Einen Psychologen suchen wegen Sozialer Phobie?

7 Antworten

Geh einfach zum Psychologen deiner Wahl und schildere ihm deine Probleme, aber erwähne am besten nicht, dass du dir deine Phobie selbst diagnostiziert hast oder davon ausgehst, daran zu leiden (auch wenn dein Verhalten natürlich darauf hindeutet.)

Du kannst erstmal fünf Probatoriktermine machen. Die kosten nichts und in dieser Zeit kann ein guter Psychologe auch feststellen, ob dein Verhalten wirklich einer Therapie bedarf und wenn ja, auf welche Weise diese dann durchgeführt werden kann bzw. sollte.

Andreas Starke  09.01.2017, 06:00

Warum soll sie die Selbstdiagnose nicht erwähnen? Das ist doch Unsinn! Die Psychotherapeutin braucht alle Information, die ihr helfen, die Störung zu verstehen. Dazu gehört, was die Pat. zur Störung meint und wie sie zu dieser Meinung gekommen ist. Therapeuten (Psychth., Ärzte, Physioth., Ergoth., Logopäden) wissen, dass sich viele Pat. im Internet schlau machen. Das kann sich in der Therapie als nützlich oder schädlich herausstellen. Aber darüber gesprochen werden muss / kann / sollte auf jeden Fall.

Soziale Phobie ist eine psychische Erkrankung. Eine Psychotherapie ist ein richtiger Weg dies anzugehen. Eine Psychotherapie wird in diesem Fällen, sofern weitere Kriterien erfüllt sind (das erklärt ein Psychotherapeut in den ersten Stunden), von der Kasse bezahlt.

Dass deine Psychologin(???) (ich vermute Kinder- u. Jugendlchentherapeutin) dazu "nichts sagen" konnte, überrascht mich sehr.

Soziale Phobie ist eine recht häufige Angststörung. Jeder approbierte Psychotherapeut kann dir da auch ein Angebot machen. Ob es für dich passend ist, musst du dann selbst entscheiden. 

Verhaltenstherapie geht sehr von der Symptomatik aus und wird meist zunächst mit Konfrontationstherapie arbeiten. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie betrachtet die Angst im Kontext von Beziehungen.

Beide Verfahren können auch als Gruppentherapien erfolgen. 

Bei alle Ansätzen geht es aber zunächst darum, dass du Vermeidungsverhalten unterbindest (d.h. z.B. auch, dass dein Vater dir nicht mehr hilft) und dass du die Bereitschaft mitbringst, dich der Angst auszusetzen. Ansonsten wird eine Psychotherapie, egal bei wem, keine Möglichkeit darstellen.

Sobald eine Phobie etwas ist, das dein Leben beeinträchtigt, ist das ein Grund, eine Therapie zu beginnen. Und das was Du schilderst, ist schon recht heftig, weil Dich das ja tatsächlich daran hindert, ein normales Leben zu führen. Und genau das ist es, was Du einer Therapeutin auch dagen musst. Sozialphobien gibt es ja in einer weiten Abstufung. Das reicht von "ich bin sehr schüchtern" bis "ich kann kein normales Leben führen ohne Hilfe". Und Du bist ja schon eher bei dem letzteren. Wenn du nur sehr schüchtern wärest, würde man tatsächlich wohl sagen, dass Du einfach damit klar kommen musst. Da Du ja aber wie, Du selbst sagst, kaum in der Lage bist, das Haus zu verlassen ist das eine Sache, bei Der Du Hilfe benötigst und bei der du auch Hilfe bekommen wirst, wenn Du das auch in dieser Stärke schilderst.

Zu Beginn hatte ich auch "nur" eine soziale Phobie. Natürlich ist das ein Grund du leidest darunter und das ist der Punkt. Ich hab gehört,dass eine Verhaltenstherapie bei sozialer Phobie hilft. Ruf an,du wirst definitiv nicht abgelehnt.

Selbstverständlich reicht das aus. So, wie Du Deinen Fall schilderst, halte ich sogar einen Klinikaufenthalt für angebracht. Daran ist überhaupt nichts lächerlich. Es gibt viele Menschen, die unter sozialen Ängsten leiden. Das muss man behandeln. Oder willst Du nur noch in Begleitung aus dem Haus? Lass Dir vom Hausarzt eine Überweisung schreiben.