Halbwertzeit?

6 Antworten

Von Experte Danny4793 bestätigt

Nur bei Einmaliger Gabe so zu vermuten. Die HWZ ist nur als grober Anhaltspunkt anzusehen. Es gibt durchaus Medikamente mit einer HWZ von mehreren Tagen. Dabei ist die klinische Wirkdauer von vielerlei Faktoren abhängig(!). Ein Wirkstoff mit guter Fettgängigkeit zum Beispiel kann unter Umständen schnell ins umliegende Gewebe diffudieren und so seine Wirkung rasch einbüßen, obwohl eigentlich erst ein Bruchteil der Substanz abgebaut ist. Die Rezetoren sind einfach nicht mehr besetzt.

Auch kann sich durch Verstoffwechelsung in der Leber ein durchaus relevanter aktiver Metabolismus ergeben, dessen HWZ die Muttersubstanz sogar bei weitem noch übertreffen kann. Tabellen können hier durchaus nützlich sein und Zeit einsparen. Es gibt auch Wirstoffe dessen HWZ sich mit zunehmender Dosis ändert. Je länger diese ist, desto gleichmässiger ist die theoretische Wirkung aber die Steuerbarkeit der Medikation nimmt zunehmend ab.

Der Abbau selber kann dabei natürlich auf verschiedenen Wegen erfolgen! Auch eine unveränderte Ausscheidung des Wirkstoffe kommt bei einigen Medikamenten vor. In meinen Ausführungen oben sprach ich allgemein eher nur von der im Plasma gemessenen HWZ(!) Da gibt es zusätzlich den Faktor des tatsächlichen Verteilungsvolumens im gesamten Gewebe. Wird ein Wirkstoff ein "paar"mal in Folge verabreicht, ensteht meist nach 4-5 HWZs ein Steady State. Der allgemeine Wirkspiegel befindet sich dann in einen Gleichgewicht im Bezug auf Zufuhr und Ausscheidung. Mehr oder weniger jedenfalls. Der Wirkstoff selber kann natürlich schon "unverändert" teilweise ins umliegende Gewebe diffudieren. So kann es durchaus sein, dass eine Einmalgabe einer Substanz mit einer angenommen (also nur rein als Beispiel) HWZ von 10 h bereits nach 4-7 h zumindest deutlich an Wirkung einbüßt...

Jacqueline8578  14.01.2021, 15:56

Nachtrag: Es gibt auch Substanzen, welche nur bei der ersten Gabe eine sehr hohe HWZ besitzen. Dann pendelt es sich sogar nach unten ein. Mit Mathematik kommt man hier also nicht weiter.

Havenari  15.01.2021, 11:42
Nur bei Einmaliger Gabe so zu vermuten

Nein, auch dann nicht.

Jacqueline8578  15.01.2021, 12:18
@Havenari

Ohne Lebensalter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Lebensweise, Gewicht, und inbegriffen ein Differenzial Labor (am besten mehrere über mindestens 6 Monate, tatsächlich nicht auf die Minute zu bestimmen). Ein einziger Faktor kann die gesamte Vermutung zu nichte machen. Bessere Anhaltspunkte haben wir aber derzeit nicht vorzuweisen.

In der Medizin rechnet man übers Handgelenk 5x die Halbwertszeit bis eine Sustanz vollständig in der Blutbahn abgebaut wurde.

Es ist aber neu, daß Medikamente eine Halbwertszeit haben, Du meinst eher, daß die halbe Dosis innerhalb von 18 Stunden im Körper abgebaut wird. Das sind zwei Verschiedene Vorgänge, die nicht miteinander vergleichbar sind. Einzige Ausnahme: radioaktive Marker, da solltest Du Dich im Physik-Lehrbuch schlau machen.

Vinarion1  14.01.2021, 14:55

Nein, da ist nichts neu und Halbwertszeit in der Pharmakologie ist ein seit langem Benutzer Begriff und bezeichnet die Zeit die ein Medikament benötigt, bevor 50% der Konzentration des Arzneimittels absinkt. Hier wird meist die Wirkstoff Konzentration im plasma gemessen. Daher auch häufig der begriff: "plasma Halbwertszeit".

Also bevor man anfängt zu klugscheissen, sollte man selbst ein wenig Ahnung haben.

Schorsch050950  14.01.2021, 15:14
@Vinarion1

Danke für die sehr Aufschlußreiche Belehrung - aber erst lesen, dann verstehen, bevor sich jemand aufregt. Der richtiger Terminus ist Eliminationshalbwertzeit, im Gegensatz zu Wirkhalbwertzeit. ( Prof,rer.nat.Dr.med. Ernst Mutschler lässt grüßen ).

Vinarion1  14.01.2021, 15:16
@Schorsch050950

Wenn jemand diese eben jene Frage so stellt, ist dann davon auszugehen, daß diese Person fachkundig ist und man daher mit fachlich korrekten Termini zu rechnen hat.

Wie du schon richtig sagst :erst lesen, dann verstehen.

verreisterNutzer  14.01.2021, 15:20
@Vinarion1

@vinarion. Kannst du bitte auch noch meine andere Frage beantworten (wie lange hält Wirkung von Ivermectin an?). Wäre super :-)

Vinarion1  14.01.2021, 15:39
@verreisterNutzer

Ich hab die Frage bereits gelesen, zu allererst solltest du natürlich das Bettzeug etc. Waschen. Wie zuverlässig das ivermectin noch wirkt, kann ich dir so nicht beantworten, ich selbst darf krätze nicht behandeln , daher hab ich mit der eigentlichen Behandlung nicht so viel zu tun, und demzufolge solch eine Problematik ehrlich gesagt noch nie gehabt ;). Wenn allerdings zwischen Einnahme und evtl "neuansteckung" 36 Stunden liegen, dürfte es nicht genügend Wirkstoff im Körper geben, um tatsächlich den eventuellen neubefall effizient bekämpfen zu können. Das braucht ja auch wieder Zeit, man ist ja nicht immun gegen den neubefall an sich. Aber du solltest hier am besten einen Arzt oder Apotheker befragen, wie gesagt, 9ch selbst habe mit der tatsächlichen Behandlung nich viel zu tun, ich muss meine Patienten bei dem Verdacht auf sowas zum doc schicken.

Schorsch050950  14.01.2021, 15:53
@verreisterNutzer

Leider habe ich zu Ivermectin keine Angaben, habe auch in WHO Collaboratoring Centre keine , diesbezügliche Angaben gefunden. Ausgehend von der Therapie der Scabie crustosa, wo eine 2. Gabe nach 7-14 Tagen erfolgt, würde ich davon ausgehen, daß die Wirkung in dern ersten 5 Tagen gegeben ist.

verreisterNutzer  14.01.2021, 16:02
@Vinarion1

Vielen Dank. Es waren eher nur 26-30 Stunden. Wir fragen den Arzt.

Nein, nach 18 h ist nurnoch für Hälfte da nach weitere 18 also 36 h davon ue Hälfte also ¼ ist noch da

verreisterNutzer  14.01.2021, 14:40

Und wann wäre es dann raus?

mewlone  14.01.2021, 14:45
@verreisterNutzer

Im mathematischen Modell bleibt immer ein winzig kleine Rest übrig, in der Realität ist es natürlich irgendwann weg, da kann man denke von ausgehen wenn der Wert 0,01g unterschritten hat, das liegt aber an dir

Hallo,

definotionsgemäß gilt ein Arzneistoff nach 5 Halbwertszeiten als ausgeschieden.