Medikamente gegen Depressionen psychische Erkrankung?

4 Antworten

Ich hatte beide Medikamente genommen, versuche dir jedoch eine objektive Antwort zu geben, denn jedes Antidepressivum wirkt bei jedem Menschen etwas unterschiedlich. Dies gilt sowohl für die Wirksamkeit als auch für die Nebenwirkungen.

Mirtazapin ist ein tetrazyklisches Antidepressivum (NaSSA) mit einer stark schlaffördernden Wirkung. Eingesetzt wird es vorwiegend bei Depressionen welche sich durch starke Schlafstörungen auszeichnen. Wie bei allen Antidepressiva sind die Nebenwirkungen zu Beginn am stärksten ausgeprägt, lassen nach einigen Wochen jedoch nach. Ein sehr häufiges Problem im Zuge einer Mirtazapin-Therapie ist die (mögliche) massive Gewichtszunahme des Konsumenten. Diese geht nicht von alleine zurück sondern bleibt während der gesamten Einnahmedauer bestehen. Der Vorteil des Medikaments ist die schlaffördernde Wirkung und die Tatsache, dass Mirtazapin nur sehr selten zu sexuellen Funktionsstörungen führt. Mehr Informationen zu Mirtazapin inkl. der Auflistung aller möglichen Nebenwirkungen in Häufigkeitsangaben findest du hier.

Citalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches antriebssteigernd wirkt. Es ist das am häufigsten verschriebene Antidepressivum der Welt und zur Behandlung von Depressionen sowie Panikattacken zugelassen. Es besitzt einen völlig anderen Wirkmechanismus als Mirtazapin welcher in diesem kurzen Video (Youtube) relativ gut erklärt wird. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Übelkeit und Schwitzen. Diese unerwünschten Wirkungen gehen in der Regel nach einigen Wochen vorbei. Das vermehrte Schwitzen kann jedoch über die gesamte Therapiedauer bestehen bleiben. Auch bestehen bleiben können die sexuellen Funktionsstörungen, welche ebenfalls häufig auftreten. Mehr Informationen zu Citalopram inkl. der Auflistung aller möglichen Nebenwirkungen in Häufigkeitsangaben findest du hier.

Beide Medikamente müssen täglich eingenommen werden. Die Wirkung tritt nach ca. 2-5 Wochen ein. Weder Citalopram noch Mirtazapin machen abhängig, es kann jedoch -vor allem bei abruptem absetzen- zu Absetzsymptomen kommen. Diese zeichnen sich vorwiegend durch Schlafstörungen (Mirtazapin) und Unwohlsein (Citalopram) aus. Ein aktives Verlangen nach der Substanz im Sinne einer Sucht existiert zu keinem Zeitpunkt.

Du solltest die anweisungen deines therapeuten befolgen und nicht in einem laienchat möglichkeiten suchen diese zu umgehen.

Ich will nicht lügen, und ja an diese Medikamente kann man sich gewöhnen und beim Absetzen Probleme bekommen. Außerdem haben sie noch andere Nebenwirkungen.

Aber, man muss den Nutzen gegenüber dem Risiko abwägen. Die Medikamente wirken sehr gut bei Depressionen und Mirtazapin wirkt zusätzlich angstlösend und schlafanstoßend. Wer also Depressionen hat und nicht schlafen kann und Ängste hat und diese Probleme einen im Alltag einschränken und dafür sorgen dass man noch trauriger und unglücklicher und einsamer wird, weil man irgendwann nicht mehr arbeiten gehen kann und überhaupt keinen lebenswillen hat, morgens nicht mehr aus dem Bett kommt und nicht mehr in der Lage ist seinen Alltag zu bestreiten, dann nimmt man vielleicht besser das Riskio in Kauf evtl. beim Absetzen etwas Probleme zu bekommen. Man bekommt die trotzdem los wenn man will. Und nicht jeder reagiert gleich drauf, manche haben Absetzprobleme und manche nicht. Die Frage die man sich stellen muss ist ob man die Nebenwirkungen in Kauf nehmen will, dafür dass es einem mit den Tabletten wieder gut geht. Es ist besser auf den Arzt zu hören und zusätzlich ne Psychotherapie zu machen. Dann kann man die Tabletten auch bald wieder absetzten. Manche nehmen die ihr Leben lang, weil es ihnen damit besser geht.

Die Tabletten machen die ersten paar Wochen etwas benommen, Schwindel ist also eine normale Nebenwirkung, die nach ein paar Wochen weg geht.

Eine antidepressive Wirkung setzt nach 4-6 Wochen ein.

Sobald man wieder fit ist, kann man sie wieder absetzen. Mit Arzt natürlich.

Citalopram nehmen sooooooooo viele Leute. Ich arbeite in einer Apotheke, ihr würdet euch wundern wenn ihr wüsstet wer in euerm Umfeld alles so Tabletten nimmt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein, man wird nicht süchtig davon.

Es schmeckt nach nix, Du lutschst das ja nicht, sondern schluckst die Tabletten direkt runter.

Citalopram hab ich gegen Depressionen bekommen. Die ersten drei Wochen hatte ich nur Nebenwirkungen (totale Unruhe und Hippeligkeit wie ein Duracellhase, aber am Nachmittag schlagartige Müdigkeit, Nasenbluten durch den gestiegenen Blutdruck). Danach wurde es besser, die Nebenwirkungen weg und langsam wurde ich emotion stabiler, hatte etwas Antrieb, kam morgens wieder aus dem Bett und konnte allmählich meinem Tagesablauf wieder nachgehen. 6 Wochen nach Beginn der Einnahme kam dann eine Verhaltenstherapie dazu.

Mirtazapin hatte ich Jahre später mal bekommen, gegen Panikattacken und Schlaflosigkeit. Die haben mich aber dermaßen ausgeknockt, dass ich selbst nach einer halben Tablette zwei Tage wie ein Zombie rumgelaufen bin, in einer Mischung aus besoffen und verkatert. Ich habe sie nur ganz selten und in geringster Dosierung eingesetzt, um die Panikspirale zu durchbrechen.