Neue Brille, außen unscharf wg. Glasgröße?

3 Antworten

Es stimmt schon, dass das Sehen im optischen Mittelpunk des Glases am besten ist, und je weiter sich die Blickrichtung davon entfernt, desto schlechter wird die Abbildung... Theoretisch... Es ist auch richtig, dass man bei grösseren Gläsern natürlich eine grössere Fläche hat, wo diese "normalen" Abbildungsfehler zunehmen. Ebenfalls richtig ist es, dass Gläser mit höherem Brechungsindex zwar dünnere Ränder haben, aber diese Abbildungsfehler auch stärker ausfallen. Wenn du seitlich durchs Glas schaust, wirst Du an einer weissen Kante (Wand-Ecke) entweder diesen bläulichen oder einen gelblichen Farbsaum sehen. Das darf dich aber beim Tragen nicht stören, und eine gewisse Angewöhnung ist gewiss erforderlich.

Doch wie Du es beschreibst, klingt es für mich doch danach, dass Dich diese Effekte mehr stören, als es üblich wäre. Wenn der Optiker bei der Zentrierung gepfuscht hat, dann wirkt sich das in Deinem Fall durchaus dramatisch aus. Dieser optische Mittelpunkt muss bei anatomisch bequemster Kopf- und Körperhaltung richtig positioniert sein. Gerade bei grösseren Glasformen ist es entscheidend, dass die Höhenzentrierung nicht einfach banal mittig vorgenommen wurde, wie es ein dilettantischer fauler Pfuscher machen würde. Denn so "startest" du schon mit einer schlechten Abbildung, und wenn du dann noch zur Seite siehst, gerade bei grossen Gläsern, versaut das die Sehqualität komplett.

Vielleicht versuchst Dus noch ein paar Tage damit, aber wenns wirklich nicht klappt, lässt Du die Brille am besten nochmal woanders begutachten, wenn Dein Optiker dann immernoch nicht kooperiert. Ein anderer Brechungsindex kann Abhilfe schaffen, aber nur, wenn die Fehlerquelle weder die Zentrierung noch sonstwas sein sollte. Dafür empfiehlt sich ein erfahrener Optiker, der was von Abbé-Zahlen und Abbildungseigenschaften versteht. Ist bei Deinen Werten nicht zu vernachlässigen.

Übrigens: Den Tip mit der kleineren Fassung hast du vermutlich falsch verstanden. klar wäre der Abbildungsfehler mit dem gleichen glas der Selbe. Aber bei kleinerem Gläsdurchmesser kann man auf einen geringeren Brechungsindex wechseln, ohne dass das Glas dick wird. Das war der gemeinte Zusammenhang. Je kleiner desto dünner bei Minusgläsern, auch mit "dickem Material"...

Hallo, danke für die Antwort. Also die Pupillenposition (rechts/links/oben/unten zum Brillenrand) wurde recht gründlich vermessen. Hast Du das gemeint?

Das mit der kleineren Fassung habe ich leider nicht falsch verstanden: es wurde behauptet man könne die vorliegenden Gläser in eine kleinere Fassung einschleifen. Bei kleineren Flächen würde der unscharfe Eindruck besser werden.

Bei gleicher Größe (also neue Gläser in die neue Fassung) würde der Brechungsindex nichts ändern, weil die Fläche gleich broß bleiben würde.

Also die Fragen sind:

a) wenn ich bei der alten brille bis 30° nach außen scharf sehe, bei der neuen bei 15° schon alles verschwommen ist (und die pupillenposition richtig vermessen wurde): liegts dann am Brechungsindex oder an der etwas größeren Fläche der Gläser?

b) Wenn Brechungsindex ändern, wie stark? 1.67->1.6 oder noch weiter runter?

c) Gibt es ggf. etwas andere Effekte bei Glas statt Kunststoff (außer dass Glas bei gleichem Brechungsindex dünner, aber schwerer wird)?

Grüße & Danke Alexander

Wie schon angesprochen wäre meine Vermutung die größere Fassungsbreite der neuen Brille. Du sagst die Sehstärke ist gleich, jedoch etwas breiter. Allein die 5 mm machen eine Prismatische Nebenwirkung im horizontalen größten Hauptschnitt von 3 cm/m aus. Sollte das vorherige Glas ein 1,6 Index gehabt haben, hätte diese eine größere Abbe Zahl gehabt als das 1,67. Du hast einen Brillenpass bekommen, lass die PD wie auch die Höhe von einem anderen Augenoptiker überprüfen und er sollte auch die erweiterte Augendrehpunktforderung anschauen. Aber lass dir damit noch ein bis zwei Wochen Zeit, die Gewöhnungszeit sollte berücksichtigt werden.

zur Verdeutlichung anbei mal eine Zeichnung

 - (Brille, Glas, unscharf)