Gelegentliches Bettnässen - wie weit verbreitet?

Sehr geehrte Frau Prof. Merkle,

ich bin anfang 30, w, keine Kinder, und habe das Problem, gelegentlich und in z.T. größeren Abständen nachts in Bett zu machen. Auch tagsüber habe ich manchmal Probleme mit meiner Blasenschwäche. Beides eigentlich schon immer, in den letzten Jahren allerdings etwas häufiger. Beim Arzt war ich, über Hilfsmittel verfüge ich. Meine Fragen an Sie sind eher statistischer Art - mich würde interessieren, wie vielen anderen Frauen in meinem Alter es wohl ähnlich gehen mag. Also:

wie weit ist gelegentliches Bettnässen bei Frauen unter 35 verbreitet?
wie häufig kommt Blasenschwäche bei Frauen ohne Kindern vor?
ab wievielen Malen pro Jahr spricht man im medizinischen Sinne eigentlich von Bettnässen? Ich habe mal gehört, ab 5 Mal p.J., stimmt das?

Mit freundlichen Grüßen!

3 Antworten

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07.05.2015, 11:57

Hallo my1982,

bei Kindern ist nächtliches Bettnässen weit verbreitet. Auch etwa 1% der Erwachsenen leiden unter „Enuresis nocturna“, dies ist der Fachbegriff für nächtliches Einnässen. Man spricht von dieser Erkrankung, wenn mindestens zweimal im Monat eine entsprechende Episode auftritt (laut Selbsthilfegruppe Inkontinenz). Generelle Blasenschwäche tritt sehr viel häufiger auf, in Westeuropa ist jede dritte Frau zumindest gelegentlich davon betroffen*. Die Ursachen sind hier sehr vielfältig, die Geburt eines Kindes gehört auf jeden Fall dazu. Da es sehr viele verschiedene Ursachen und auch mehrere Formen der Blasenschwäche und Inkontinenz gibt, kann ich nicht generell angeben, wie häufig kinderlose Frauen betroffen sind.

Viele Grüße, Elisabeth Merkle

*Milsom I, Altman D, Lapitan MC, Nelson R, Sillen U, Thom D. Epidemiology of urinary (UI) and faecal (FI) incontinence and pelvic organ prolapse (POP). In: 4th International Consultation on Incontinence. Recommendations of the International Scientific Committee: evaluation and treatment of urinary incontinence, pelvic organ prolapse, and fecal incontinence, ed. P Abrams, L Cardozo, S Khoury, A Wein. Paris: Health Publication Ltd (2009).