AOK will 3500€ als Arbeitsloser?

6 Antworten

Die AOK verlangt nur deshalb den Höchstbeitrag von dir, weil du es nicht für nötig gehalten hast, dein Versicherungsverhältnis zu klären und dein Einkommen anzugeben.

Nach § 188 SGB V wirst du automatisch freiwillig versichert und kommst in die Höchsteinstufung, wenn du keine einkommensabhängige Einstufung beantragst.

Es ist dein eigenes Verschulden, es so weit kommen zu lassen. Da kann dir auch keine Anwalt helfen, denn die Versicherung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Du kannst nur sofort Kontakt mit der AOK aufnehmen, die Sachlage klären und auf die Kulanz der Krankenkasse hoffen.

Lass es dir für die Zukunft eine Lehre sein und kläre dein Versicherungsverhältnis zukünftig rechtzeitig, statt alle Anfragen zu ignorieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
AOK will 3500€ von mir weil ich zu dem Zeitpunkt Arbeitslos war

Nein.

und somit den Maximalbetrag zahlen muss.

Nein.

Macht alles keinen Sinn für mich.

Das trifft in erster Linie auf dein Posting zu.

  • Wenn du keiner Beschäftigung mehr nachgehst aufgrund Kündigung, und keine Leistungen nach ALG1 oder ALG2 bezogen hast, respektive in dieser Zeit keine anderweitige Absicherung bestand (FamV o.ä.), dann wurdest du automatisch als freiwillig gesetzlich Versicherter Beitragsschuldner der KV/PFV. Siehe dazu § 188 Abs. 4 SGB V.
  • Das hat dir die KK (hier also die AOK) auch ganz sicher schriflich mitgeteilt.
  • Du wärst verpflichtet gewesen, der KK deine Einkünfte mitzuteilen, um einer ansonsten zwingend vorgeschriebenen Einstufung zum Höchstsatz zu entgehen. Siehe § 240 SGB V.
  • Die KK hat dich sicherlich mehrfach gemahnt.
  • Bis zur Einleitung einer Vollstreckung vergehen Monate.
Habe nie etwas unterschrieben

Das ist auch nicht erforderlich, da KV/PFV in D eine Pflichtversicherung ist.

Sollte ich einen Anwalt einschalten

Sinnlos, da die KK im Recht ist. Hingehen, tatsächliche Einkünfte nachweisen und um rückwirkende Reduzierung (nicht sehr wahrscheinlich, wenn bereits die Vollstreckungsankündigung vorliegt) oder Ratenzahlung bitten.

oder die AOK einfach ignorieren

Ja, hat ja bisher auch so toll funktionert. Dann kommt halt der Zoll zum Pfänden.

Hast du die ganze Post von der Krankenkasse ignoriert?

In Deutschland herrscht Versicherungspflicht. Man ist immer automatisch versichert, auch wenn man arbeitslos ist. Wenn du dich in der Zeit bei der Arbeitsagentur/beim Jobcenter gemeldet hättest, hätten sie deine KK-Beiträge bezahlt.

Ansonsten muss man sie selber zahlen. Wenn du kein Einkommen hast, zahlst du den niedrigsten monatlichen Beitrag (bei mir waren es damals ~170 Euro pro Monat, kann sein dass es erhöht wurde).

Das geht aber nur, wenn du der Krankenkasse auf die Post antwortest. Ansonsten stufen sich dich automatisch zum Maximalsatz ein.

Rufe schleunigst an und kläre mit der KK, ob du rückwirkend nicht doch noch dein (nicht vorhandenes) Einkommen angeben darfst, und sie dich zum Minimal-Satz rückwirkend einstufen.

Dann kannst du die 3500 Euro verringern. Irgendeinen Betrag wirst du aber auf jeden Fall zahlen müssen. Zur Not in Raten.

Die Moral von der Geschicht? Nie wieder Post ignorieren.

Es wäre DEINE Pflicht gewesen dich zu informieren und Kontakt zu deiner KK aufzunehmen. Dann hättest du zum Mindestbeitrag eingestuft werden können. Im übrigen hast du diesbezüglich mit Sicherheit auch diverse Aufforderungen der KK erhalten dein Einkommen mitzuteilen.

