Diabetes im Blutbild erkennbar?

5 Antworten

Das hängt ein bisschen von der Definition von Diabetes ab, und da herrscht selbst in Fachkreisen ein bisschen Uneinigkeit.

Der Goldstandard ist m.E. der OGTT (oraler Glukosetoleranztest). D.h. man geht nüchtern hin, kriegt Traubenzuckerlösung zu trinken, dann wird über 2h gemessen wie der Blutzucker hoch und wieder runter geht. Aus der Art der Kurve kann man dann sagen ob der Zuckerstoffwechsel normal funktioniert oder nicht. Sowas leistet ein normales Blutbild logischerweise nicht!

Als (etwas unsicherer) Anhaltspunkt dient aber auch der Langzeitblutzucker (HbA1c, Hämoglobinglykation). Dabei wird anhand der Blutprobe gemessen, wieviel Prozent des Hämoglobins glykiert sind (d.h. da klebt richtiggehend Traubenzucker dran). Der HbA1c-Wert ist quasi der Anteil der Blutkörperchen, die im Laufe ihres Lebens (ca. 4 Monate) unsanft mit einem Traubenzucker zusammengerasselt sind. Das ist ein stochastischer Prozess, d.h. die Glykation passiert grundsätzlich zu einem gewissen Prozentsatz, einfach zufällig. Aber je höher der Blutzuckerspiegel, desto wahrscheinlicher ist, dass in diesem Moment eine Glykation stattfindet. Deshalb hängt der HbA1c-Prozentwert mit dem durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 4 Monate zusammen.

Ein normaler HbA1c liegt um ca. 5%, je nach Ernährungsweise. Werte über 6%-7% deuten auf einem im Mittel zu hohen Blutzuckerspiegel hin, d.h. ein Anhaltspunkt für Diabetes (bzw. dafür, dass ein Diabetiker sich nicht richtig "hält"). Wie gesagt: Das liefert einen begründeten Anfangsverdacht, keine handfeste Diagnose.

Nein, der "Langzeit-Blutzuckerwert" HbA1c, der Aufschluss darüber gibt, ob man Diabetes hat oder nicht, wird mit dem normalen Blutlabor nicht mitgetestet und muss extra bestimmt werden.

Ein Schnelltest zur Bestimmung des aktuellen Blutzuckerspiegels kann mit einem Blutzucker-Teststreifen sehr einfach und schnell durchgeführt werden.

In einem Blutbild natürlich nicht, da untersucht man nur die Blutkörperchen.

Aber man kann im Blut Glucose und HbA1c bestimmen, und dann hat man Aufschluss über den Zuckerstoffwechsel.

Wenn du also "Blutabnahme" statt "Blutbild" meinst: Bei einer Routine-Laborkontrolle wird der Blutzucker mit getestet. Dazu muss man allerdings das Blut morgens nüchtern abnehmen. Ein normaler Nüchternblutzucker schließt einen Diabetes aus.

Aliha  03.11.2020, 16:00

Endlich mal jemand, der weiß was ein Blutbild ist.

je nach dem .. ein insulin test bzw blutzucker test ist speziell .. aus zufall findet man das nicht

Leider nein, muss extra getestet werden (musste ich aus eigener Tasche zahlen trotz familiärer Vorbelastung).

Schrumpfer  30.05.2018, 10:56
musste ich aus eigener Tasche zahlen trotz familiärer Vorbelastung

komisch, ich nicht

MaryLynn87  30.05.2018, 10:56
@Schrumpfer

Nicht alle Krankenkassen haben die gleichen Leistungen.

Biberchen  30.05.2018, 11:09
@Schrumpfer

ich auch nicht, das macht mein Hausarzt routinemäßig mit!

ThadMiller  30.05.2018, 11:10
@Biberchen

Vorsicht! Wir reden hier vom Langzeitzucker ( HbA1c-Wert)

Biberchen  30.05.2018, 12:06
@ThadMiller

ja, auch den Langzeitzucker! Da muß ich morgens extra nüchtern im Labor erscheinen :-)

ThadMiller  30.05.2018, 12:14
@Biberchen

Könntest du bitte mal nachfragen warum manche Menschen das bezahlen müssen und die Antwort des Arztes hier posten?

Biberchen  30.05.2018, 12:16
@ThadMiller

das dauert nun wieder drei Monat bis ich hin muß :-) Aber ich denke die eigene Krankenkasse könnte diese Frage auch beantworten!

ArchEnema  30.05.2018, 13:41
@Biberchen

Für den "Langzeitzucker" (HbA1c) muss man nicht nüchtern kommen. Du meinst entweder den Nüchternzucker (Blutzuckerspiegel z.B. vor dem Frühstück) oder gar einen orale Glucosetoleranztest (OGTT) bei dem du auch nüchtern kommen musst und dann Traubenzuckerlösung zu trinken kriegst um dann zu messen, wie die Blutzuckerkurve sich verhält.

OGTT ist relativ viel Aufwand weil du da über 2 Stunden vor Ort bist und mehrfach Blut genommen kriegst. Das wird keine Krankenkasse "einfach so" zahlen, allenfalls wenn der Arzt sehr triftige Gründe vorbringt. Blutzuckermessung ist billig, das tut ja sogar jeder Diabetiker mit Messgerät mehrfach am Tag, und HbA1c ist einfach eine Position in der Blutanalyse, die der Hausarzt ankreuzen muss bzw. die gleich im "Paket" drin ist. Das kann der Arzt i.d.R. problemlos argumentieren und die KK zahlt.