Muss der Arzt mich anrufen?

5 Antworten

Es gibt keine Gesetze, wie Ärzte zu arbeiten haben. Auch verhält sich jeder anders. Und ganz zu schweigen davon, wie unterschiedlich auch die Krankheitsbilder, Behandlungen usw. sind. Von "muss" kann also nicht gesprochen werden.

Um es aber mal so zu sagen. Üblicherweise beauftragt der Hausarzt die Laboruntersuchung, etc. Er kann aus Erfahrungswerten abschätzen, wie lange diese denn dauert, sprich ob die Ergebnisse in 1-2-3 Wochen vorliegen. Und so wird auch bereits der Folgetermin eingeplant. Ist gängige Praxis für eine gute Terminplanung.

Wann er sich nun die Befunde anschaut, hängt auch wieder von der Situation ab. Sind es kritische Dinge, die eine dringende Behandlung benötigen, wird er sich schon melden. Doch üblicherweise hat er keine Zeit, sich am Vorabend auf die morgigen Termine mit seinen 25 Patienten vorzubereiten. Bevor er von einem Behandlungszimmer ins nächste wechselt, wird er schon kurz von seiner Assistentin Deinen Namen gesagt bekommen und worum es geht. Doch warum soll er Dich draußen warten lassen, und nicht gemeinsam mit dem Patienten alles anschauen und durchsprechen? Das wäre doch vergeudete Zeit, oder?

Grundsätzlich haben die meisten Arztpraxen ein System entwickelt, dass dem Patienten größtmögliche Sicherheit bietet. Hier werden möglichst viele Netze gespannt, die einen gefährlichen abwendbaren Verlauf durch einen vergessenen auffälligen Laborbefund abwenden sollen.

Das Schlimmste wäre ja, wenn der Patient eine akute Erkrankung hat, die in den Laborergebnissen erkennbar ist, und man vergisst, ihn zu informieren und wieder einzubestellen.

  1. Die Laborergebnisse werden immer von einem Arzt im Labor validiert. Im Fall von gefährlichen Auffälligkeiten erfolgt sofort ein Telefonanruf in der beauftragenden Praxis und der Befund wird direkt mit einem auffälligen Vermerk zusätzlich gefaxt. Das Telefongespräch wird immer von den beiden Ärzten persönlich geführt.
  2. Die Sprechstundenhilfen überfliegen die einkommenden Laborergebnisse nach Auffälligkeiten, markieren diese und legen sie sofort dem Arzt gesondert vor.
  3. Der Arzt validiert alle Laborergebnisse des Tages bevor sie archiviert werden.
  4. Der Patient wird gebeten, sich 2-3 Tage nach Blutabnahme telefonisch zu melden und die Ergebnisse abzurufen.

Der Anruf des Patienten in der Praxis ist quasi das letzte Netz, das einen gefährlichen Laborbefund erkennen lässt und verhindert, dass der Patient aus einem Organisationsfehler heraus nicht adequat behandelt wird.


Dein Hausarzt hat deine Laborergebnisse normalerweise schon überflogen, wenn sie in der Praxis eintreffen. Solange da nichts gefährliches oder sehr besonderes bei ist, vergisst er das aber auch wieder und schaut das dann in der Sprechstunde nochmal durch.

Wenn ein sehr schwerwiegender Befund vorliegt wird dich der Arzt

wahrscheinlich anrufen, ansonsten liegt es ja im Interesse des Patienten

das man sich selbst schlau macht.

cucoz 
Fragesteller
 27.07.2017, 15:49

ich meine aber, er sieht die Befunde gar nicht bis ich zur Sprechstunde gehe. Nur die Helferinnen scannen die Befunde ein und das wars. so kommt er mir vor. 

Reisekoffer3a  27.07.2017, 15:53
@cucoz

.....also mein Hausarzt sieht sich die Befunde immer vor Sprechstunden beginn an.....

Nur wenn es sehr wichtig ist, ruft der Arzt von selbst an. Ansonsten muss ich die Ergebnisse erfragen.

meiner ruft nicht an, wozu auch wenn alles ok ist.