Nun kannst du versuchen ob die Einstufung zum Mindestbeitrag nachträglich noch klappt. Aber dazu musst du mal ausm Knick kommen und dich kümmern. Kontaktiere die KK, schildere deine Situation. Schulden hast du nun so oder so (steht halt die Frage nach den Höhe im Raum), frag nach Ratenzahlung.

Claoina 
Fragesteller
 20.09.2021, 16:54

Dann versuche ich das mal mit dem Mindestbeitrag danke. Sehe aber auch nicht ein die 3500€ in Raten abzuzahlen. Weil ich nie etwas unterschrieben habe oder meine Bestätigung gegeben habe. Krankenkasse hatte ich von klein auf und mehr hatte ich damit nicht zutun, finde ich aller sau das die ein so in die Schulden treiben..

Valnar52  20.09.2021, 16:55
@Claoina
Weil ich nie etwas unterschrieben habe oder meine Bestätigung gegeben habe

Das ist auch nicht nötig. In D herrscht Krankenversicherungspflicht und daher bist du per Gesetz automatisch weiterversichert worden. Dazu hast du auch Schreiben von deiner KK erhalten, die du wohl ignoriert hast.

Claoina 
Fragesteller
 20.09.2021, 17:01
@Valnar52

Aber dann können sie mich doch nicht einfach auf das maximum hochstufen? Das doch betrug..

Valnar52  20.09.2021, 17:02
@Claoina

Doch können sie. So ist das Gesetz. Wenn du nicht die Vogel-Strauß-Taktik angewandt hättest, hätte das vermieden werden können.

sassenach4u  20.09.2021, 20:23
@Claoina

Nein- deine Ignoranz, kein Betrug.

Einfach anrufen und sagen, dass du kein Einkommen hattest

Claoina 
Fragesteller
 20.09.2021, 16:52

Ja trotzdem steht die Vollstreckung bald an. Sehe da auch keinen Sinn hinter für die Zeit wo ich nichts verdient habe 3500€ nachzuzahlen. Was ist das für ein System?

MsMagikarp  20.09.2021, 16:53
@Claoina

Die gehen davon aus, dass du selbstständig bist.

Du hättest es früher klar stellen müssen. Du musst zwar dann trotzdem etwas bezahlen, aber dann nur ein paar Euro

Claoina 
Fragesteller
 20.09.2021, 16:55
@MsMagikarp

Und das geht im nachhinein nicht? Sonst ging auch immer alles automatisch, woher soll man sowas auch wissen das ich mich da melden muss.. was ein schwachsinn system..

MsMagikarp  20.09.2021, 16:55
@Claoina

Musst du ausprobieren

FordPrefect  20.09.2021, 17:06
@MsMagikarp
Die gehen davon aus, dass du selbstständig bist.

Nein, sondern ohne Einkunftsnachweis des VN ist die KK verpflichtet, eine Einstufung zum Höchstsatz vorzunehmen. Natürlich kann man den Mindestsatz erhalten - aber den Antrag dazu samt Nachweisen muss der VN selber erbringen.

MsMagikarp  20.09.2021, 17:10
@FordPrefect

So ist das also... danke

VinzenzB  20.09.2021, 18:20
@Claoina

Les doch bitte einfach das, was die anderen geschrieben haben. Dann kannst du - hoffentlich - erkennen, dass DU einfach Mist gebaut hast und jetzt halt schauen musst, ob du das wieder vom Tisch bekommst.

Du hast auf Post von KK nicht geantwortet und das ist jetzt die "Rechnung" dafür. So einfach ist das. Versuch es halt mit der Kasse zu klären.

sassenach4u  20.09.2021, 20:24
@Claoina

Das nennt sich Mitwirkungspflicht. Wenn keiner für dich die Beiträge zahlt- was glaubst du wer es dann machen darf? Du! Und dann meldet man sich einfach mal bei seiner Krankenkasse.

Ultimat3  21.12.2021, 22:17
@Claoina

Ein beschissenes System und die AOK sind da die größten Gangster