Kieferorthopäde 10 Jahre in Behandlung?
Hey,
Ich bin seit 10 Jahren bei meinem Kieferorthopäden in Behandlung (bin Mittlerweile 18) und ich habe keine Lust mehr. Bei mir gehen ständig aus unerklärlichen Gründen Brackets ab (ich bin sehr achtsam was das Essen betrifft) und mir wird das immer angerechnet, da die Krankenkasse verweigert die Kosten zu übernehmen. Hab lange überlegt meine Behandlung abzubrechen aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das machen soll. Jedes Mal aufs Neue heißt es die Behandlung würde bald ein Ende nehmen aber es ist kein Ende in Sicht. Ich kenne 1-2 Leute die dort ihre Behandlung abgebrochen haben. Was sagt ihr? Sind 10 Jahre noch im Rahmen oder liegt es an der mangelnden Kompetenz?
3 Antworten
Hallo BeyzaBeyza,
mit zehn Jahren Behandlung gehörst du sicher mit zu den Rekordhaltern. Ich gehe davon aus, dass du mehrere lose Spangen hattest bevor die Brackets kamen.
Du hast einen Behandlungsplan, da steht drin was dein KFO einst vorhatte. Dieser kann abgeändert und ergänzt werden. Aber das muss der Krankenkasse ebenfalls zur Genehmigung vorgelegt werden.
Wie überall gibt es Profis und Stümper, Deppen und Banditen und es kann immer mal was schief gehen - nur blöd wenn es dich trifft. Allerdings steht für einen KFO viel auf dem Spiel. Wenn er wirklich Fehler macht, diese vertuscht oder die Krankenkasse abzockt, dann verliert er seine Zulassung. Dann kann er auswandern oder Taxi fahren. Hier kriegt der keinen Fuß mehr auf den Boden. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Du kannst deine Krankenversicherung über deinen Verdacht informieren. Diese kann einen Gutachter einschalten oder den eingereichten Behandlungsplan nochmals auf Plausibilität prüfen. Das bekommt dein KFO aber mit, dann ist das Verhältnis natürlich eingetrübt.
Nach der langen Zeit eine Behandlung abzubrechen ist keine ernsthafte Option. Du würdest deinen 20%- Eigenanteil (von 10 Jahren!) nicht erstattet bekommen und die Behandlung wäre, zumindest zum Teil , für die Katz - eher komplett für die Katz.
Dass ab und an mal ein Bracket abgehen kann o.k., aber nicht regelmäßig. Da stimmt was nicht. Dass du die Kosten dafür selbst tragen mußt ist merkwürdig. Denn dann geht deine Versicherung von Vorsatz deinerseits aus.
Frage deinen KFO beim nächsten Termin konkret was er noch vorhat und wie lange das dauert. Beschreibe ihm deinen Frust. Schreib sofort nach dem Termin alles als Gedächtinsprotokoll auf. Wenn du hier weiter den Eindruck hast, dass was schief läuft, dann geh zu deiner Krankenversicherung.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Wenn du abbrichst, dann müssen deine Eltern nicht alles bezahlen. Nur der 20%-Eigenanteil wird nicht zurückerstattet.
Eine feste Zahnspangen kann man schon mehr als 3 Jahre tragen. Je nachdem was man beheben möchte und wie schnell es geht. Vier Jahre ist sicher nicht die Norm, aber noch lange nicht komplett daneben.
Selbst auf den ersten Laienblick einfache Fehlstellungen können einen riesigen Rattenschwanz quer durch den Mund nach sich ziehen. Und ein KFO ist kein Flickschuster, er möchte schon ein perfektes Ergebnis oder zumindest nahe dran.
Frag nicht wie lange es noch dauert, sondern was noch gemacht werden muss. Frag ihn bei jedem Termin, ob ihr weiter gekommen seid und was jetzt noch ansteht.
Dass dir bei einer so lange Behandlung der Hut hoch geht, ist verständlich. Aber du bist trotzdem in der Endphase und hast dann noch viele Jahre mit deinen schönen Zähnen vor dir.
Juristisch gegen einen KFO vorzugehen ist eine spannende Sache. Was möchtest du ihm denn vorwerfen und wie möchtest du den Vorwurf belegen? Vergiss es!
Viel Erfolg!
Danke für deine Zeit. Ich werde mich einfach weiter durchbeißen müssen und hoffen, dass bald alles ein Ende nimmt und sich diese ganzen Jahre lohnen werden. Ich wünsche dir noch einen schönen Restabend.
Kann es sein, dass du Keramik und/oder SL-Brackets trägst, die die Krankenkasse nicht bezahlt. Dann wäre es auch klar warum du 20-30 € pro abgegangenen Bracket selbst bezahlen musst.
Also jetzt mal ganz ehrlich. Alles was länger als 4-5 Jahre dauert ist Abzocke. 10 Jahre, das sowas nicht verboten wird.. Hol dir bitte eine Zweitmeinung eines anderen KFO und melde sowas bei der Zahnärztekammer.
Werde ich definitiv machen. Hab so keine Lust mehr auf den ganzen Mist.
Kann ich verstehen. Die ganze Kindheit ne Spange zu tragen ist auch Mist. Das was da passiert ist wirklich Abzocke. 10 Jahre, das hab ich echt noch nie gehört. Und ich arbeite schon so lange beim Zahnarzt.
Danke für deine Hilfe :)
Ist bei unserem Kiefernorthopäden auch so. Einfach bei jeden mal Fragen, ob es wirklich nötig ist und ob die Krankenkasse das schon so übernehmen würde. Ich bin seit 5 Jahren in Behandlung habe aber in einem Monat den Abschluss Termin. Aber ich hatte jetzt auch nicht sonderlich schlimme Zähne.
Aber sind 10 Jahre Behandlung nicht eine ungewöhnliche Dauer ?
Ja glaube schon, aber das machen die Gefühlt bei allen so lang.
Ich spreche meine Kieferorthopäden bei jedem Termin (alle 4 Wochen) bezüglich der Dauer an aber jedes Mal kommt dasselbe. "Hoffentlich Ende diesen Jahres" und somit haben sich die Jahre gesammelt. Ich sage ihr ich möchte die Behandlung endlich hinter mir haben und trage fleißig meine Gummis etc. Meine Zähne sind nicht sonderlich schlimm, ich hatte lediglich einen Kreuzbiss und damit verbunden einen leichten Überbiss aber nichts, was 10 Jahre rechtfertigen könnte. Jedes Mal kostet mich das Anbringen von einem Bracket 20-30€ was eine totale Frechheit ist ich aber leider so nichts ändern kann. Meine jetzige Klammer die fest ist (oben und unten) trage ich seit etwas über 4 Jahren wobei die Grenze nach langer Recherche eigentlich bei maximal 36 Monaten liegen sollte; und dies auch nur in wirklich sehr sehr seltenen und schwierigen Fällen wovon ich mich eigentlich nicht reinwählen. Hab jetzt wieder einen lockeren Bracket und bin sauer. Breche ich die Behandlung ab, müssen meine Eltern alles zahlen und gehe ich rechtlich vor könnte dies auch Folgen tragen. Bin verzweifelt und einfach nur genervt.