Bin ich zu langsam bei der Arbeit?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du bist niemals zu langsam, sondern die Arbeitszeiten bzw. die vorgeschriebene zeit beim Bewohner sind viel zu kurz und es ist ja ständig Unterbesetzung. Ich wil nicht wissen, wie die Pflegen bei deinen Kollegen aussieht? Gefähliche oder optimale Pflege? ich weiß nicht, wie deine Kollegin das in 3-5 minuten schafft! Frag sie doch mal, ob sie es dir mal zeigen kann-dann gehst du ihr mal zuschauen, wenn du mal frei hast und schaust auf die Uhr ! Frage sie doch mal-man kann ja nur von einander lernen :=). So was ist nicht zu schaffen! Auch 5-10 minuten sind ein mescnhliches unding! ich weiß auch nicht mehr, wie ich das aushalten soll mit diesen unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Du bist nicht zu langsam, sondern die gesamten Bedingungen sind menschenunwürdig für die Bewohner und das Personal. Die Arbeitgeber können meistens auch nichts machen, da sie wiederum auch einer höheren gewalt unterstehen....Ich weiß die genaue zeit nicht, aber für die beschriebenen Tätigkeiten schätze ich mal, dass ich mindestens 40-45 minuten bräuchte, wenn ich es schon schnell und ordentlich und menschenwürdig machen würde (lieber wäre ja noch länger) .....Ich weiß nicht, wie ich so noch arbeiten sollte und will das auch nicht mehr und kann das auch nicht mehr (Rücken und Psyche) . Du brauchst dich nicht verunsichern lassen. Ich verstehe generell nicht, warum man in manchen heimen niemanden zur Müll-Wäscheentleerung und einräumen, Betten machen, Gläser und Getränke tauschen usw. einstellt! Ich kann auch nicht mehr so arbeiten, wenn das alles so menschenunwürdig laufen soll-irgendwann wird man krank dadurch und außerdem kann ich das mit meinen gewissen gegenüber den Bewohnern nicht vereinbaren. Manche Arbeitsbedingungen sind unmöglich und der Rücken leidet und geht kaputt. Wenn du vor Schmerzen dann selbst nicht mehr kannst, dann wirst du in Tonne getreten und niemand wird dir wieder auf die beine helfen. Wenn du dann selbst ein "pflegefall" bist, dann hilft dir keiner.....irgendwas muss da passieren z.B. ein Streik usw....ich weiß nicht, wie die Kollegin da richtig pflegt....ist mir alles ein Rätsel....

silberblick  25.05.2012, 09:46

ich war mal im Heim: Vor dienstbeginn hat Chef dann sich immer jmd. zum zusammenschnauzen aus der Runde rausgepickt.....danach war man so richtig " motiviert" :) Der hat wahrscheinlich selber den druck von oben bekommen.....es handelte sich aber dann um ein Taschentuch usw....und der ist richtig "ausgeflippt" vor dienstbeginn....die sehen aber nicht, dass man als Altenpflegerin mit 38-40 Bewohner alleine manchmal da steht mit einer Helferin und Praktikantin /Auszubildene die man auch noch anleiten soll und kontrollieren soll und am besten oben auf Station noch die Bewohner mit spritzt (Diabetes), weil da die fachkraft krank ist.....Habe mal gearbeitet (Nachtawache musste ich einspringen) und ich war dann nicht nur mit den 45 alleine, sondern es waren auch noch 3 andere Stationen mit ebenfalls so vielen zu versorgen.....eine hatte Beatmungsgerät (ich hatte nie eine Einweisung bekommen) usw....auf 2 Stationen hatte ich keine übergabe bekommen.....auch auf MS Station kannte ich mich gar nicht aus -noch nie jmd. gesehen, weil ich immer oben war-naja, man wurschtelt sich die Nacht denn irgendwie durch und hat eine Menge zu lesen-wie denn auch ohne Übergabe....:( echt furchtbare Bedingungen! Lass dich da nicht fertig machen! LG

