, dass er trinkt, obwohl das bei seiner Krankheit nicht gut für ihn ist? Deine Mutter könnte seinen Arzt anrufen und ihn bitten, mit deinem Vater darüber zu reden. Er muss ja deinen Vater dabei nicht persönlich auf das Thema ansprechen, also ihm Vorwürfe machen wegen dem Alkohol. Er kann ihn ganz allgemein auf das Thema ansprechen und ihn auf die Risiken und Gefahren so eines Verhaltens hinweisen.