Kann man Tee aus Erlenzapfen (Schwarzerle) bedenkenlos trinken?

2 Antworten

Hallo Tragosso, 

generell behauptet der Volksmund, dass alles, was "natürlich" oder "pflanzlich" sei, nicht schaden könne oder keine Nebenwirkungen habe. 

Dass das ein Irrglauben ist, belegen zahlreiche Pollenallergiker, die auf winzige pflanzliche Pollen mit teils lebensbedrohlichen Symptomen reagieren. Die Pollen der Schwarzerle sind da übrigens in der Liste der allergenen Pollen vorne mit dabei.

Zweitens mag ein Aufguss zwar aussehen wie Tee oder riechen wie Tee, das sagt aber noch lange nichts darüber aus, ob er verträglich ist. Richtig ist, dass bei der Schwarzerle - hauptsächlich aus Aufgüssen der Rinde - viele Gerbstoffe das Gebräu verfärben. Ein ähnlicher Duft sagt dann zwar noch, dass vielleicht ähnliche Duftstoffe freigesetzt wurden - was an nicht riechenden, im Aufguss gelösten Stoffen enthalten ist, das kann man am Duft allerdings nicht erkennen.

Logisch, oder?

Da fragt man dann doch besser den Chemiker... ja, den Chemiker. Denn anders als die Romantisierung der Natur es sehen will, enthalten unsere Pflanzen einfach bestimmte chemische Inhaltsstoffe. 

Und genau deshalb können uns unbekannte Pflanzenaufgüsse sehr wohl auch schaden. Man kippt nicht einfach etwas in sich hinein, weil es "pflanzlich" ist...

Im Falle der Schwarzerle schaut die Sache so aus: 

  • Die Zapfen haben keinerlei medizinische Bedeutung, auch in der traditionellen Kräuterheilkunde nicht
  • Es finden sich Berichte, dass Aufgüsse der Rinde der Schwarzerle tatsächlich in der traditionellen Kräuterheilkunde verwendet wurden. Allerdings hat auch hier niemand das Zeug getrunken: Man hat die Aufgüsse zum Gurgeln verwendet. Auch andere Anwendungen sind überliefert: Zerrieben z.B. in Zahnpaste oder in Salben, die (äußerlich!!) gegen Entzündungen oder Hautirritationen. Aber um es noch einmal zu betonen: Es gibt keinerlei Aufzeichnungen, dass man den Tee trinken soll.

Insofern würde ich Dir raten, es ebenfalls zu lassen. ;-)

Grüße

P.S.: Das Thema "Homöopathie" mach' ich mal weg, weil die Frage nichts damit zu tun hat. Rund die Hälfte Leute glauben, dass Homöopathie "was Pflanzliches" ist... das stimmt aber nicht. Homöopathie verwendet als Ausgangsstoffe alles Mögliche (auch Arsen, Nitroglycerin, Berliner Mauer, Triebwerksöl ,...). Und sie verdünnt die Präparate dann derart, dass der Ausgangsstoff gar nicht mehr drin ist. Um ein Homöopathikum herzustellen müsstest Du also Deinen Tee schrittweise so oft verdünnen, bis garantiert kein einziges Molekülchen von der Erle mehr in Deiner Lösung wäre..

Ich hätte auch einfach fragen können, ob sowas giftig ist :P Ich bin selbst Allergiker, allerdings nicht grundsätzlich gegen alle Arten von Pollen. Das Thema Homöopathie habe ich nicht selbst hinzugefügt, von sowas halte ich auch nichts.

Und mir ist natürlich bewusst, dass nicht alles was pflanzlich ist automatisch gesund ist, schließlich gibt es genügend Giftpflanzen.

Ich wollte nur wissen wie das speziell bei der Erle aussieht, weil ich darüber kaum etwas gefunden habe.

Da Aquarienbewohner sehr empfindlich auf Giftstoffe reagieren, wird der Tee aus Schwarzerlenzapfen garantiert keine negativen Auswirkungen auf deinen Körper haben.

Es werden sogar Fische als Azeiger für evtl. Trinkwasserverschmutzung benutzt.