silberblick  25.05.2012, 09:55
@silberblick

den einen Tag war sogar mein geburtstag und ich wurde erst mal niedergemacht an dem tag vor der Frühschicht, weil in einen Bewihnerzimmer ein Taschentuch auf den Fußboden lag.....das ging eine halbe Stunde......einen Tag später hat er mir einen Wein gescenkt, da er den geburtstag vergessen hatte.....aber entschldigt hat sich niemand....dann kam der nächtse dran! Ich weiß nicht, was dieser Mensch von oben für einen Druck bekommt, dass er es dann noch an personal auslässt " vielleicht arbeiten sie nachdem man angeschnauzt wird ja besser bzw. motivierter :)" -weiß nicht was da vor sich geht........Chef in solchen Einrichtungen möchte ich aber auch nicht sin. Von ganz weit oben muss da was getan werden!

silberblick  25.05.2012, 10:31
@silberblick

meine Beispiele die ich grade schreibe sind aber nur Ausschnitte aus 2 heimen in denen ich mal gearbeitet habe...da gibts ni´och ganz andere dinge z.B. Heim Nr.3: erster arbeitstag: Pflegedienstleitung kommt und fragt mich ob ich zum Spätdienst wieder kommen kann, weil niemand da ist. Ich kam dann zum Spätdienst und tatsächlich war niemand da und ich kannte keinen bewohner-nichts!!!! Am 2. Tag kommt Chef und fragt mich, was man denn besser machen könnt-er würde mich ja fragen weil ch so einen guten Abschluss habe....ich wußte gar nicht damit umzugehen und antwortete nur-es wäre schön, wenn die Medikamentenbecher für die jeweiligen Schichten unterschiedliche Farben hätten.....ich dachte, der will mich verar.....! Ich wurde da nie eingearbeitet....Und es gibt och viel heftigere dinge, aber du weißt sicherlich auch einiges von deiner Arbeit....

Mondlachen 
Fragesteller
 25.05.2012, 11:00
@silberblick

Ich hätte die Flasche Wein dankend abgelehnt. Mit den Worten: "Ich glaube sie sollten sich mal bei einem Glas guten Wein etwas Ausspannen. Dann brauchen sie nicht morgens immer irgend einen Mitarbeiter zusammenstauchen".

Mondlachen 
Fragesteller
 25.05.2012, 10:45

Danke für deine Antwort. Die Regierung müsste den Betreibern der Alten-und Pflegeheime mal ein bisschen auf die Finger klopfen. Die Herrschaften können wohl die eigenen Taschen nicht voll genug bekommen. Es wird an Mitarbeitern geknapst aber die Service-Schiene immer höher gesteckt damit viel Geld eingenommen werden kann. Das passt leider so nicht zusammen. Ja, ich bin am überlegen ob ich mein Arbeitsumfeld ändere. Alle Mitarbeiter sind nur noch gestresst, ausgelaugt und zickig.

silberblick  25.05.2012, 11:42
@Mondlachen

ja, kein Wunder....ich glaube ich habe damals mit der berusfwahl einen absoluten lebensfehler begangen....jetzt bin ich dafür "bestraft"-man darf zusehen wo man bleibt und wohin mit Schmerzen usw....der Beruf ist an sich eigendlich schön in der Theorie ( wenn man auch danch handeln könnte)...aber in der Praxis ist es ein Rückenbrecherberuf! Wenn du dann irgendwann mal über Rückenschmerzen klagst, dann wird dir vorgeworfen "du würdest nicht Rückenschonend genug arbeiten" bzw. "bist du dann Schuld an deinen Schmerzen" :) Wenn ich Zeit zurückdrehenen könnte, dann würde ich mein Leben anders gestalten und hätte viel anders gemacht-rechnen tut ja niemand mit und wenn man jung ist, dann ist man auch noch etwas "dumm" bzw. ich wars, denn das Gesundheitsamt hatte nur auf drängen und Bitten von mir mit 19 mich zugelassen, hat mir aber damals schon von abgeraten wegen einer Skoliose. Ich war jund, dumm und naiv und von daher bin ich ach teilweise schuld. "wer nicht hören will muss fühlen"-jetzt bin ich für meine junge Dummheit bestraft :=) Naja, Fehler machen wir alle....naja, aber alten menschen mag ich trotzdem immer noch sehr gerne-wird sich wohl nichts dran ändern-leider müssen die auch daruter leiden....ichb versteh nicht, warum man nicht kleine Wohngruppen macht..... :=) LG

