Soziale Phobie und die stationäre Therapie

3 Antworten

Leider kannst du nicht anhand von Gesprächen mit deiner Therapeutin und durch das Lesen von Ratgebern ect. lernen mit deinen Ängsten fertig zu werden. Es sind eben deine Ängste die dir sagen:" Nein! Keine Konfrontation! Schlimm!!", aber anders wirst du es niemals lernen.

Ich weiß wovon ich rede, ich hatte eine ganz, ganz schwere sozial Phobie und musste dann in ein betreutes Wohnheim mit 14 (!) anderen, fremden Mädchen ziehen. Die ersten vier Wochen hab ich nur geheult, hatte Angst und war mir hundertprozentig sicher, dass ich hier nur zugrunde gehen werde.

Irgendwann hab ich dann unbewusst realisiert, dass nur ich mir selbst helfen kann und hab da angefangen die Therapie ernst zu nehmen und in ganz kleinen Schritten vorwärts zu gehen.

Es hat mich sehr viel Zeit (2 Jahre), viel Kraft und auch viele Tränen gekostete, aber ich habe es geschafft, ich habe die sozial Phobie besiegt und sehe jetzt rückblickend ein, dass es anders nicht gegangen wäre.

Du kannst es schaffen. Es gibt keinen leichten Weg um es zu schaffen. Du wirst mit den Menschen die du nicht leiden kannst und vor denen du Angst hast, Kontakt haben MÜSSEN, um dir selbst zu helfen.

Sag dir selbst immer wieder, dass dieser Aufenthalt nicht für immer sein wird und je mehr du lernst umso eher kannst du dann von dort weg. Ziel ist es auch nur dein Denken umzupolen und dir die Angst zu nehmen. Du bist zwar jetzt gezwungen mit Menschen die du ansonsten nicht leiden kannst Kontakt zu haben, aber wenn du mal "gesund" bist, wirst du wieder selbst entscheiden können mit wem du Kontakt haben willst und mit wem nicht.

Habe Mut. Du kannst es schaffen. Selbst mit ganz viel Angst.

Hallo, mich würde interessieren ob Du durch die stationäre Therapie weitergekommen bist? 

Ich hab auch eine extreme sozialphobie.ich würde nie in eine Klinik gehen.ich glaube nicht das man es heilen kann da es sich ja über mehrere Jahre anbahnt,angefangen mit erfahrungen in der Kindheit...mittlerweile fühl ich mich wohl so allein,hab auch keine Familie u keine Freunde etc.einfach niemanden!bin 24 std Zuhause u einkaufen nur wenn's sein muss 2x im Monat sonst immer Zuhause.oder lass mir die Einkäufe bringen.

du beschreibst es so, als wäre somit dein Leben genau so erfüllt wie ein Leben mit Freundschaften.
Dies trifft jedoch für 99% der Leute nicht zu. Denn fast jeder Mensch braucht das Gefühl eine echte menschliche Verbindung herstellen zu können