Lippenbiopsie - von meiner Lippe soll eine probe genommen werden wie kann ich mir das vorstellen?

3 Antworten

http://walter-patho.de/folder_15/Dokus/biopsie.pdf

Das Ziel jeder Biopsie ist es, genügend Gewebe von korrekter Qualität zu erhalten, um mit Hilfe der Histopathologie eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab: "bio" bedeutet lebend, "opsis" das Betrachten. Biopsie bedeutet also das Betrachten von Lebendigem, hier von lebendem Gewebe zu diagnostischen Zwecken. Die Gewebeproben können mit einer dickeren (Stanzbiopsie) oder dünneren (Feinnadelbiopsie, Punktion) Hohlnadel, durch Herausschneiden eines Gewebestückes mit dem Skalpell (Exzisionsbiopsie; Exzision: Ausschneidung) bzw. mit einer Zange oder – etwa im MagenDarm-Trakt und in der Blase – endoskopisch mit einer Zange gewonnen werden. Prinzipiell sollte die Biopsie aus dem veränderten Gebiet entnommen werden. Wenn möglich, soll die Biopsie das veränderte Gewebe und die Verbindung zum unveränderten Gewebe enthalten. Bei größeren eränderungen empfehlen sich mehrere Biopsien: Aus dem Zentrum, aus der Peripherie, aus der Übergangszone der Veränderung sowie aus der unveränderten Nachbarschaft. Biopsien von mutmaßlichen Neoplasien sollten so tief wie möglich angesetzt werden.

In der Regel nehmen sie immer die Innenseite der (meist Unter-)Lippe. Das einzige was du wirklich spürst ist die Betäubungsspritze zu Beginn. Wie beim Zahnarzt auch, muss dann etwas gewartet werden, bis die Stelle taub geworden ist. Meist sind dann zwei Personen anwesend, die eine hält deine Lippe bzw. zieht sie leicht nach vorne, während die andere die Lippe einschneidet.

Bei einem Bekannten war dieser Schnitt nur wenige Milimeter breit. Da bei dir aber von einer "tiefen Biopsie" die Rede ist, kann das möglicherweise etwas länger und tiefer werden.

Aus diesem Schnitt wird dann das Gewebe entnommen. Ich könnte mir vorstellen, dass es in deinem Fall einige Speicheldrüsen sind. Aber da bin ich mir nicht sicher...

Im Anschluss wird das ganze dann zugenäht (meist 2-3 Stiche). Die Wirkung der Spritze lässt dann mit der Zeit nach, ob du dann aber gleich wieder normal essen kannst, kommt eben auf die Länge/Tiefe des Schnitts an.

Das klingt aber nun alles wesentlich schlimmer als es eigentlich ist. Die Behandlung dauert deutlich weniger als eine halbe Stunde. Von der Entnahme selbst merkst du eigentlich auch wenig bis gar nichts. In der Regel musst du auch nicht zum Fädenziehen, weil sich diese mit der Zeit von selbst auflösen.

Der Eingriff ist also nicht wirklich schlimm. Das schlimmste ist wohl wirklich nur die "Aufregung" ;-)

Viel Glück ;-)

Klar nehmen die das von der Innenseite. Und im Mund heilt das unheimlich schnell.