silberblick  25.05.2012, 12:11
@silberblick

Pflege könnt soooooooooo schön sein.....naja, was solls....ich schreibe nun nichts mehr......wird sonst zu lang....aber auf alle Fälle muss da irgendwas passieren, weil Bewohner und Pfleger leiden....furchtbar.....:( ich hoffe ich werde nie ein pflegefall usw....

da kann man als patient froh sein, wenn man bei dir in pflege ist. die andere ist doch dann immer hektisch und kein bissel persönlich. und sie baut mit sicherheit keine beziehung zu den pflegebedürftigen auf. das ist traurig.

mach mal weiter so, ich denke, das ist viel mehr wert als ein sinnloses lob von irgendwelchen sesselpupsern

Mondlachen 
Fragesteller
 25.05.2012, 11:12

Danke dir, das motiviert mich doch wieder : )

Angemessen ist den Bewohnern mit respekt zu begegnen und sie nicht wie am fließband abzufertigen sag das das nächste mal deinen Kollegen wenn sie sich wieder Beschweren.

Es gibt nur eine Antwort: Du machst alles richtig! Ich selber habe mit Seniorenpflege noch nichts zu tun. Allerdings arbeitet meine Schwiegermutter in Spe in einem Altenheim und ist dort ausgebildete Pflegerin. Ich finde das 10 Minuten pro Bewohner schon angemessen sind. Wenn deine Kollegin das schneller hinbekommt soll sie sich nen Ast freuen. Sieht man mal wie wenig sie die Bewohner interessieren. Sie macht ihre Arbeit und geht nach Hause. Du machst deine Arbeit halt ein wenig langsamer aber dafür auch sicher ein bisschen besser.

Viel Glück weiterhin in beruflicher Hinsicht!

Lass dich nicht Unterkriegen!!

Liebe Grüße

anneliese10  25.05.2012, 09:32

Sascha, 10 Minuten pro Bewohner sind NICHT angemessen.

Mondlachen 
Fragesteller
 25.05.2012, 11:11

Danke, und ja 10 min sind eigentlich nicht ausreichend.

Was sagt denn die Heimleitung dazu? Denn auf das Kommentar dieser Kollegin würd ich gar ned antworten... Frag doch mal die Patienten, ob sie mit deinem "Service" zufrieden sind, denn ich denke, dass sich die alten Leute auch freuen, wenn sie als Mensch und nicht als Fliesbandprodukt behandelt werden. (selbst deine angegebene Zeit finde ich für die aufgezählten Aufgaben fast a bisserl wenig...) So wie deine Kollegin die alten Leute abfertigt, ist übrigens echt eine Schande...(vielleicht hat deine Kollegin selbst einen Anpfiff bekommen, weil sie zu schluderig ist?)

Mondlachen 
Fragesteller
 25.05.2012, 11:10

Für die Heimleitung ist alles in bester Ordnung. Zwei Kolleginnen sind schon mit einem Nervenzusammenbruch seit längerem krankgeschrieben. Aber der Laden läuft ja irgendwie.

Freyherrin  29.05.2012, 11:58
@Mondlachen

Solange die Heimleitung mit deiner Leistung zufrieden sind, soll sich die "nette" Kollegin lieber ein Scheiberl von dir abschneiden und nicht nur auf Zeitersparnis, sondern auch auf ein wenig Qualität achten ;o)