Kann es bei einem abgeschalteten Boiler zu Keimbildung kommen?

2 Antworten

Stagnierendes Wasser in Rohren und Boilern kann immer verkeimen.

Ja - auch wenn der Boiler abgeschaltet ist. Es geht nur langsamer und es sind teilweise andere Bakterien. (Legionellen gibt es in kaltem Wasser so gut wie nie. Die haben es gern etwas wärmer.)

Und Ja - auch in Kaltwasserleitungen können sich Keime bilden (vermehren). Nicht nur in Warmwasserleitungen.

Leitungen immer benutzen, damit spülen, oder vollständig entleeren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
MaxundMoritz836 
Fragesteller
 29.10.2018, 10:42

Ich frage deswegen, weil ein Bekannter (angeblich Sanitärfachmann) mir gesagt hat, daß das kein Problem darstellt, ich aber trotzdem weiter unsicher bin. Er hat behauptet, daß bei Kaltwasserentnahme der Boiler außer Betrieb (in dem normalweisere das Heißwasser gespeichert ist) überhaut nicht tangiert wird sondern das Wasser dann direkt aus dem Anschluss durch den Hahn fließt...ist das also nicht richtig? Wohl gut, daß ich gefragt hab...

DietmarBakel  29.10.2018, 10:51
@MaxundMoritz836

Wenn der Bolier "nur" abgeschaltet ist, dann besteht immer noch eine Verbindung zum Kaltwassernetz.

Bakterien "wachsen" in den Leitungen auch rückwärts. D.h., die Ausbreitung geht auch entgegen der normalen Strömungsrichtung.

Die offenen Warmwasserbereitern sind da dabei am Schlimmsten.

Regelmäßig auf 70 °C aufheizen und das heiße Wasser dann ausspülen. Ansonsten abklemmen und entleeren.

MaxundMoritz836 
Fragesteller
 29.10.2018, 11:09

Vielen Dank für die Infos, dann nehm ich am besten den Boiler ganz weg. Wenn die Armatur dann nur am Hahn hängt kann ja eigentlich nichts passieren. Möchste gerne die Armatur behalten und würde dann einfach die zwei anderen Leitungen dicht machen...(oder ist das wieder falsch?)

DietmarBakel  29.10.2018, 11:27
@MaxundMoritz836

Boiler weg ist gut.

Aber dann ist das auch suboptimal - aber geht.

... würde dann einfach die zwei anderen Leitungen dicht machen..

Hygienisch besser so. Die beiden unnützen Leitungen aus der Armatur heraus schrauben und dort Blindstopfen einsetzen. Das ist Okay.

Wenn das nicht geht. Dann kaufe eine neue Armatur und lege diese in den Keller oder zu ebay.

Die Leitungen unten, an der Armatur, dran lassen und am Leitungsende einen Stopfen basteln ist schlecht, dann hast Du wieder 30-50 cm stagnierendes Wasser und das ist immer schlecht.

DietmarBakel  29.10.2018, 11:36
@MaxundMoritz836

Nur 'mal für mich: Ist der Boiler kaputt und Du bist im Moment klamm? Macht doch kaum Sinn >>> Küche ohne Warmwasserbereitstellung. Oder sind das energetische Erwägungen? Mir kannst Du es ja sagen :-)

MaxundMoritz836 
Fragesteller
 29.10.2018, 12:42
@DietmarBakel

@DietmarBakel Es sind tatsächlich eher energetische Überlegungen. Der Boiler ist relativ alt und an einer kalten Aussenmauer, sodaß im Winter, obwohl nur sehr selten Wasser gebraucht wird, das Teil für mein Gefühl relativ oft auf Erhitzen schaltet. Deswegen hab ich das irgendwann ganz aus gemacht. Falls ich doch mal heißes Wasser in der Spüle brauche mach ich das jetzt im Wasserkocher. Schöne Grüße

MaxundMoritz836 
Fragesteller
 29.10.2018, 13:05
@DietmarBakel

Sorry nochmal, wo gibt es denn diese Blindstopfen? Kann keine in der Größe finden...

DietmarBakel  29.10.2018, 13:08
@MaxundMoritz836

Genau so etwas habe ich vermutet.

Die Frage stellt sich: Was ist "sehr" selten? Und ist der Aufwand schlau?

Ich denke nicht. Man muss alle Kirchen im Dorf lassen.

Wenn Du einmal die Woche größeren Warmwasserbedarf hast, dann nutze das Teil. Heize es hoch und zapfe (z.B. zum Putzen).

Hysterie ist nicht angesagt.

Die Woche über schaltest Du das Teil elektrisch ab. Zapfst aber in Mittelstellung über den Boiler und die Kaltwasserleitung gleichzeitig. Somit wird das Wasser ausgetauscht, das ja den Wassererwärmer durchströmt.

Ich persönlich denke das auch 14 Tage ausreichen. Und ich kenne keinen Krankheits- oder Todesfall durch eine solche Periode.

Ich würde es lassen und das Teil abschalten sowie planmäßig wieder in Betrieb nehmen. Meine Meinung und Gruß.

MaxundMoritz836 
Fragesteller
 29.10.2018, 13:36
@DietmarBakel

Hallo Dietmar, das Problem ist eher die Gewöhnung, wenn es an ist, dann bleibt es auch an, befürchte ich. Es ist in der Küche und dann gewöhnen wir uns dran, auch wenn wir es vielleicht nur einmal am Tag nutzen...und jedesmal aufheizen (wie gesagt das Teil ist älter) ginge schon in's Geld, falls wir es doch immer wieder ausschalten würden, denke ich. Außerdem und da wirst Du jetzt schmunzeln, weiß ich nichtmal, ob die richtige Armatur angeschlossen ist, deswegen ist es zusätzlich auch aus Sicherheitsgründen (wegen Wasserschaden) still gelegt. Bin mir nämlich nicht sicher, was das für ein Boiler ist (Hochdruck oder Niederdruck) und ob die Niederdruckarmatur überhaupt die richtige ist...tja, was ein Laie so alles falsch machen kann im Eifer der alltäglichen Lebensbewältigung (aber das ist ein anderes Thema)...Schöne Grüße