Ist eine Fettverbrennungsdiät für Diabetiker sinnvoll?

6 Antworten

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Fettverbrennung ist ideal (denn Kohlenhydratverbrennung ist bei Diabetes ja nicht so prall).

Aber die Bananen soll er um Himmelswillen (aus genau diesem Grund) weglassen! Und eine Kohlsuppendiät ist ja nichts dauerhaft sinnvolles.

Die perfekte Ernährung für deinen Freund ist LCHF (low carb, high fat) - eine spezielle/gemäßigte Art der ketogenen Diät. Bei dieser Ernährungsweise benutzt der Körper Fett als Energiequelle (egal ob Nahrungsfett oder körpereigenen Bauchspeck). Besonders ketogen wirkt Kokosöl. Weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz wohl Butter/Milchfett.

Damit der Körper Fett verbrennen kann muss der Insulinspiegel (und damit der Blutzuckerspiegel) niedrig sein. Beides ist auch bei Diabetes empfehlenswert.

LCHF/Keto ist auch speziell bei neurodegenerativen Erkrankungen die Ernährungsweise! So wird damit z.B. auch Epilepsie behandelt, die anders nicht in den Griff zu kriegen ist. Die Ketokörper (statt Glucose) im Blut sind sehr gesund für das Gehirn. Außerdem normalisieren sich damit die Blutfettwerte ("Cholesterin"), was auch ein wichtiger Faktor für neurodegenerative Geschichten ist.

https://www.dietdoctor.com/category/health-problems

ArchEnema  19.12.2014, 09:19

Noch was: Metformin bremst die Gluconeogenese. Das verträgt sich absolut nicht mit Hungerkuren oder striktem Low Carb, wo der Körper mangels Kohlenhydratzufur den Blutzuckerspiegel selbst auf einem gesunden Level halten (d.h. anheben) muss. Kein Wunder fühlt dein Freund sich besch...eiden!

Metformin absetzen und LCHF anfangen. In Absprache mit dem Arzt, oder auf eigene Gefahr (ich habe keinen Dr. med; aber es stimmt trotzdem).

holodeck  19.12.2014, 10:11
@ArchEnema
ich habe keinen Dr. med; aber es stimmt trotzdem

Und gerade deshalb wird es langsam mal Zeit, dass du dieses Studium endlich hinter dich bringst - die Welt braucht Mediziner mit der Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge und Strukturen zu denken ;-))

ArchEnema  19.12.2014, 11:13
@holodeck

Da mach ich lieber einen auf Ernährungsfuzzi. Da sind die Hürden offensichtlich... naja... nicht so hoch. Wie könnte es sonst sein, dass die offiziellen Ernährungsempfehlungen (sogar für Diabetiker) so sind, wie sie sind? ;-))

Ich bin Diätassistentin und habe 9 Jahre Beratungspraxis hinter mir. Kohlsuppendiät hat, soweit ich weiß, noch keinem geholfen, dauerhaft abzunehmen. Es ist eine sehr einseitige, radikale Diät, die durch ihre Einseitigkeit Heißhungerattacken geradezu provoziert. Durch die Einseitigkeit kommt es im Körper noch dazu zu Mangelerscheinungen.

Ist zu wenig Fleisch bzw. Eiweiß enthalten und bewegt man sich nicht oder zu wenig bei einer Diät, wird nicht nur Fett und Wasser abgebaut, sondern auch Muskelmasse - und das ist sehr kontraproduktiv. Denn je mehr Muskelmasse ein Mensch besitzt, desto höher ist sein Grundumsatz, desto mehr Kalorien verbraucht er allein schon in Ruhe.

Da er kein Insulin spritzt, ist dein Freund zwar Typ II Diabetiker. Aber auch diese können bei Kohlenhydratmangel unterzuckern und daran sterben!!! Ernährung bedeutet nicht, dass man nun keine Kohlenhydrate mehr essen darf. Sondern gerade genug zur rechten Zeit und gut über den Tag verteilt, damit es zu keiner tödlichen Unterzuckerung kommen kann. Ich bin auch Typ II Diabetiker und mich hats auch schon ein paar mal fast erwischt - konnte mich gerade noch mit Traubenzucker retten...

Wieso weiß dein Freund von so etwas nichts? Metformin ohne Diätberatung ist leider nur der halbe Teil der Miete... Und kann tödlich enden. Wahrscheinlich geht´s ihm deshalb die ganze Zeit so besch....en. Glück gehabt, dass er noch nicht umgekippt ist! Er sollte sich umgehend um einen Fachmann bemühen, der heißt Diabetologe. Nicht Hausarzt. Diabetologe.

Deinem Freund wäre schon mal geholfen, wenn er sich auf Sport einlassen könnte. Oder mal zu einer Ernährungsberatung beim Diabetologen gehen würde. Allmähliche Gewichtsreduktion durch Sport oder eine allmähliche, aber dauerhafte Umstellung seiner Ernährung von Schokolade auf Gemüse bewirken irgendwann etwas. Alles, was radikal uund blitzartig ist und schnell wieder aufgegeben werden muss, bringt ihm nichts...

LG, deine Diätassistentin und Ernährungsberaterin

Hopsfrosch  20.12.2014, 00:41

Zu deiner eigentlichen Frage: Ja, für Diabetiker ist es besonders wichtig, überschüssiges Fett loszuwerden. Aber nicht sooooo. Wenn dein Freund Glück hat, wird er mit z.B. 30 Kg auch gleich seinen Diabetes los! Und zwar deswegen, weil seine Bauchspeicheldrüse dann, bezogen auf sein Gesamtgewicht, prozentual mehr Insulin bereitstellen kann.

Hallo Taigafee! Kohlsuppendiät ist praktizierte Unsinnigkeit. Aber zunächst : Eine Ernährungsumstellung macht nur Sinn, wenn sie dauerhaft angelegt ist, sonst fehlt die Nachhaltigkeit. Temporäre Veränderungen führe über Jo-Jo nachhaltig zu mehr Gewicht. Was immer man macht - es muss automatisiert werden können. Für immer. Kohlsuppendiät ein leben lang macht niemand und schon greift Jo-Jo. Soll es nachhaltig sein so muss es über Sport laufen. Noch diese Antwort lesen, alles Gute.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-viel-abnehmen-in-6wochen#answer130615077

Dass er jede Form von Diät mit seinem Haus- oder Diabetes-Arzt besprechen sollte. Sofern noch weitere Erkrankungen vorliegen, sollten evtl. auch die betroffenen Fachgebiete mit angehört werden.

Diabetes ist eine ernste Erkrankung des Stoffwechseln. Wenn man jetzt mittels einer radikalen Diät zusätzlich in den Stoffwechsel eingreift und die Medikation nicht anpasst, kann es ernste Probleme, wie z.B. Unterzuckerung, geben.

Das sollte dein freund mit seinem Diabetologen besprechen, So eine Diät ist nichts für Diabetiker. Auch wenn er nicht Insulinpflichtig ist, muss er sich an seinen Ernährungsplan halten.