Anti-Schimmel-Zusatz für Wandfarbe - ja oder nein?
Hallo, unsere Wohnung, in die wir in drei Tagen einziehen wollen (Baujahr Ende 60er), wird zur Zeit renoviert. Dabei wurden alle alten Tapetenschichten abgelöst. Im Esszimmer fanden sich dabei an der Außenwand an mehreren kleineren Stellen unter der Tapete schwärzliche Verfärbungen - vermutlich Schimmel. Da sich der Schimmel mindestens in den letzten 10 Jahren nicht auf der Tapete gezeigt hatte, nehme ich an, dass er inaktiv ist. Dies ist auch die Einschätzung des Malers (Wand konnte nicht atmen). Zwei Stellen hat der Maler neu verputzt. Bei einer dritten, wollte er den Schimmel nur wegkratzen, hat aber auf meinen Wunsch hin einen Schimmelentferner angewendet. Morgen früh soll die Wand gestrichen werden und ich muss entscheiden, ob in die Farbe ein Anti-Schimmel-Zusatz kommen soll (was der Maler empfiehlt). Einerseits will ich keinen Schimmel - andererseits mache ich mir Sorgen, wegen der Chemie, die in solchen Bioziden enthalten ist. Da ich zur Zeit schwanger bin, ist mir eine gesunde Wohnumgebung besonders wichtig. Vorsorglich habe ich den Anti-Schimmel-Zusatz von Mellerud gekauft, da ist wenigstens kein Chlor drin. Ist denn ein solcher Zusatz überhaupt notwendig? Die Wand wird nicht wieder übertapeziert und auch nicht mit Schränken zugestellt, sie kann also atmen. Was würdet Ihr machen? Danke!
3 Antworten
Ich sagte es schonmal: Eine Wand atmet nicht.
Ich würde auf den Zusatz verzichten.
Nein.
Wenn du den Außenputz drauf hast (auf Zementbasis) ist die Hütte dicht. Dann "atmen" nur noch 2-3% hindurch und das ist nicht mehr viel.
danke. aber ich weiss nicht, was ich mit prozentzahlen anfangen soll. diffusionswerte werden doch in µ angegeben.
Das kann man doch hoch, bzw. runter rechnen. Nimm mal von dem jeweiligen Diffussionswert 2-3%...
warum sollte der diffisionswert des putzes von dem der wand abhängig sein? nackte wände sind auch schon sehr unterschiedlich, je nach material.
Weil der Putz nunmal die Dampfdiffusion der Wand weitestgehend zunichte macht. Ist aber auch egal, eine Lüftung durch die Wände hindurch hat noch nie funktioniert. Bei keinem Durchlasswiderstand.
Glaub ich schon, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei jeder Wand 2-3 % sind. Eine relativ durchlässigere Wand müsste porozentual wesentlich stärker ausgebremst werden als eine undurchlässigere. Und die Durchlässigkeit schwankt mit Wandstärke und Material. Ich lebe zum Beispiel in nem Altbau aus den 50er Jahren. Die Außenwände sind lächerlich dünn. Nicht mal halb so dünn wie andere Wände. Hier hört man nachts buchstäblich die Flöhe husten. Hier kann ich mir schon vorstellen, dass 98% weniger durchgeht als ohne Putz. Bei anderen Wänden geht das gar nicht, dazu müsste der Putz schon seine Eigenschaften ändern.
Der Aufbau eines Zementputzes ist ja überall gleich. Die Dampfdiffussion einer Wand ist dabei eher vernachlässigbar, egal ob ich nun einen Kalksandstein, einen Bims, die beide sehr diffussionsoffen sind hole, oder einen der zwar nicht dicht, aber eher dichter ist, z.B. einen Neoporstein.
Was würde passieren, wenn du eine Kunststoffolie auf die Außenwand klebst?
Wenn die ganz dicht aufgeklebt ist, passiert nix - garnix.
was ist, wenn du um eine ziegelwand noch eine ziegelwand mauerst? kommt die gleiche menge durch? ich glaube nicht. der widerstandswert des putzes ist konstant, der der mauer nicht. also kann da nicht linear von 2 bis 3% die rede sein. eher schon 2 bis 20 %
Bei 2-schaligem Mauerwerk veringert sich natürlich die Dampfdiffussion. Die unterschiedlichen Arten der Mauerwerksarten sind allesamt recht ähnlich, nur die relativ dünne Putzschicht macht die Dampfdiffussion eben (fast) zunichte. Wenn die Putzschicht ALLEINE nur 2-3% hindurchläßt ist der Diffussionswiderstand der Wand fast egal.
ich dachte 2-3% bezogen auf den wert der wand. oder was hatte sonst die bemerkung "Nimm mal von dem jeweiligen Diffussionswert 2-3%..." für einen sinn?
Es geht nur um den Putz.
Wir sollten es jetzt auch gut sein lassen, die Fragestellerin hat garantiert jetzt auch Mails ohne Ende und ich muss auch wieder etwas arbeiten...
ich würde auf den zusatz verzichten
OK, das wäre natürlich eigentlich auch mein Wunsch. Meinst du, die Schimmelgefahr ist gebannt?
der maler wird sicherlich wissen, das du schwanger bist. wenn er dir dies empfiehlt, würde ich dem auch nachgehen. wichtig ist das du nach dem anstreichen richtig durchlüftest da kann dann nichts passieren. ich arbeite mit heimtextilien dazu gehört auch wandfarbe usw. von unseren kunden haben wir bisher nur positives feedback bekommen. selbst eine schwangere kundin hat sich positiv geäußert. Mellerud ist auf jeden fall die richtige entscheidung gewesen lg und alles gute
Vielen Dank!
wände atmen. nicht im biologischen, aber im bauphysikalischen sinn.