Extreme Eifersucht bei Schizophrenie, hilfe?

6 Antworten

Uff. Hart.

Ich finde das vor allem schwierig, weil es nicht deine Aufgabe ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Das ist seine. Abgesehen davon kannst du da eigentlich nichts tun.

Erstmal, wichtig, Grenze dich ab. Der ist so oder so eifersüchtig, egal was du tust, du kannst genauso gut auf ein paar Stunden Ruhe bestehen. Und die ewigen Diskussionen führen auch zu nichts, also ist es vermutlich sinnvoll, zu lernen, sich nicht allzu sehr da reinziehen zu lassen. Deine erste Priorität muss sein, da selbst heil durchzukommen. Du bist am Ende deiner Kräfte. Finde einen Weg, Kraft zu tanken.

Er hat einen Therapeuten. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du den mal anrufst. Sagst was los ist und ihn fragst, ob er dir Tipps geben kann, wie du damit umgehen kannst. Das sinnvollste wäre wohl, wenn er wieder anfängt, seine Termine wahrzunehmen. Vielleicht bekommt der ihn wieder stabil.

Oder, alternativ, du gehst. Der aktuelle Zustand ist nur begrenzt erträglich und wenn er sich nicht wieder einkriegt und deine Grenzen erreicht sind, muss die Option leider auf den Tisch.

Ich rate dir, dir professionelle Beratungsstellen zu suchen.

Wenn du auch erstmal nur reden möchtest kann die Telefonseelensorge helfen.

Du kannst versuchen ein Paar/Angehörigengespräch mit dem Therapeuten zu vereinbaren, ohne die Einwilligung deines Partners könnte das allerding schwierig werden.

Bist du dir wirklich klar, dass die aktuellen Gedanken deines Freundes nur aufgrund der Krankheit da sind? Das hat alles nichts mit dir sondern mit der Shizo zu tun. Und sofern er bald wieder vom Schub runterkommt, Therapie macht, und keine bleibenden Schäden davon trägt wird er auch wieder der alte werden und seine jetzigen Gedankengänge nicht mehr verstehen.

Wichtig ist es, dass du jetzt während des Schubes dich auch selber schützt. Ihm kannst du momentan nicht schützen oder helfen. Egal was du tust es wird in seine paranoiden Gedankengänge passen. Verbringe mehr Zeit mit ihm - er denkt er hätte dich ertappt und du versuchst es jetzt zu Verschleiern.

Ich denke am Besten wären klare Grenzen. Sag ihm welches Verhalten für dich ok ist und welches nicht, wo deine Grenzen sind. Und wenn er diese überschreitet muss es Konsequenzen geben. Ich weiss das das sehr schwierig ist da den richtigen Ton anzuschlagen und das nicht zu lasch aber auch nicht manipulativ durchzusetzen.

Als letzter Schritt könnte eine temporäre Trennung helfen. Du kannst ihm ruhig sagen, dass dich srin Verhalten momentan fertig macht und du deshalb erstmal Abstand brauchst. Wenn er dann wieder von seinem Schub runter ist und sich Hilfe sucht würdest du gerne wieder Kontakt haben, aber nicht so wie jetzt, dass es dich kaputt macht. Das kann bei ihm den Leidendruck so erhöhen, dass er endlich wieder dazu bereit ist sich Hilfe zu suchen.

Ich wünsche dir alles Gute.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das hängt sicher damit zusammen. Eine Behandlung ist auf jedenfall erforderlich. Diese Situation kann man so nicht stehen lassen. Du darfst ihm das nicht durchgehen lassen. Vor allem da er ja vorher anders war.

Hab jz keine Erfahrung mit sowas.

Würde dir raten vielleicht dir mal frei zu geben und ihn begleiten zum Therapeuten.

Mehr kann ich dir leider nicht antwrten. :(

Ich rate Dir, mal eine psychosoziale Beratungsstelle aufzusuchen. Paranoide Schizophrenie ist keine Bagatelle und ohne Dir Angst machen zu wollen, aber diese extrem verzerrte Wahrnehmung kann auch irgendwann in Gewalt umschlagen. Leider kann man niemanden gegen seinen Willen einweisen oder in Therapie schicken, solange er niemanden gefährdet. Fakt ist jedoch, dass die psychische Belastung für Dich ebenfalls massiv ist und Du durch die Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wirst. Lass Dich mal beraten, wie Du am besten damit umgehen kannst - und wo Du einen Schlußstrich ziehen musst, um Dich selbst zu schützen. Ich habe das bei einem früheren sehr engen Freund miterleben müssen - Beziehung ging in die Brüche, weil er mit Mord an ihren neuen Mitbewohnern drohte (weil er genau wie Dein Freund diesen Eifersuchtswahn hatte), rastete dann komplett aus, verwüstete Büros auf seiner Arbeit und landete auf der Straße. Mittlerweile ist er in einer Einrichtung, medikamentös eingestellt, aber er wird nie wieder der Mensch, der er mal war. Ich sag Dir das nicht, um Dich zu entmutigen, sondern um Dir eins vor Augen zu führen: DU wirst ihn nicht retten oder heilen können. Du kannst ihn bis zu einem gewissen Punkt unterstützen, aber Du darfst Dich nicht zum Komplizen seiner Krankheit machen.

Alles Gute und viel Kraft!