Ist Wortkargheit psychologisch oder Neurologisch?
Hallo ihr lieben,
ich habe seit circa 5 Jahren leichte Gedächtnisprobleme und seit einigen Monaten merke ich, das ich Sätze nicht mehr zu Ende bringen kann. Ich habe früher schon mehrstündige Vorträge gehalten also schließe ich aus das es schon immer so ist. Ich habe selbst bei einfachen Sätzen ab 7-8 Wörter Probleme das Letzte Wort rauszubekommen. Auch mein Wortschatz ist um gefühlt 80% kleiner geworden. Vorerkrankungen habe ich keine schwerwiegenden bis auf Asthma und Bluthochdruck.
Damals habe ich spielend leicht Wörter aus der Physik benutzt und bringe zum jetzigen Zeitpunkt nichtmal Sätze zu Ende bei denen es darum geht was ich abends kochen werde.
ich hätte mich schon früher an einen Arzt gewendet nur ist es mir die letzten Wochen extrem aufgefallen da ich zur Zeit bei meiner Oma bin die mich darauf aufmerksam gemacht hat und meine Sätze beendet wenn ich zu lange brauche. Beim Schreiben kann ich Sätze wunderbar zu Ende bringen und könnte Romane schreiben nur mit der Sprache hapert es.
nun meine Frage was könnte es sein und ist es besser einen Psychologen oder einen Neurologen aufzusuchen ?
5 Antworten
Hallo DenoBalkanovic!
Es könnte tatsächlich eine mögliche Erkrankung, die einen Arztbesuch erforderlich machen würde, vorliegen, nämlich eine Leitungsaphasie oder eine Amnestische Aphasie. Herausstechendes Merkmal der Amnestischen Aphasie sind die Wortfindungsstörungen mit Suchen von Wörtern und Umschreibungen, während andere Bereiche wie Lautstruktur und Satzbau häufig wenig beeinträchtig sind. Der Mensch spricht meist flüssig, es kann aber durch die Wortfindungsstörungen zu Satzabbrüchen kommen. Die Kommunikation ist insgesamt eher leicht bis mittelschwer gestört.
Bei der Leitungsaphasie ist besonders das Nachsprechen von Wörtern und Sätzen gestört.
Wichtig wäre, die Ursache herauszufinden, da sie im Bereich von Durchblutungsstörungen und Hirnfarkten liegen können.
Deshalb wäre eine baldige Abklärung wichtig, um einem weiteren Auftreten eines Infarkts und damit neurologischer Probleme vorzubeugen.
LG
gufrastella
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!
Das ist ne ernste Sache. Sofern Du keine Drogen, Alkohol usw. mißbrauchst und über 60 Jahren bist, solltest Du unbedingt!!! ärztliche Hilfe suchen. Hausarzt ist erste Anlaufstation. Sowas kann begünstigt werden durch geringen Menschenkontakt, Einsamkeit. Könntest evtl in einen Verein, Kirche, Partei usw, mitmachen, als "Pate" in einem Altenheim vorlesen etc. Alles Gute!
Das hatte ich mit meinem Opa schon durch nur das ich 28 bin und im Moment sogar mit mehr Menschen Kontakt habe da ich durch die Pandemie wieder in meiner Heimatstadt bin.
Neurologen sind oft (wenn auch nicht immer) zugleich auch Psychiater. Du solltest so einen aufsuchen. Der kann abklären, ob es eine organische oder Psychische/psychosomatische Ursache hat. Möglicherweise wird er Dir neben anderen Untersuchungen, zuerst ein CT vorschlagen um etwas organisches auszuschließen.
ich würde eher zum Arzt gehen, also Psychiater und Neurologe
Wenn Du unter 50 bist, eher psychologisch. Bist Du älter, dann neurologisch.
Vielen Lieben Dank für die schnelle und präzise Antwort. Durch kurzes einlesen in beide Themen habe ich schon etliche Parallelen entdeckt zwecks möglichen Ursprungs.